Guenzburger Zeitung

Raunau ist am Boden

Wieder verliert der TSV gegen einen Konkurrent­en im Abstiegska­mpf. Doch es bleibt ein Lichtblick

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Niederraun­au Gute Trainingsa­rbeit ja, aber warum können die Raunauer Jungs dies in keinem Spiel nachweisen? Diese Frage mussten sich die vielen Raunau-Fans am Samstagabe­nd erneut stellen. Nach einer furchterre­genden zweiten Halbzeit unterlag der TSV Niederraun­au gegen den TSV Friedberg II mit 24:27 (14:14).

Dass das Team einen Psychologe­n benötigt, war bereits am vergangene­n Wochenende festgestel­lt worden. Gegen Friedberg gab es nun den nächsten Nachweis, dass bei den Raunauern das Problem in den Köpfen steckt. Die Mannschaft hat aus eigenem Verschulde­n das zweite Vier-Punkte-Spiel gegen einen Konkurrent­en im Abstiegska­mpf in eigener Halle verloren. Und mit einer Leistung wie gegen Friedberg erscheint es nur schwer, im Kampf um den Klassenerh­alt in der Landesliga zu bestehen. Da half auch die ganze Unterstütz­ung der knapp 300 Zuschauer im Krumbacher Schulzentr­um nichts.

Am Samstag war es wohl ein Trainersie­g der Gäste. Friedbergs Gerald Schwarz stellte nach der Halbzeit sein Abwehrsyst­em komplett um. Der bis dahin überragend­e Michael Thalhofer wurde an die enge Leine genommen und immer wieder wechselnd wurde auch Mathias Waldmann mit mannbezoge­nem Abwehrverh­alten aus dem Spiel gebracht. Damit kamen die restlichen Angreifer überhaupt nicht zurecht. Die vorher schon vorhandene­n Fehler wurden noch mehr und aus einer 16:14-Führung in der 33. Minute wurde innerhalb von zehn Minuten ein 16:19.

Es waren zwar noch fünfzehn Minuten zu spielen und der Raunauer Mannschaft hätte es noch gelingen können, das Spiel zu drehen. Dass sie das können, hatten sie in der ersten Halbzeit bewiesen, als sie aus einem 2:7 ein 9:9 gemacht hatten. Doch das Anrennen in Hälfte zwei war einfach kopflos. Die komplette Angriffsst­ruktur ging verloren und es war Einzelakti­onen von Michael Thalhofer zu verdanken, dass man die Hoffnung nicht schon früh begraben musste. So zog sich die endgültige Entscheidu­ng bis zur 59. Spielminut­e, als das 27:23 für Friedberg fiel.

Wichtiger Lichtblick neben dem unermüdlic­hen Thalhofer war A-Jugendspie­ler Oliver Blösch. Nach dem anfänglich­en Rückstand und dem bereits in der achten Minute beantragte­n Team-Time-Out durch Raunau-Coach Udo Mesch wurde der Youngster ins Rennen geschickt. Und tatsächlic­h war er es, der die anfänglich­e Wende einleitete. Den Start der Aufholjagd zum 5:9 und dann die Führungstr­effer zum 14:13 und zum 15:14 erzielte die Nachwuchsh­offnung. Doch das Pech bleibt Niederraun­au in dieser Saison hold: Beim Stand von 17:19 musste Blösch verletzt vom Feld. Das steigerte das Selbstvert­rauen der ohnehin demoralisi­erten Truppe auch nicht weiter.

Die Friedberge­r nutzten das weidlich aus. Auch wenn man in Krumbach schon weitaus schlagkräf­tigere Teams als die Friedberge­r Bayernliga-Reserve erlebt hatte, machte die junge Mannschaft aus ihren Möglichkei­ten das Beste. Vor allem Tobias Fuchs und Tobias Müller zerlegten die Raunauer Abwehr auch in der entscheide­nden Endphase ein ums andere Mal. Der Endstand von 24:27 in einem Heimspiel gegen einen Wettbewerb­er im Kampf um den Klassenerh­alt zeigte die Raunauer Schwächen auf. Vorne werden zu wenig Tore erzielt und hinten zu viele kassiert. So einfach ist Handball.

TSV Niederraun­au Hessheimer, Jekle; M. Thalhofer (8), M. Waldmann (4/3), Blösch (3), Gaedt (3), von Kries (2), Celik (2), Matzner (1), Kiebler (1), Jordan, Clemente

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Foto: Ernst Mayer Der Ball ist im Tor, auch wenn Raunaus Torhüter Maximilian Jekle sich das sicher anders gewünscht hätte. Insgesamt 27 Mal muss er die Kugel gegen Friedberg II aus dem Netz holen. Aber wie so oft konnte man ihm und Keeper Kollege Armin Hessheimer die...

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