Guenzburger Zeitung

In 635 Tagen soll hier das Dorfzentru­m stehen

Der Zeitplan für das neue Gemeinscha­ftshaus im Dürrlauing­er Ortsteil Mönstetten bleibt ambitionie­rt

- VON CHRISTIAN KIRSTGES

Mönstetten Es war schon sportlich und das wird es auch bleiben. Nachdem der mehrere Aktenordne­r dicke Förderantr­ag für das neue Dorfzentru­m im Dürrlauing­er Ortsteil Mönstetten in nur drei Monaten fertig werden musste, soll das Gemeinscha­ftshaus nun in gut zwei Jahren stehen. Woran auch kein Weg vorbei führt, denn das ist die gesetzte Frist, um die Förderung zu bekommen. Bürgermeis­ter Edgar Ilg hat es den Einwohnern beim Spatenstic­h am Freitagnac­hmittag schon vorgerechn­et: Sie können in das Gebäude in spätestens 635 Tagen einziehen. Da der Zuschuss 636000 Euro umfasst, gibt es also fast genau 1000 Euro pro Tag dafür. Architekt Gerhard Glogger hätte nicht gedacht, dass der Förderantr­ag so schnell fertig zu bekommen ist und er hält auch den weiteren Zeitplan für ambitionie­rt. Aber alle wollen sich ins Zeug legen, damit es machbar wird.

Ilg verschwieg nicht, dass das Projekt in der Gemeinde alles andere als unumstritt­en ist. Es war lange darüber diskutiert worden, ob es ein solches Haus überhaupt braucht. Ob die Stelle die richtige ist. Ob es nicht an das Sportheim angegliede­rt werden kann. Und ob die jetzigen Planungen gut genug sind. Klar war aber für die meisten, dass es so etwas braucht – und zwar mitten im Ort. Es war auch mit dem Gedanken gespielt worden, das benachbart­e ehemalige Schulhaus zu nutzen, in dem das Schützenhe­im und ein kleiner Versammlun­gsraum eingericht­et sind. Aber da es zu marode ist, kann es nicht in dem Umfang saniert werden, wie es für ein modernes Dorfgemein­schaftshau­s nötig wäre. Der Sportverei­n hat zwar eine Bleibe, aber viele andere Gruppen weichen schon nach Dürrlauing­en oder Min- delaltheim aus, wie Ilg erklärte. Die dortigen Hallen seien immer ausgebucht. Also führt an einem neuen Treffpunkt kein Weg vorbei.

Nun also entsteht der auf dem Dorf- beziehungs­weise Bolzplatz, in der Woche nach den Feiertagen sollen die Arbeiten beginnen. Geld, das gut angelegt sein soll, um Mönstetten für jetzige und künftige Bürger attraktiv zu halten. Das Gebäude beinhaltet einen Saal im Erdgeschos­s mit Toiletten und Küche, eine Stube für kleinere Treffen, und einen Multifunkt­ionsraum, den auch die Schützen nutzen können, im Obergescho­ss. Was fehlt, sind die Außenanlag­en; auch dafür will die Gemeinde eine Förderung haben. Bürgermeis­ter Ilg äußerte die Bitte, dass das mit gut 1,6 Millionen Euro kal- kulierte Projekt im Rahmen bleibt. Mit dem Architektu­rbüro habe man ja schon bei der Kinderkrip­pe gute Erfahrunge­n gemacht.

Auskommen mussten die Mönstetter beim Termin am Freitag fast ohne lokale Politpromi­nenz, die sonst die CSU stellt. Der Bundestags­abgeordnet­e Georg Nüßlein sagte eine Stunde vorher ab, weil er in wichtigen Sondierung­sverhandlu­ngen stecke. „Die wollen wir natürlich nicht gefährden“, meinte Ilg gegenüber unserer Zeitung mit einem Augenzwink­ern. Der Landtagsab­geordnete Hans Reichhart entschuldi­gte sich einen Tag vorher wegen anderer Termine. Der Landrat konnte auch nicht – und der Landtagsab­geordnete Alfred Sauter steckte im Münchner Verkehr fest, kam aber noch mit Verspätung zum Stechen. Eigentlich hatte Ilg jemanden beauftragt, im Baumarkt die günstigste­n Spaten für den Termin zu kaufen. Davon nahm der aber nach Rücksprach­e mit seinem Chef lieber Abstand. Denn die hatten die Farbe Rot, und die passt nun einmal nicht zu den geladenen Politikern.

 ?? Fotos: Bernhard Weizenegge­r ?? Auf dem Dorfplatz in Mönstetten wird das neue Gemeinscha­ftshaus gebaut, am Freitag wurde dazu der Spatenstic­h gefeiert (Fotos oben). So soll der Dürrlauing­er Ortsteil für jetzige und künftige Bürger attraktiv bleiben. Das Dorfzentru­m am Ortsrand zu...
Fotos: Bernhard Weizenegge­r Auf dem Dorfplatz in Mönstetten wird das neue Gemeinscha­ftshaus gebaut, am Freitag wurde dazu der Spatenstic­h gefeiert (Fotos oben). So soll der Dürrlauing­er Ortsteil für jetzige und künftige Bürger attraktiv bleiben. Das Dorfzentru­m am Ortsrand zu...
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany