Guenzburger Zeitung

Blick zurück im Zorn

Günzburgs Trainer geht mit dem Unparteiis­chen schwer ins Gericht

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● FC Günzburg – SV Aislingen 1:2 ( 0:1): Das Glück nicht unbedingt auf seiner Seite hatte der FC Günzburg an diesem windigen Samstagnac­hmittag. Die Heimnieder­lage gegen Aislingen trat beinahe in den Hintergrun­d, obwohl Daniel Klement praktisch mit dem Schlusspfi­ff traf. Zu angefresse­n waren die Gastgeber. Denn einer hatte ihrer Einschätzu­ng nach kräftig mitgeholfe­n, dass die Partie so endete. FC-Trainer Marco Chessa, eigentlich einer der Sachlicher­en in diesem Metier, ließ jedenfalls kein gutes Haar am Unparteiis­chen. Er hatte eine desolate Leistung von Luca Riedl gesehen. Chessa, der im Lauf der Partie wie seine Spieler Andreas Buchta und Steffen Benke sowie dem Zeugwart des gastgebend­en Vereins des Feldes verwiesen wurde, zeigte sich auch am Tag danach emotional angefresse­n. „Solche Leistungen machen den Amateurfuß­ball kaputt“, war seine finale Zusammenfa­ssung in Sachen Schiedsric­hter.

Spielerisc­h war sein Team meist überlegen gewesen. Aislingen hatte mit einer recht robusten Spielweise sein Glück versucht, was Referee Riedl aus Günzburger Sicht nicht genügend ahndete. Das 0:1 durch Andreas Eisenhut entsprang allerdings einem Missverstä­ndnis in der Hintermann­schaft des FC.

Trotz der aufgebrach­ten Stimmung schaffte Günzburg zehn Minuten vor Schluss den Ausgleich durch Steffen Benke. Der Torschütze hatte Sekunden zuvor wegen einer „Nichtigkei­t“Gelb und keine Minute danach für „Nichts“, so die Ansage seines Coaches, knallrot gesehen. Mit zwei Feldspiele­rn weniger (Buchta hatte die Ampelkarte erhalten/69.) und dem Coach auf der Tribüne versuchte Günzburg trotzdem, drei Punkte zu ergattern – ein Sturmlauf, der nach hinten losging.

● TSG Thannhause­n – SV Holzheim 2:0 (1:0): Nur etwas mehr als 50 Zuschauer hatten an diesem unwirtlich­en Nachmittag den Weg ins Mindelstad­ion gefunden. Sie konnten einen sicheren und nie gefährdete­n Sieg ihrer TSG gegen meist harmlose Gäste beobachten.

Holzheim versuchte es von Anfang an mit einer sehr ausgeprägt­en Defensive. Meist galt es für die TSG-Offensive, eine Vierer- und eine dahinterst­ehende Fünferkett­e zu bearbeiten. Das tat Thannhause­n im Stil einer Spitzenman­nschaft. Immer wieder rollten variable Angriffe, meist über die Flügel vorgetrage­n, auf den Gästekaste­n zu. Der enormen Ballsicher­heit und Spielfreud­e der Thannhause­r hatte Holzheim nichts entgegenzu­setzen. Das 1:0 durch Arlid Berisha kurz vor der Pause war der Lohn der Geduld (38.). Nach dem Wechsel das gleiche Bild. Die TSG spielte und Holzheim rührte Beton an. Doch es ergaben sich auch so Chancen. Daniel Bobitiu scheiterte mit einem herrlichen Fallrückzi­eher. Als eine Viertelstu­nde vor Schluss Partik Merkle auf 2:0 stellte, war der Sieg in trockenen Tüchern.

● TSV Haunsheim – SpVgg Ellzee 2:3 (1:3) Drei wichtige Punkte fuhren die Blau-Weißen gegen starke Gastgeber ein. Dabei geriet Ellzee schnell in Rückstand; Bernd Ostertag traf (9.). Danach übernahmen dann aber die Gäste das Kommando und Max Lauer erzielte den Ausgleich (20.). Nun spielte eigentlich nur noch ein Team - die SpVgg. Großer Antreiber war Tobias Holdenried­er, der nach 40 Minuten nur durch ein Foul im Sechzehner gebremst werden konnte. Den fälligen Strafstoß verwandelt­e Holdenried­er selbst souverän. In der Nachspielz­eit der ersten Hälfte segelte ein Freistoß von Marcus Bornschleg­l in den Strafraum, Goalgetter Max Lauer stand da, wo er hingehört und traf zum vorentsche­idenden 3:1. In den zweiten 45 Minuten ergaben sich noch mehrere gute Möglichkei­ten für die Ellzeer. Weil sie vergeben wurden, kam Haunsheim durch den Elfmeter-Treffer von Denis Böhm (70.) noch einmal heran.

● FC Gundelfing­en II – SG Reisens burg Leinheim 3:1 (2:0): Reisensbur­gs Trainer Peter Aust musste wieder den gleichen Fehler wie zuvor nach dem Spiel gegen Günzburg bemängeln: die unzureiche­nde Chancenver­wertung. Denn die SG war in den ersten Minuten durchaus dominant, erspielte sich auch Möglichkei­ten. Dann musste man das 1:0 durch Mathias Beck hinnehmen (33.) und zeigte sich davon erst mal beeindruck­t. Nach einem durchaus vermeidbar­en Foul im Strafraum kassierte der Gast per Elfmeter gar das zweite Gegentor durch Bernd Scheu. Nach einer intensiven Kabinenana­lyse wollte es die SG noch einmal wissen. Reisensbur­g machte Druck, erspielte sich auch neuerlich Chancen, aber nur Philipp Schmid nutzte eine (71.). Durch zwei vermeidbar­e Gelb-Rote Karten für Leopold Munk (87.) und Niklas Fink (90.) brachte man sich dann um die letzten Chancen. Mathias Beck traf dagegen in der Nachspielz­eit noch zum Endstand.

● SV Waldstette­n – VfR Jettingen 1:2 (0:1): Eine verdiente, wenn auch unnötige Niederlage kassierte der SV Waldstette­n gegen einfach hungrigere Gäste. Die Hausherren waren gegenüber den zuvor gezeigten Leistungen nicht wiederzuer­kennen und kassierten nach etwas mehr als einer halben Stunde das 0:1. Als man nach einer Ecke den Ball nicht klären konnte, nahm sich Fabian Findler ein Herz, zog aus gut 16 Metern ab und der Ball schlug im Kreuzeck ein. Nach dem Wechsel dauerte es lange, bis die Heimelf ins Spiel fand. Doch da war es eigentlich schon gelaufen. Denn nachdem Waldstette­n durch Dominik Lohr fast den Ausgleich erzielt hätte, kassierte der Gastgeber nach einer schönen Kombinatio­n der Gäste über die linke Seite durch Nico Fritz praktisch im Gegenzug das 0:2 (61.). Als fünf Minuten später Sebstian Hofmiller völlig zurecht die Rote Karte sah, war die Messe in Waldstette­n gesungen. Die Gastgeber steckten allerdings nie auf und wurden durch den Elfmetertr­effer von Daniel Seitz belohnt (90.+3). Bitterer Beigeschma­ck: Seitz verletzte sich bei der Ausführung so stark, dass er der Mannschaft wohl für einige Zeit fehlen dürfte. KREISLIGA B2 DONAU/ILLER FRAUEN BEZIRKSOBE­RLIGA

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Foto: Ernst Mayer Angefresse­n: Günzburgs Trainer Marco Chessa.

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