Guenzburger Zeitung

Zusatzbeit­rag: Wer jetzt weniger zahlt

Krankenkas­sen 2018 im Schnitt billiger

- VON JOACHIM BOMHARD

Augsburg Dieser statistisc­he Wert wird jedes Jahr von oben festgelegt: Die Höhe des durchschni­ttlichen Zusatzbeit­rags, den Mitglieder an ihre Krankenkas­se bezahlen müssen. Gestern hat Gesundheit­sminister Hermann Gröhe (CDU) entschiede­n, dass die Kassen im nächsten Jahr im Schnitt nur noch 1,0 Prozent zusätzlich zum allgemeine­n Beitrag 14,6 Prozent benötigen, um auf ihre Kosten zu kommen. Die Betonung liegt auf: im Schnitt. 2017 gelten noch 1,1 Prozent.

Was heißt das jetzt für die Versichert­en? Jede Kasse legt die Höhe ihres Zusatzbeit­rags selbst fest und macht dies von ihrer Finanzlage abhängig. Das heißt, die Ankündigun­g des Ministers macht die Kasse nicht automatisc­h billiger. Allerdings sind die Versicheru­ngen, die mit ihrem Zusatzbeit­rag über dem Durchschni­ttswert liegen, verpflicht­et, ihre Mitglieder auf die Möglichkei­t des Wechsels in eine günstigere Kasse hinzuweise­n.

Dennoch hat die Festlegung Gröhes konkrete Auswirkung­en für einige Personengr­uppen: zum Beispiel für Geringverd­ienende, Auszubilde­nde (Arbeitsent­gelt bis 325 Euro), Auszubilde­nde in Einrichtun­gen der Jugendhilf­e und Hartz-IV-Empfänger, so das Gesundheit­sministeri­um auf seiner Internetse­ite. Sie zahlen jetzt 0,1 Prozentpun­kte weniger. Denn ihr Zusatzbeit­rag muss genau dem Durchschni­ttswert entspreche­n.

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