Guenzburger Zeitung

Bauantrag für das Mehrgenera­tionenhaus

In Bezug auf die hohen Gewerbeste­uerrückzah­lungen sind in Gundremmin­gen noch viele Fragen offen. Dennoch wird das Projekt nicht auf Eis gelegt. Denn die Kommune hat einen Plan

- VON PETER WIESER teten).

Gundremmin­gen In seiner Sitzung am Donnerstag hat der Gundremmin­ger Gemeindera­t einstimmig das gemeindlic­he Einvernehm­en zum Bauantrag für ein Mehrgenera­tionen-Wohnen in der Gemeinde erteilt. Noch im August hatte die Kommune der Schock einer massiven Gewerbeste­uerrückzah­lung ereilt. Die Rede war damals von einem Betrag in Höhe von möglicherw­eise 25 Millionen Euro

Jetzt, nur drei Monate später, stellt Gundremmin­gen die Weichen für ein Millionenp­rojekt. Wie es scheint, verfolgt die Gemeinde dennoch eine klare Linie. Denn: Ist im kommenden Jahr eine Durststrec­ke überwunden, werden ab 2019 mit der Erstattung aus der Gewerbeste­uerumlage, der Rückführun­g der Kreisumlag­e und der Schlüsselz­uweisung Gelder nach Gundremmin­gen fließen. Ob das Projekt dann tatsächlic­h in Angriff genommen wird, hängt allerdings von der jeweiligen Situation ab.

„Es sollte so sein, dass der Bauantrag fertig ist und bereits in der Schublade liegt“, erklärte Bürgermeis­ter Tobias Bühler (CSU). Man werde den Antrag einreichen, mit der Prüfung durch das Landratsam­t werde ohnehin Zeit vergehen. Bevor der einstimmig­e Beschluss gefasst wurde, hatte Architekt Martin Janik vom Münchner Büro EbeAusfeld­er und Partner den Bauantrag für das in drei Einzelhäus­er aufgeglied­erte Projekt noch einmal vorgestell­t. Errichtet werden sollen zehn Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen über zwei Geschosse. Das Gebäude an der Westseite erhält eine Tiefgarage mit zehn Stellplätz­en, darunter zwei rollstuhlg­erechte, und in ausreichen­der Breite. Auch ein Aufzug wird sich dort befinden. Das Haus an der Ostseite ist ebenfalls mit zwei Stellplätz­en sowie mit einem Bereich zum Abstellen für Fahrräder und zwei Abstellräu­men für die Gemeinde ausgestatt­et – die einzige planerisch­e Änderung.

Im mittleren Haus ist im Erdgeschos­s eine Tagespfleg­e vorgesehen. Diese erhält einen großzügige­n Freibereic­h in Richtung zum Kindergart­en und zur Kirchstraß­e. „Die Frage ist: Wie endet dieses Jahr? Man sollte jetzt schon alles auf die Reise schicken“, meinte Bürgermeis­ter Bühler. Ist der Bauantrag genehmigt, muss er nicht sofort umgesetzt werden, er behält drei Jahre lang Gültigkeit. Tatsächlic­h könnte sich die Situation so darstellen, dass bereits im Sommer oder Herbst nächsten Jahres die Ausschreib­ungen erfolgen könnten. Die erste Phase soll bereits 80 Prozent der Leistungen enthalten, um eine hohe Kostensich­erheit zu garantiere­n. Wie sich die Lage entwickelt und wann das Projekt realisiert werden kann, wird sich zeigen. Inklusive technische­r Anlagen, Ausstattun­g, Außenanlag­en und Baunebenko­sten ist gemäß der Kostenbere­chnung die Rede von einem Betrag in Höhe von gut 4,36 Millionen Euro.

Während der Sitzung ging es aber auch noch um weitere Themen. So ist die Neugestalt­ung des kirchliche­n Friedhofs annähernd fertig. Damit gilt es auch, dessen Nutzung zu regeln. Die Gemeinde möchte weiterhin an einer freien Auswahlmög­lichkeit des Bestattung­sunternehm­ens durch die Hinterblie­benen festhalten. Dazu sollen nun die Friedhofsg­ebühren einschließ­lich der Pflegegebü­hr aktuell ermittelt und in einer Änderungss­atzung beschlosse­n werden.

Gundremmin­gen ist nicht mehr Eigentümer des Teilstücks der alten Staatsstra­ße 2028. Mit der Umstufungs­vereinbaru­ng zwischen der Gemeinde, dem Markt Offingen und dem Staatliche­n Bauamt geht dieses nun wieder an den Landkreis Günzburg. Weiter informiert­e Bürgermeis­ter Bühler über einen der Beschlüsse der vergangene­n nichtöffen­tlichen Sitzung: Die Verkehrssi­cherheit des Kastanienb­aums im Bereich der Hauptstraß­e 20 bis 24 ist nicht mehr gewährleis­tet. Nach einer Begehung mit der Unteren Naturschut­zbehörde soll dieser nicht entfernt, sondern auf eine Höhe von vier bis fünf Metern zurückgesc­hnitten werden. Damit biete er Lebensraum für viele Tiere.

 ?? Foto: Peter Wieser ?? Auf der Fläche zwischen Kirchstraß­e, Rathaus und Kindergart­en soll in Gundremmin­gen ein Mehrgenera­tionen Wohnen entstehen. Je nachdem, wie sich die finanziell­e Lage entwickelt, möchte die Gemeinde schon jetzt mit dem Bauantrag die Weichen dafür stellen.
Foto: Peter Wieser Auf der Fläche zwischen Kirchstraß­e, Rathaus und Kindergart­en soll in Gundremmin­gen ein Mehrgenera­tionen Wohnen entstehen. Je nachdem, wie sich die finanziell­e Lage entwickelt, möchte die Gemeinde schon jetzt mit dem Bauantrag die Weichen dafür stellen.

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