Guenzburger Zeitung

Bunt wie ein Turnschuh

Schuhe für den Sport gibt es schon lange. Längst trägt man sie auch, wenn man nur in die Schule oder zum Einkaufen geht. Aber wie finden die Firmen immer noch neue Modelle?

- VON SOPHIE ROHRMEIER

Samantha kennt diesen Witz: Was ist rot und hat Streifen am Körper? Eine Tomate mit Ho senträgern. Die Schaufenst­er sind voll mit Turnschuhe­n, in jeder Farbe und Form. In den Geschäften stapeln sich die Kartons. Und jedes Jahr gibt es wieder neue Modelle. Wie die Schuhe aussehen, überlegen sich Designer (gesprochen: disainer). Doch wie kommen diese Leute ständig auf neue Ideen?

„Das ist nicht immer so leicht“, sagt Janneke Vorsatz. Sie ist Design-Chefin bei der Firma Adidas in Herzogenau­rach in der Nähe von Nürnberg. Sie und ihre Kollegen müssen neue Ideen haben. Deshalb reisen sie oft, um viel von der Welt zu sehen. „Wenn man zum Beispiel in einer Stadt herumläuft und sieht, dass etwas total glänzt. Dann suchen wir nachher in der Werkstatt nach einem Material, das auch so glänzt“, sagt sie.

Dort gibt es Nähmaschin­en und Drucker, dort können die Designer verschiede­ne Materia- lien und Farben ausprobier­en. Manche Designer schauen auch, ob sie im Alltag oder in der Natur Ideen finden. Torsten Hochstette­r ist der Design-Chef der Sportmarke Puma, gleich ums Eck von Adidas. Sein Team wollte zum Beispiel einen besonders leichten Fußballsch­uh machen. Dafür haben sich die Mitarbeite­r Libellenfl­ügel genauer angeschaut – und sich davon für den Schuh anregen lassen.

Die Designer müssen sich immer fragen, wer ihre Schuhe kaufen will. Sie versuchen deshalb herauszufi­nden, was Kinder cool finden. Manchmal fragen sie auch ihre eigenen Kinder – wie die beiden Design-Chefs. Wenn ihren Kindern eine Farbe nicht gefällt, sagen sie das sofort.

„Meine Tochter mag besonders Rosa und Lila“, erzählt die Expertin Janneke Vorsatz. „Da muss ich schon manchmal ein sprochen: sniik) ist ein englisches Wort und heißt auf Deutsch schleichen. Sneaker tragen heute sehr viele Menschen im Alltag, weil sie modisch sind. Die Schuhe sehen ein bisschen aus wie richtige Sportschuh­e – mal mehr, mal weniger. Aber sie funktio nieren nicht immer so, sind also zum Beispiel nicht gepolstert. Beliebt sind sie trotzdem auf der ganzen Welt. (dpa) bisschen streiten mit ihr, aber das ist auch lustig.“

Viele Designer zeichnen ihre Ideen erst mal mit der Hand auf Papier. Später machen sie Zeichnunge­n mit dem Computer. Wenn das ganze Team einen Entwurf mag, schicken sie die Computer-Zeichnung an eine Fabrik. Dort wird dann ein Probeschuh hergestell­t. „Wir schauen dann, ob der Schuh so ist, wie wir ihn uns vorgestell­t haben“, erklärt Janneke Vorsatz. „Da kann man schon auch mal sehr enttäuscht sein.“

Aber wenn er dem Team gefällt, wird der Testschuh geprüft. Mit Maschinen, Robotern und Menschen. „Ist die Sohle elastisch genug oder zu weich? Wird das Material zu schnell schmutzig?“, sagt Torsten Hochstette­r. „Wir testen zum Beispiel auch mit Fußballpro­fis.“Farben auswählen, Material prüfen: All das machen die Designer etwa eineinhalb Jahre, bevor die fertigen Schuhe im Regal stehen. (dpa)

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Fotos: Britta Pedersen/dpa Turnschuhe gibt es in ganz vielen Farben und Formen. Und trotzdem gibt es immer wieder neue zu kaufen.
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