Mehr Urnengräber in Unterknöringen
Bauausschuss befasst sich auch mit Aufzug in der Innenstadt und Parken am Bahnhof
Burgau Nicht nur auf dem Friedhof der Kernstadt werden die Urnengräber knapp. Auch im Burgauer Stadtteil Unterknöringen ist eine Erweiterung nach den Worten von Stadtbaumeister Werner Mihatsch dringend nötig, da nur noch vier Gräber frei sind. Die bisherige Urnenwandanlage soll aber nicht vergrößert werden, weil die Platzverhältnisse dort zu beengt sind. Über Alternativen haben jetzt die Mitglieder des Bauausschusses bei einem Ortstermin diskutiert.
Herbert Blaschke (FDP/FB), der auch Kirchenpfleger ist, sprach sich für einen Standort auf dem neuen Teil des Friedhofs aus, am besten sei eine neue Urnenwand auf einem freien Rasenstück statt unter einem Baum. Frank Rupprecht (CWG) hält Urnenfächer jedoch für „nicht zu Ende gedacht“. Denn nach dem Ablauf der Ruhefrist müssten die Urnen wieder entfernt und an anderer Stelle endgültig beigesetzt werden. Eine Urnenerdbestattung mit einer verrottbaren Urne, die niemand mehr anfassen und an einen anderen Platz transportieren müsse, findet er pietätvoller. Auch wenn Plätze in einer Wandanlage gefragt seien: „Man muss nicht jedem Wunsch nachgeben.“
Detlef Caliebe (ABB) griff den von Wilhelm Frielinghaus (CWG) für den Friedhof der Kernstadt gemachten und für dort abgelehnten Vorschlag einer Erdgrabstele wieder auf. Hier gebe es den Platz, dieses Modell zu testen. Auch Frielinghaus selbst sprach sich dafür aus. Michael Smalko (CSU) regte noch an, ein zentrales Weihwassergefäß und eine zentrale Möglichkeit zum Aufstellen von Lichtchen zu schaffen; Heidi Häuser (Freie Wähler) hätte eine neue Grabstätte nur ungern auf einer freien Fläche, da dort der Hintergrund fehle. Letztlich stimmten die Ausschuss-Mitglieder mit sieben zu zwei Stimmen dafür, auf dem neuen Teil des Friedhofs eine Urnenwandanlage zu errichten. Der genaue Umfang ist noch unklar, das Bauamt soll auch einen Gestaltungsvorschlag erarbeiten. Für eine Anlage mit 21 Kammern sind aber bereits Kosten von knapp 12000 Euro kalkuliert. Außerdem soll in einer Lücke im alten Teil eine Erdgrabstele getestet werden, deren Maße ebenfalls noch bestimmt werden müssen. Dafür sprach sich der Ausschuss einstimmig aus.
Keine Einwände gab es zu dem Bauantrag der Firma Roma für die Umnutzung der bestehenden Versandhalle (Werk II) zu einer Montagehalle mit dem Anbau einer Lagerhalle und dem Neubau einer Hofüberdachung an der Industriestraße. Zwar entspricht der Antrag wie schon bei früheren Vorhaben nicht den Vorgaben, aber wie Stadtbaumeister Mihatsch meinte: „Man hat auch schon früher die Befreiungen erteilt.“Der Ausschuss winkte den Antrag durch, obwohl die östliche Baugrenze überbaut und im östlichen Teil die Grundflächen- sowie die Geschossflächenzahl überschritten wird. Außerdem erstreckt sich das Vorhaben über die Schutzbepflanzung im Osten.
Kritischer hinterfragt wurde hingegen der Antrag zum Bau eines Bullenmaststalls an der Ziegelstraße. Es handelt sich um eine Erweiterung des bestehenden Stalls für bis zu 180 Bullen. Zwar wurde das gemeindliche Einvernehmen erteilt, es soll aber genau darauf geachtet werden, dass die Grenzwerte für die Lärm- und Geruchsbelastung eingehalten werden und welche Zufahrtswege überhaupt zugelassen sind.
Kein Problem sah der Ausschuss darin, einen Imbiss an der Käppelestraße zu zwei Wohneinheiten umzufunktionieren und dass der geplante Aufzug von der Mühl- zur Stadtstraße gebaut wird – Heidi Häuser bat dabei aber darum, dass die Pflasterung an der Mühlstraße endlich verfugt oder versiegelt wird. Auch das Anlegen von knapp 100 Parkplätzen am Bahnhof inklusive Markierung, Beleuchtung und Schotter statt Asphalt wurde genehmigt. Hingegen sahen alle Ausschussmitglieder keine Chance, den Bau einer Wohnanlage an der Ambros-Blösch-Straße in Großanhausen zuzulassen. Weil in der Umgebung überwiegend Einfamilienhäuser stehen, doch hier ein Mehrfamilienhaus mit zehn Wohneinheiten geplant ist, das über die umgebende Bebauung herausragen würde, wurde das gemeindliche Einvernehmen nicht erteilt. Schon weil dort nicht genug Parkplätze für die Bewohner geschaffen werden könnten, „gibt es keine Chance, das zu realisieren“, meinte Manfred Kramer (SPD). Frank Rupprecht sprach davon, dass die umliegenden Häuser von einem solchen Neubau „erschlagen“würden – ganz abgesehen von möglichen „sozialen Schwierigkeiten“bei so vielen Wohneinheiten auf engem Raum. „Das passt nicht nach Großanhausen.“Herbert Blaschke fände es zwar grundsätzlich gut, wenn im Dorf gebaut würde, „aber nicht in dieser Größenordnung. Das würde nicht mal an den Ortsrand passen.“Auch Wilhelm Frielinghaus („Das kann nur abgelehnt werden.“) und Michael Smalko („Das ist zu massiv.“) sprachen sich klar gegen das Vorhaben aus.
Keine Einwände gab es mehr gegen den Teilflächennutzungsplan zur Darstellung von Konzentrationsflächen für den Kiesabbau im Mindeltal, den die Gemeinden Dürrlauingen, Haldenwang und Röfingen aufstellen wollen. Nach vorangegangenen Anmerkungen sei die Gesamtheit der Konzentrationsflächen reduziert worden, der eigene Plan der Stadt Burgau zu diesem Thema werde nicht beeinträchtigt. Aber die Planungen für den Hochwasserschutz dürften keinesfalls tangiert werden, wurde betont.