Immer wieder Parkplatzprobleme an der Fachklinik Ichenhausen
Klagen über massive Behinderungen. Mit welchen Maßnahmen hier Abhilfe geschaffen werden soll und zu welchen Tricks die Anwohner greifen
Ichenhausen Kein Witz: Mit Mülltonnen wehrt sich Holger Kuske als Anlieger gegen Falschparker im Parkweg. Dort herrscht fast jeden Tag drangvolle Enge durch abgestellte Autos, zumeist offenbar von Beschäftigten der naheliegenden Fachklinik. Jetzt wollen Klinikunternehmen und Stadt die Parkprobleme in den Griff kriegen.
In der sechsten und letzten Bürgerversammlung von Ichenhausen im Gasthof Hirsch beschäftigten sich die Wortmeldungen der knapp 60 Besucher zumeist mit rollendem und stehendem Verkehr in der Stadt. Vier Bürger hatten schriftliche Anträge eingereicht. Wie bereits bei der Versammlung im vergangenen Jahr bereitet die Parksituation rund um die Fachklinik erhebliche Schwierigkeiten. Nach seiner Feststellung, so Parkweg-Anlieger Kuske, sind fast alle Wohnstraßen im näheren Umfeld des Reha-Krankenhauses zugeparkt. Um aus seinem Grundstück zu kommen, müsse er häufiger mehrfach rangieren. Als Abwehrmaßnahme versucht er die Ausfahrt mit Mülltonnen zu sichern. Grund sei seiner Erkenntnis nach, dass die Tiefgarage der Klinik wegen Schranken nicht ausreichend belegt werde. Nicht nur das: Sogar auf der Bundesstraße 16 im Bereich Tankstelle habe er Sonntagmorgen schon 70 abgestellte Autos gezählt. werde die Lage zusätzlich wegen der Bauarbeiten am Ernst-Ott-Sozialzentrum, so der Anlieger, weil dadurch die dortigen Parkplätze weggefallen seien.
Außerdem bezweifelte er, dass die Klinik ausreichend Stellflächen auf ihrem Gelände vorhalte. Mehrere weitere Bürger bestätigten im Prinzip die schwierige Parksituation. Vor allem die Erweiterung der Fachklinik mit der aktuellen „Riesenbaustelle“sorge für das Ausweichen von Beschäftigten in die Wohngebiete, bestätigte Ichenhausens Rathauschef Robert Strobel. Aber es deuten sich Verbesserungen an. Auf Anfrage der Stadt kam erst kurz vor der Bürgerversammlung eine Vorschlagsliste der Klinikverwaltung. „Das bisherige Konzept mit den Schranken an der Tiefgarage hat nicht funktioniert“, sagte Strobel. Wegen Teilzeitkräften und während Urlaubszeiten hätten dort Flächen leer gestanden.
Jetzt werde dort das ParkhausKonzept umgesetzt, sodass die Tiefgarage allgemein genutzt werden könne und dafür bezahlt werde. Außerdem hat die Stadt der Klinik eine Grünfläche an der Tiefgaragenzufahrt angeboten, auf der weitere 39 bis 55 Stellplätze angelegt werden könnten, je nachdem ob die dort stehenden Garagen der Baugenossenschaft umgesetzt werden. Laut Vorschlagsliste weist die Fachklinik zuVerschärft sätzliche Stellflächen in der Tiefgarage und der Zufahrt aus. Außerdem seien Mitarbeiter auf Parkmöglichkeiten am Sportclub Ichenhausen in der Krumbacher Straße hingewiesen worden. Die Lage am Erst-Ott-Sozialzentrum werde sich im Dezember entschärfen, wenn die Sanierungsarbeiten abgeschlossen seien, informierte Strobel.
Zum Wunsch von Fragesteller Kuske nach einem Verkehrsspiegel an der Ecke Parkweg/Brandfeldstraße und der Kennzeichnung von Parkflächen sagte der Bürgermeister, dass dies von Polizei und Landratsamt als nicht wirkungsvoll angesehen werde. Außerdem meine die Verkehrsbehörde, dass Anlieger durchaus zwei bis drei Rangiermanöver zuzumuten seien. Die Idee von Andreas Schwarz auf einer Brachfläche an der Brandfeldstraße durch Schotterauftrag Schrägparkplätze zu schaffen, will Strobel auf Machbarkeit prüfen lassen.
Mit der Verkehrssituation an der Einmündung Günztalstraße/Bürgermeister-Thaler-Straße (Staatsstraße 2023) befasste sich Stephan Riethmüller. Fußgänger seien dort wegen des zunehmenden Schwerverkehrs gefährdet. Bürgermeister Strobel sicherte eine Prüfung bei der nächsten Verkehrsschau zu. Bei Sicherheitsmaßnahmen müsste das Staatliche Bauamt Krumbach eingebunden werden, das für die Staatsstraße zuständig ist.