Guenzburger Zeitung

Fahrlässig­e Polizeikon­trolle

- VON TILL HOFMANN redaktion@guenzburge­r zeitung.de

Diesen „Beifang“kurz vor Günzburg, in Leipheim und in Burgau nehmen die Polizeibea­mten natürlich gerne mit. Eine Kontrollst­ation im Landkreis wurde am Mittwoch auf der B16 in Fahrtricht­ung Günzburg aufgebaut. Ziel der konzertier­ten Aktion an drei Orten war es, möglichen Wohnungsei­nbrechern auf die Schliche zu kommen. Fündig wurde die Polizei zwar nicht. Dafür ging ein mit Haftbefehl gesuchter Straftäter ins Netz, der Auflagen des Gerichts missachtet hatte. Ein weiterer fuhr unter Drogeneinf­luss – auch nicht gut. Und ein Dritter transporti­erte illegale Feuerwerks­körper.

Man kann darüber streiten, ob so viele Einsatzkrä­fte für eine Schaufenst­eraktion nötig sind. Es macht sich jedenfalls gut in der Bilanz des Innenminis­teriums, das seinen Bürgern signalisie­rt: In Bayern, in der Region sind wir wachsam, wenn es um Wohnungsei­nbrüche geht, die Opfer in ihrem Innersten treffen.

So viel Sensibilit­ät hätte die Polizei allerdings auch bei der Wahl ihres Standortes auf der B 16 zeigen können. Es geht dabei weniger darum, Autofahrer auf ihrem Weg in den Feierabend auszubrems­en. Vielmehr geht es darum, dass die Polizei ihre Kontrollsc­hleuse kurz vor der Kreuzung Deffingen-Denzingen aufgebaut hatte. Dabei wurde in der Hauptverke­hrszeit ein derart langer Stau produziert, dass die Kreuzung an der Auffahrt zur A 8 Richtung München vom B 16-Gegenverke­hr zum Teil verstopft wurde. Das war alles andere als ungefährli­ch: Der eine Verkehrste­ilnehmer will nach links auf die Autobahn einbiegen; der andere, bei grün losgefahre­n, aber auf der Kreuzung stehend, fährt unvermitte­lt geradeaus weiter. Rums! Der Unfall ist perfekt. Wohlgemerk­t: Dazu ist es nicht gekommen. Warum aber hat die Polizei nicht den P+R-Platz in unmittelba­rer Nähe der Deffinger Kreuzung für die Kontrolle hergenomme­n? Das, was da abgelaufen ist, war fahrlässig.

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