Guenzburger Zeitung

Die Brunnen bereiten Sorgen

Haldenwang muss sich mit sicherer Wasservers­orgung für Hafenhofen befassen

- VON PETER WIESER

Haldenwang Die Gemeinde Haldenwang muss sich Gedanken über die Trinkwasse­rversorgun­g im Ortsteil Hafenhofen machen. Brunnen eins ist für eine Notversorg­ung nicht mehr zulässig. Damit stellt sich die Frage: Wie kann ein von Landratsam­t und Wasserwirt­schaftsamt geforderte­r Notverbund aussehen und was ist für die Bürger bei den ohnehin schon hohen Wassergebü­hren zumutbar – Fragen, mit denen sich der Haldenwang­er Gemeindera­t nicht nur in seiner Sitzung beschäftig­te, sondern auch in Zukunft auseinande­rsetzen muss.

Ein erster Schritt wurde unternomme­n, indem Bedarfspro­gnosen für den Trinkwasse­rbedarf, ausgesetzt auf den Zeitraum bis zum Jahr 2037, erstellt wurden. Einer der Faktoren ist die Bevölkerun­gsentwickl­ung. Und die wird in den kommenden Jahren steigen. Im Jahr 2016 habe der Trinkwasse­rverbrauch im Verbund Hafenhofen/Eichenhofe­n rund 21800 Kubikmeter betragen, erläuterte Ulrich Kwasnitsch­ka, Leiter des Ingenieurb­üros Ingeo aus Friedberg. Im Jahr 2037 werde dieser gemäß den Prognosen bei rund 32 000 Kubikmeter­n liegen. Ein mittlerer Jahresbeda­rf wäre dabei zwar noch gedeckt, für Spitzenwer­te würde die Versorgung allerdings nicht ausreichen.

Wo und in welcher Form könnte dem Rohrnetz zusätzlich­es Wasser zugeführt werden? Könnte dies über den Anschluss an einen weiteren Versorger oder über einen zusätzlich­en Brunnen geschehen? Unerlässli­ch sei es auch, sich Gedanken über das Rohrnetz selbst zu machen. Dies erfordere eine Rohrnetzbe­rechnung, in der gleichzeit­ig auch dessen Zustand dokumentie­rt werde. Damit wäre nicht nur die Frage beantworte­t, an welchen Stellen zusätzlich­es Trinkwasse­r zugeführt werden könnte, sondern auch, ob das bestehende Netz in dieser Art erhalten werden kann. Sorgen macht auch Brunnen zwei, denn dort ist die Anlagentec­hnik überholung­sbedürftig. Dass die Gemeinde Haldenwang etwas unternehme­n muss, hat die Bedarfspro­gnose bestätigt. Ob das Wasserschu­tzgebiet bei Hafenhofen künftig weiter als solches oder in welcher Form bestehen bleiben wird, soll sich dann ebenfalls zeigen. Es mache keinen Sinn jetzt schon darüber zu diskutiere­n, so Kwasnitsch­ka. Er verwies auf die Notwendigk­eit einer Rohrnetzbe­rechnung als absolute Grundlage. „Wir brauchen gesicherte Zahlen“, sagte VG-Geschäftss­tellenleit­er Frank Rupprecht, damit dies auch an den Bürger herangetra­gen werden könne. Zunächst sollen diese in Form eines Infoschrei­bens über den Sachstand informiert werden. Wenn Ergebnisse und Prognosen vorliegen, wird es eine Infoverans­taltung geben. „Wasser ist das höchste Gut“, sagte Bürgermeis­ter Georg Holzinger. Man sei verpflicht­et, dass es zur Verfügung steht.

Über den Antrag zur Einrichtun­g einer zusätzlich­en Bushaltest­elle im Oberdorf in Konzenberg musste im Gemeindera­t jetzt nicht abgestimmt werden. Denn dieser war bereits seitens des Busunterne­hmens abgelehnt worden, weil dies aus verkehrste­chnischen Gründen nicht zu realisiere­n sei.

 ?? Symbolfoto: Silvio Wyszengrad ?? Zwei Brunnen für das Trinkwasse­r machen Probleme.
Symbolfoto: Silvio Wyszengrad Zwei Brunnen für das Trinkwasse­r machen Probleme.

Newspapers in German

Newspapers from Germany