Mord auf offener Straße
Ein Familiendrama erschüttert Wilnsdorf in Nordrhein-Westfalen
Wilnsdorf Ging es um eine Immobilie im Iran? Um Geld? Davon zumindest geht die Staatsanwaltschaft nach ersten Ermittlungen aus. Demnach soll ein Appartement in Teheran Auslöser eines mörderischen Streits gewesen sein: Auf offener Straße soll ein 62-Jähriger am Samstag im nordrhein-westfälischen Wilnsdorf bei Siegen seinen Bruder und seine Schwägerin getötet haben.
Die Tat und ihr Ablauf sorgen für Entsetzen: Der 62-Jährige soll seinen 78 Jahre alten Bruder am Mittag vor dessen Wohnhaus angefahren haben. Der Bruder war vom Einkaufen gekommen und gerade aus dem Auto gestiegen. Danach habe der 62-Jährige sein eigenes Auto verlassen, sei auf seinen am Boden liegenden Bruder zugelaufen und habe mehrfach mit einem Küchenmesser auf diesen eingestochen. So schildert der Siegener Staatsanwalt Rainer Hoppmann am Sonntag den Tathergang. Der 78-Jährige sei am Tatort in Wilnsdorf-Oberdielfen, einem Ortsteil mit 1300 Einwohnern, gestorben.
Als die 64 Jahre alte Schwägerin des Tatverdächtigen herbeieilte, soll er auch sie mit mehreren Messerstichen verletzt haben. Auch sie starb wenig später an ihren schweren Stichverletzungen in einem Krankenhaus. Der Polizei gelang es, den mutmaßlichen Täter noch am Tatort festzunehmen. Nachbarn hatten die Polizei gerufen.
Der Tatverdächtige und seine Opfer stammen laut Staatsanwalt Hoppmann aus dem Iran. Der 62-Jährige besitzt die iranische Staatsbürgerschaft, seine beiden Opfer hatten die deutsche. Eine Mordkommission der Polizei Hagen hat die weiteren Ermittlungen übernommen. Ein Richter verhängte am Sonntag Untersuchungshaft gegen den 62-Jährigen aus Siegen wegen des Verdachts des Mordes und des Totschlags.
62 Jähriger soll Bruder und Schwägerin erstochen haben