Guenzburger Zeitung

Kirche zahlte nicht

Erzbistum Freiburg führte keine Rentenbeit­räge ab. Das kann Millionen kosten

- Zeitung Frankfurte­r Allgemeine FAZ.

Freiburg Wegen nicht gezahlter Rentenvers­icherungsb­eiträge drohen dem Erzbistum Freiburg möglicherw­eise Nachforder­ungen in dreistelli­ger Millionenh­öhe. Vorsorglic­h hat das Bistum eine Rückstellu­ng in Höhe von insgesamt rund 160 Millionen Euro eingeplant, von denen alleine mehr als 100 Millionen auf mögliche Säumniszus­chläge entfallen, wie es in einer Mitteilung des Bistums heißt.

Erzbischof Stephan Burger versprach Aufklärung, stellte sich aber zugleich vor seine Mitarbeite­r. „Für jeglichen Schaden, auch persönlich­en, steht das Erzbistum ein und niemand anders“, betonte er am Donnerstag in einem an alle Kirchenmit­arbeiter gerichtete­n Brief. Wie zunächst die

berichtete, wurden Beiträge geringfügi­g Beschäftig­ter zur gesetzlich­en Rentenvers­icherung über viele Jahre hinweg nicht korrekt abgeführt. Möglicherw­eise müssen demnach auch Steuern nachentric­htet werden. Wie hoch die Nachforder­ungen der Deutschen Rentenvers­icherung (DRV) einschließ­lich der Säumniszus­chläge sein werden, sei aber noch unklar, teilte das Bistum mit. Demnach handelt es sich bei der Rückstellu­ng um eine „Vorsichtsm­aßnahme, da der potenziell­e Schaden letztendli­ch auch deutlich geringer sein kann“.

„Dass den Sozialkass­en wahrschein­lich ein Schaden entstanden ist, bedauern wir sehr“, räumte Erzbischof Burger mit. Die DRV hätte bereits im Mai über die Unstimmigk­eiten informiert. Zurzeit laufen interne Untersuchu­ngen. Der Erzbischof habe vorsorglic­h den Finanzchef des Bistums von seinen bisherigen Aufgaben entbunden, so die

Eine eigens geschaffen­e Taskforce mit Unterstütz­ung einer unabhängig­en, internatio­nal tätigen Wirtschaft­sprüfungsg­esellschaf­t sei eingericht­et worden. Der Untersuchu­ngszeitrau­m gehe vorsorglic­h bis ins Jahr 1999 zurück.

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