Haftstrafen für Serieneinbrecher
Zwei Männer haben mindestens 33 Häuser und Wohnungen in diversen Landkreisen aufgebrochen
Memmingen Vor allem auf Schmuck, Bargeld und Smartphones hatten es zwei Männer abgesehen, die zwischen November 2016 und Februar 2017 in mindestens 33 Wohnungen im Ober- und Unterallgäu sowie in Günzburg, im Raum Heidenheim, Biberach und dem Alb-DonauKreis eingebrochen waren. Die beiden Serben im Alter von 44 und 47 Jahren erbeuteten dabei 150 000 Euro und verursachten Sachschäden von 50000 Euro. Jetzt standen sie vor dem Memminger Landgericht. Zunächst waren für die Verhandlung einige Fortsetzungstermine angesetzt, doch eine Verständigung zwischen den Prozessbeteiligten kürzte das Verfahren ab. Man einigte sich darauf, dass die Angeklagten 13 Taten einräumen und dafür eine Strafe zwischen viereinhalb und fünf Jahren Haft bekommen. Das teilte Gerichtssprecher Jürgen Brinkmann auf Nachfrage mit. Die restlichen Verfahren werden im Gegenzug eingestellt. Die Männer kündigten an, Geständnisse abzulegen. An dem vereinbarten Strafmaß ist aber nicht mehr zu rütteln, erläuterte Brinkmann.
Geschnappt wurden die beiden Täter am 27. Januar dieses Jahres auf frischer Tat bei einem Einbruch in Ehingen (Alb-Donau-Kreis). Die Einbruchsserie wurde damals von der zehnköpfigen Ermittlungsgruppe „Feuersee“aufgeklärt, die sich aus Polizisten aus Bayern und Baden-Württemberg zusammensetzte. Ein Anwohner hatte die Beamten bereits 2015 in Rottweil auf eine Spur gebracht. Ihm war ein Auto aufgefallen, das nicht in das betreffende Wohngebiet passte und dort wohl das Gebiet sondierte. Es folgte eine intensive Recherchearbeit, die die Ermittler schließlich zu den Tätern führte. Seit ihrer Festnahme sitzen die beiden Männer in Untersuchungshaft.
Bei ihren Streifzügen gingen die Einbrecher immer schnell und nach ähnlichem Schema vor, wie aus der Anklage hervorging, die auf Serbisch und Deutsch verlesen wurde. Zuerst kundschafteten sie aus, in welchen Wohnungen niemand zu Hause war und schlugen nach Einbruch der Dunkelheit zu. Innerhalb von Sekunden brachen sie gewaltsam Fenster und Türen auf, durchsuchten die Wohnräume und verschwanden schnell wieder. An manchen Tagen brachen sie in bis zu drei Häuser am gleichen Ort oder in der Nachbarschaft ein. Oft waren sie an drei oder mehr Tagen hintereinander auf Diebestour, hieß es in der Verhandlung. Zu den Tatorten gehörten unter anderem die Gemeinden Ottobeuren, Feuchtwangen, Illertissen, Altusried, Benningen, Bad Grönenbach, Giengen, Dillingen Ehingen, Weißenhorn, Heidenheim, Leutkirch und Nesselwang. Wo die Beute abgeblieben ist und ob die beiden Angeklagten Teil einer größeren Bande sind, ist unklar, sagte Gerichtssprecher Brinkmann.