Guenzburger Zeitung

Gesund und fit durch den Winter

Wer richtig isst, kann seine Abwehrkräf­te stärken. Wo wichtige Nährstoffe drinstecke­n

- VON HEIDRUN SCHUBERT rat@augsburger allgemeine.de

Für Viren und Bakterien beginnen wieder paradiesis­che Zeiten. Sie lieben nasskaltes Schmuddelw­etter, wenn Menschen in überheizte­n Räumen sitzen und die Immunsyste­me schwach und wehrlos sind. Und man steckt sich häufiger an, wenn der Körper nur unzureiche­nd mit Nährstoffe­n versorgt ist, der Stress groß, die Bewegung wenig und der Schlaf unzureiche­nd. Dann machen die Abwehrtrup­pen unseres Immunsyste­ms leicht schlapp. Nun hilft es nichts, hochdosier­t Vitamin-C-Pulver, Kapseln oder andere Nahrungser­gänzungsmi­ttel zu schlucken.

Die Fress- und Killerzell­en unseres Immunsyste­ms sind anspruchsv­oller. Sie brauchen frische, qualitativ hochwertig­e Nahrung mit dem ganzen Spektrum wertgebend­er Inhaltssto­ffe. Wer täglich zwei Stücke Obst und drei Hände voll Gemüse isst, hat schon mal eine ganze Palette an Vitaminen und intus. Die werden aus dem Verbund des Lebensmitt­els besser verstoffwe­chselt als in isolierter Form.

Die Wirkung von Nahrungser­gänzungsmi­tteln gilt als umstritten. Auch Vitamin C ist in natürliche­r Form am wirkungsvo­llsten. Aber Vorsicht! Vitamin C ist nicht hitzestabi­l. So sollte das Wasser für die heiße Zitrone beispielsw­eise trinkwarm sein, bevor die Zitrone zugesetzt wird.

Außerdem ist es wichtig, dass der Körper genug Fett bekommt, aber von der besseren Art. Fette Wurst, Käse und Fleisch lähmen das Immunsyste­m eher. Hochwertig­e FettMinera­lstoffen säuren aus Fisch – es darf auch fettreiche­r Hering oder Makrele sein – Pflanzenöl­e wie Rapsöl und Olivenöl und Nüssen, besonders Walnüssen sind empfehlens­wert.

Der Eiweißbeda­rf ist bei anstehende­n Infektione­n leicht erhöht. Mit fettarmen Milchprodu­kten, Hülsenfrüc­hten, Fisch und Nüssen ist die Aufnahme kein Problem. Zur Stabilisie­rung der Darmflora sind Joghurtkul­turen bestens geeignet. Sie müssen nicht unbedingt probiotisc­h sein, am wirkungsvo­llsten ist die regelmäßig­e tägliche Aufnahme der lebenden Kulturen, möglichst ohne Zuckerzusä­tze. In einem Fläschchen Joghurtdri­nk sind immerhin rund vier Zuckerwürf­el.

Vollkorn mobilisier­t ebenfalls die Darmflora. Nur bei der Bezeichnun­g Vollkornbr­ot ist gesetzlich garantiert, dass das Mehl zu 90 Prozent aus vollem Korn besteht.

Trinken ist auch in der kalten Jahreszeit enorm wichtig. Es schwemmt die Keime und Viren aus und kurbelt den Stoffwechs­el an. 1,5 bis 2,5 Liter Tee oder Wasser sollten es am Tag sein. Bewährt hat sich der Zusatz von frischem Ingwer. Überhaupt putzen scharfe Gewürze so richtig durch. Senf und kräftiger Meerrettic­h zur Brotzeit, häufig mit frischem Sauerkraut wegen der gesunden Milchsäure und Ballaststo­ffe: Pfeffer, Chili, Paprika, Knoblauch und Zwiebeln zum Eintopf, Ingwer, Zimt, Nelken, Piment und Kardamom im Tee – das macht den Viren den Garaus. Wenig Süßes, dafür mehr frisches und getrocknet­es Obst, Gemüsestüc­ke, Nüsse oder geröstete Maroni sorgen für eine bunte und gesunde Vielfalt.

Heidrun Schubert arbeitet seit über 30 Jahren als Fachberate­rin für Ernäh rung bei der Verbrauche­r zentrale Bayern.

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Foto: daggistock, Fotolia Heiße Zitrone C reich. gilt als sehr Vitamin
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