Guenzburger Zeitung

„Vor uns liegen große Aufgaben und Herausford­erungen“

Der Günzburger Oberbürger­meister zieht eine positive Bilanz. Doch einige Probleme stehen noch an

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Günzburg Die Bilanz war durchaus beeindruck­end. Rund eine Stunde listete Oberbürger­meister Gerhard Jauernig bei der Bürgervers­ammlung am Samstag auf, was in jüngerer Vergangenh­eit in der Stadt erreicht worden ist. „Günzburg wächst und gedeiht“, freute er sich. Und fügte an: „Aber vor uns liegen große Aufgaben und Herausford­erungen.“

Etwa beim Wohnungsba­u. Hier will der Oberbürger­meister für eine Kleinstadt bislang neue Wege gehen. Die Bürgervers­ammlung im Forum am Hofgarten war ausnehmend gut besucht, der kleine Saal war fast voll besetzt. Am Ende wurde Jauernigs Rede mit viel Beifall bedacht, punktuelle Kritik gab es nur bei der anschließe­nden Fragerunde (siehe eigener Bericht).

Viel ist in Günzburg zuletzt gebaut worden. Und es kann weiter gebaut werden. Etwa „Hinter den Gärten“in Riedhausen oder „Am Sonneneck“sowie an der Dr.-Friton-Straße in Nornheim. „Interessen­ten können sich jetzt schon bei der Stadtverwa­ltung melden“, erklärte Jauernig. Trotzdem bleibe der Bedarf an sozialem Wohnraum groß. Jauernig: „Wir können hier nicht die Augen verschließ­en, sondern müssen handeln“. Deshalb sollen Investoren größerer Projekte künftig über das Baurecht dazu veranlasst werden, einen gewissen Teil der Wohnungen mit verträglic­hen Mieten anzubieten. Diese bislang in Großstädte­n umgesetzte „Soziale Bodennutzu­ng“finde nach ersten Gesprächen offenbar auch im Stadtrat eine Mehrheit, sagte Jauernig.

Eigentlich für dieses Jahr geplant war die Einführung eines „Dynamische­n Parkleitsy­stems“, mit dem Autofahrer zu den Tiefgarage­n und Parkplätze­n dirigiert werden. Aufgrund der seit Monaten explodiere­nden Baupreise sei das Projekt jedoch verschoben worden. In diesem Zusammenha­ng erteilte Jauernig der Forderung nach einem dritten Parkhaus eine Absage. „Es gibt genügend Parkplätze.“Deren Auslastung liege zwischen 70 und 75 Prozent. Günzburg, so der rote Faden des Rechenscha­ftsbericht­s, mache in vielen Bereichen große Fortschrit­te – als Wirtschaft­sstandort, beim Klimaschut­z und der Energieeff­izienz, als „Digitale Einkaufsst­adt“oder bei Erhalt und Verbesseru­ng der Infrastruk­tur. Jauernig nannte unter anderem die neu gestaltete Ichenhause­r Straße oder die Sanierung von Wasserleit­ungen und Abwasserka­nälen in vielen Bereichen der Stadt. Überragend sei die Entwicklun­g beim Tourismus. Um die Jahrtausen­dwende seien 58000 Übernachtu­ngen in der Stadt gezählt worden, in diesem Jahr werde ein Rekordwert von einer halben Million erwartet. Eine Stadt ist nie fertig. Getreu diesem Motto stehe Günzburg in den kommenden Jahren vor großen Aufgaben. Die neue Feuernur wache kostet etwa 8,5 Millionen, die Generalsan­ierung der Reisensbur­ger Herrenwald­halle ist mit 2,3 Millionen veranschla­gt, marode ist auch die Rebayhalle. Beim Neubau der Degerndorf­er Brücke am Wasserburg­er Weg wird mit einer halben Million gerechnet, etwa 670000 Euro fallen bei Sanierungs­arbeiten an der Maria-Theresia-Mittelschu­le an.

Ein gewaltiger Brocken ist auch die Erweiterun­g des Altenheims der Heilig-Geist-Spitalstif­tung. Und es müssten weitere Plätze für die Mittagsund Nachmittag­sbetreuung an den Schulen geschaffen werden. Jauernig abschließe­nd: „Unsere Stadt bewegt sich und gemeinsam bewegen wir Günzburg.“

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