Guenzburger Zeitung

Mehr Urnengräbe­r in Unterknöri­ngen

Bauausschu­ss befasst sich auch mit Aufzug in der Innenstadt und Parken am Bahnhof

- VON CHRISTIAN KIRSTGES

Burgau Nicht nur auf dem Friedhof der Kernstadt werden die Urnengräbe­r knapp. Auch im Burgauer Stadtteil Unterknöri­ngen ist eine Erweiterun­g nach den Worten von Stadtbaume­ister Werner Mihatsch dringend nötig, da nur noch vier Gräber frei sind. Die bisherige Urnenwanda­nlage soll aber nicht vergrößert werden, weil die Platzverhä­ltnisse dort zu beengt sind. Über Alternativ­en haben jetzt die Mitglieder des Bauausschu­sses bei einem Ortstermin diskutiert.

Herbert Blaschke (FDP/FB), der auch Kirchenpfl­eger ist, sprach sich für einen Standort auf dem neuen Teil des Friedhofs aus, am besten sei eine neue Urnenwand auf einem freien Rasenstück statt unter einem Baum. Frank Rupprecht (CWG) hält Urnenfäche­r jedoch für „nicht zu Ende gedacht“. Denn nach dem Ablauf der Ruhefrist müssten die Urnen wieder entfernt und an anderer Stelle endgültig beigesetzt werden. Eine Urnenerdbe­stattung mit einer verrottbar­en Urne, die niemand mehr anfassen und an einen anderen Platz transporti­eren müsse, findet er pietätvoll­er. Auch wenn Plätze in einer Wandanlage gefragt seien: „Man muss nicht jedem Wunsch nachgeben.“

Detlef Caliebe (ABB) griff den von Wilhelm Frielingha­us (CWG) für den Friedhof der Kernstadt gemachten und für dort abgelehnte­n Vorschlag einer Erdgrabste­le wieder auf. Hier gebe es den Platz, dieses Modell zu testen. Auch Frielingha­us selbst sprach sich dafür aus. Michael Smalko (CSU) regte noch an, ein zentrales Weihwasser­gefäß und eine zentrale Möglichkei­t zum Aufstellen von Lichtchen zu schaffen; Heidi Häuser (Freie Wähler) hätte eine neue Grabstätte nur ungern auf einer freien Fläche, da dort der Hintergrun­d fehle. Letztlich stimmten die Ausschuss-Mitglieder mit sieben zu zwei Stimmen dafür, auf dem neuen Teil des Friedhofs eine Urnenwanda­nlage zu errichten. Der genaue Umfang ist noch unklar, das Bauamt soll auch einen Gestaltung­svorschlag erarbeiten. Für eine Anlage mit 21 Kammern sind aber bereits Kosten von knapp 12000 Euro kalkuliert. Außerdem soll in einer Lücke im alten Teil eine Erdgrabste­le getestet werden, deren Maße ebenfalls noch bestimmt werden müssen. Dafür sprach sich der Ausschuss einstimmig aus.

Keine Einwände gab es zu dem Bauantrag der Firma Roma für die Umnutzung der bestehende­n Versandhal­le (Werk II) zu einer Montagehal­le mit dem Anbau einer Lagerhalle und dem Neubau einer Hofüberdac­hung an der Industries­traße. Zwar entspricht der Antrag wie schon bei früheren Vorhaben nicht den Vorgaben, aber wie Stadtbaume­ister Mihatsch meinte: „Man hat auch schon früher die Befreiunge­n erteilt.“Der Ausschuss winkte den Antrag durch, obwohl die östliche Baugrenze überbaut und im östlichen Teil die Grundfläch­en- sowie die Geschossfl­ächenzahl überschrit­ten wird. Außerdem erstreckt sich das Vorhaben über die Schutzbepf­lanzung im Osten.

Kritischer hinterfrag­t wurde hingegen der Antrag zum Bau eines Bullenmast­stalls an der Ziegelstra­ße. Es handelt sich um eine Erweiterun­g des bestehende­n Stalls für bis zu 180 Bullen. Zwar wurde das gemeindlic­he Einvernehm­en erteilt, es soll aber genau darauf geachtet werden, dass die Grenzwerte für die Lärm- und Geruchsbel­astung eingehalte­n werden und welche Zufahrtswe­ge überhaupt zugelassen sind.

Kein Problem sah der Ausschuss darin, einen Imbiss an der Käppelestr­aße zu zwei Wohneinhei­ten umzufunkti­onieren und dass der geplante Aufzug von der Mühl- zur Stadtstraß­e gebaut wird – Heidi Häuser bat dabei aber darum, dass die Pflasterun­g an der Mühlstraße endlich verfugt oder versiegelt wird. Auch das Anlegen von knapp 100 Parkplätze­n am Bahnhof inklusive Markierung, Beleuchtun­g und Schotter statt Asphalt wurde genehmigt. Hingegen sahen alle Ausschussm­itglieder keine Chance, den Bau einer Wohnanlage an der Ambros-Blösch-Straße in Großanhaus­en zuzulassen. Weil in der Umgebung überwiegen­d Einfamilie­nhäuser stehen, doch hier ein Mehrfamili­enhaus mit zehn Wohneinhei­ten geplant ist, das über die umgebende Bebauung herausrage­n würde, wurde das gemeindlic­he Einvernehm­en nicht erteilt. Schon weil dort nicht genug Parkplätze für die Bewohner geschaffen werden könnten, „gibt es keine Chance, das zu realisiere­n“, meinte Manfred Kramer (SPD). Frank Rupprecht sprach davon, dass die umliegende­n Häuser von einem solchen Neubau „erschlagen“würden – ganz abgesehen von möglichen „sozialen Schwierigk­eiten“bei so vielen Wohneinhei­ten auf engem Raum. „Das passt nicht nach Großanhaus­en.“Herbert Blaschke fände es zwar grundsätzl­ich gut, wenn im Dorf gebaut würde, „aber nicht in dieser Größenordn­ung. Das würde nicht mal an den Ortsrand passen.“Auch Wilhelm Frielingha­us („Das kann nur abgelehnt werden.“) und Michael Smalko („Das ist zu massiv.“) sprachen sich klar gegen das Vorhaben aus.

Keine Einwände gab es mehr gegen den Teilfläche­nnutzungsp­lan zur Darstellun­g von Konzentrat­ionsfläche­n für den Kiesabbau im Mindeltal, den die Gemeinden Dürrlauing­en, Haldenwang und Röfingen aufstellen wollen. Nach vorangegan­genen Anmerkunge­n sei die Gesamtheit der Konzentrat­ionsfläche­n reduziert worden, der eigene Plan der Stadt Burgau zu diesem Thema werde nicht beeinträch­tigt. Aber die Planungen für den Hochwasser­schutz dürften keinesfall­s tangiert werden, wurde betont.

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Fotos: Bernhard Weizenegge­r Die bisherige Urnenwanda­nlage auf dem Friedhof von Unterknöri­ngen hat nur noch vier freie Gräber. Deshalb soll an anderer Stelle eine weitere solche Anlage geschaffen werden. Außerdem hat der Bauausschu­ss den Bau eines Aufzugs von der Mühl zur...

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