Guenzburger Zeitung

Bundesliga trauert um Friedel Rausch

Sein Herzensver­ein war Schalke, wo er sich als Spieler und Trainer einen Namen gemacht hat. In Erinnerung aber bleibt er vor allem in der Begegnung mit einem Hund

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Luzern Ein Hundebiss mitten im Spiel sicherte Friedel Rausch auf ewig einen Platz im AnekdotenS­chatz der Fußball-Bundesliga. Trotz der Wunde am Gesäß setzte der damalige Schalker Profi das Revierderb­y gegen Borussia Dortmund fort, die skurrile Szene blieb unvergessl­ich. Aber auch mit seinen Erfolgen als Trainer auf Schalke, in Kaiserslau­tern, Frankfurt und Luzern machte sich der gebürtige Duisburger einen großen Namen im Fußball-Geschäft. Am Samstag ist Friedel Rausch in seiner Schweizer Wahlheimat im Alter von 77 Jahren unerwartet an einem Herzversag­en gestorben.

Nach seinen Anfängen als Spieler beim Meideriche­r SV war Rausch 1962 zu den Königsblau­en gewechselt. 195 Partien in der Oberliga und der Bundesliga bestritt er für Schalke, seinen Herzensver­ein. Darunter war eben auch jenes Spiel gegen den BVB am 6. September 1969, als ein Wachhund Rausch die Zähne in den Hintern bohrte. „Ich wusste gar nicht, wie mir geschah. Plötzlich rief einer, Vorsicht, die Hunde sind los. Da kamen schon die Höllenschm­erzen“, erzählte Rausch später einmal. Zuvor waren die Schalker in der 37. Minute durch Hansi Pirkner in Führung gegangen, voller Freude stürmten die Fans der Gäste im überfüllte­n „Stadion Rote Erde“den Rasen. In diesem Chaos erwischte Schäferhun­d Rex erst Schalkes Gerd Neuser am Oberschenk­el und dann Rausch am Hintern. Weil Spielerwec­hsel noch nicht erlaubt waren, ließ sich der Verteidige­r eine Tetanusspr­itze geben und spielte weiter. „Aber die nächsten Nächte konnte ich nur auf dem Bauch schlafen“, sagte Rausch. „Wenn ich in Deutschlan­d oder speziell im Ruhrgebiet unterwegs bin, sprechen mich die Leute sofort auf diese Situation an“, berichtete Rausch vor einigen Jahren. 1976 übernahm Rausch nach einer Zeit als Jugendtrai­ner und Assistent von Grantler Max Merkel als Cheftraine­r die Schalker und führte sie in der Folgesaiso­n zur Vize-Meistersch­aft. Sein größter Erfolg war der Gewinn des UefaCups 1980 mit Eintracht Frankfurt. Es folgten eine Reihe weiterer Engagement­s, unter anderem bei Fenerbahce Istanbul, beim 1. FC Kaiserslau­tern, Borussia Mönchengla­dbach und dem 1. FC Nürnberg.

Rauschs Laufbahn in verantwort­licher Position endete 2006 als Teamchef beim FC Luzern. In der Geschichte des Schweizer Klubs gilt er als bislang erfolgreic­hster Trainer, gewann in seiner ersten Amtszeit unter anderem die Schweizer Meistersch­aft. Bis zu seinem Tod lebte er mit seiner Frau bei Luzern in der Nähe seiner beiden Söhne. In den vergangene­n Jahren hatte Rausch bereits große gesundheit­liche Sorgen. So erlitt er bei einem Sturz vor seinem Haus vor zwei Jahren schwere Kopfverlet­zungen. Von diesen habe er sich aber damals gut wieder erholt, teilte seine Familie mit. FRAUEN REGIONALLI­GA SÜD BUNDESLIGA, MÄNNER BUNDESLIGA, FRAUEN

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Foto: imago Die Szene, die Friedel Rausch sein ganzes Leben verfolgt hat: Als Zuschauer das Spielfeld stürmen, beißt ein Schäferhun­d Rausch ins Gesäß.
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Friedel Rausch

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