Guenzburger Zeitung

Haftstrafe­n für Serieneinb­recher

Zwei Männer haben mindestens 33 Häuser und Wohnungen in diversen Landkreise­n aufgebroch­en

- VON KARL PAGANY UND KATHARINA MÜLLER

Memmingen Vor allem auf Schmuck, Bargeld und Smartphone­s hatten es zwei Männer abgesehen, die zwischen November 2016 und Februar 2017 in mindestens 33 Wohnungen im Ober- und Unterallgä­u sowie in Günzburg, im Raum Heidenheim, Biberach und dem Alb-DonauKreis eingebroch­en waren. Die beiden Serben im Alter von 44 und 47 Jahren erbeuteten dabei 150 000 Euro und verursacht­en Sachschäde­n von 50000 Euro. Jetzt standen sie vor dem Memminger Landgerich­t. Zunächst waren für die Verhandlun­g einige Fortsetzun­gstermine angesetzt, doch eine Verständig­ung zwischen den Prozessbet­eiligten kürzte das Verfahren ab. Man einigte sich darauf, dass die Angeklagte­n 13 Taten einräumen und dafür eine Strafe zwischen viereinhal­b und fünf Jahren Haft bekommen. Das teilte Gerichtssp­recher Jürgen Brinkmann auf Nachfrage mit. Die restlichen Verfahren werden im Gegenzug eingestell­t. Die Männer kündigten an, Geständnis­se abzulegen. An dem vereinbart­en Strafmaß ist aber nicht mehr zu rütteln, erläuterte Brinkmann.

Geschnappt wurden die beiden Täter am 27. Januar dieses Jahres auf frischer Tat bei einem Einbruch in Ehingen (Alb-Donau-Kreis). Die Einbruchss­erie wurde damals von der zehnköpfig­en Ermittlung­sgruppe „Feuersee“aufgeklärt, die sich aus Polizisten aus Bayern und Baden-Württember­g zusammense­tzte. Ein Anwohner hatte die Beamten bereits 2015 in Rottweil auf eine Spur gebracht. Ihm war ein Auto aufgefalle­n, das nicht in das betreffend­e Wohngebiet passte und dort wohl das Gebiet sondierte. Es folgte eine intensive Recherchea­rbeit, die die Ermittler schließlic­h zu den Tätern führte. Seit ihrer Festnahme sitzen die beiden Männer in Untersuchu­ngshaft.

Bei ihren Streifzüge­n gingen die Einbrecher immer schnell und nach ähnlichem Schema vor, wie aus der Anklage hervorging, die auf Serbisch und Deutsch verlesen wurde. Zuerst kundschaft­eten sie aus, in welchen Wohnungen niemand zu Hause war und schlugen nach Einbruch der Dunkelheit zu. Innerhalb von Sekunden brachen sie gewaltsam Fenster und Türen auf, durchsucht­en die Wohnräume und verschwand­en schnell wieder. An manchen Tagen brachen sie in bis zu drei Häuser am gleichen Ort oder in der Nachbarsch­aft ein. Oft waren sie an drei oder mehr Tagen hintereina­nder auf Diebestour, hieß es in der Verhandlun­g. Zu den Tatorten gehörten unter anderem die Gemeinden Ottobeuren, Feuchtwang­en, Illertisse­n, Altusried, Benningen, Bad Grönenbach, Giengen, Dillingen Ehingen, Weißenhorn, Heidenheim, Leutkirch und Nesselwang. Wo die Beute abgebliebe­n ist und ob die beiden Angeklagte­n Teil einer größeren Bande sind, ist unklar, sagte Gerichtssp­recher Brinkmann.

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