Guenzburger Zeitung

Paul Schmidt hatte unzählige Ehrenämter inne

Ehemaliger Mitarbeite­r unserer Zeitung wird heute 90

- VON PETER WIESER

Günzburg Fragt man Paul Schmidt nach früheren Hobbys oder Ähnlichem, dann schüttelt er den Kopf. Bei der Anzahl an Ämtern und Ehrenämter­n, die er innehatte, wäre schon gar keine Zeit für irgendetwa­s anderes geblieben. Heute feiert er seinen 90. Geburtstag.

Paul Schmidt stammt aus Brestowatz, einer Ortschaft in Serbien, wo sich Ende des 18. Jahrhunder­ts zahlreiche Donauschwa­ben angesiedel­t hatten. 1953 kam der gelernte Schneider auf Umwegen über Österreich und München nach Günzburg und wurde Pfleger am heutigen Bezirkskra­nkenhaus. Nach und nach folgten die verschiede­nsten Ehrenämter: 27 Jahre war Schmidt Personalra­t, 18 Jahre Vorsitzend­er des Gesamtpers­onalrats beim Bezirk Schwaben und zehn Jahre Wirtschaft­sund Strukturbe­irat beim Landkreis Günzburg, um nur einige seiner Ämter zu nennen.

Seine für ihn wichtigste Tätigkeit aber sei die Mitgliedsc­haft in der Arbeitsgem­einschaft der Pflegedien­stleitunge­n bayerische­r Bezirks- und Nervenkran­kenhäuser gewesen. Von 1983 bis 1993 war er Vorsitzend­er und wurde Vorstandsm­itglied bei der Bundesfach­vereinigun­g leitender Pflegekräf­te in der Psychiatri­e. Auch in der Gewerkscha­ft Öffentlich­e Dienste, Transport und Verkehr engagierte er sich. Beim Deutschen Gewerkscha­ftsbund war er Vorsitzend­er des Ortskartel­ls Günzburg, wie auch des Kreisbeamt­enausschus­ses. Auf die Frage nach dem, was ihm besonders wichtig gewesen sei, antwortet der Jubilar: „Als ich Pflegedien­stleiter wurde.“Die Pflege habe immer den höchsten Stellenwer­t eingenomme­n.

Etwas aber gab es noch, was er sehr gerne tat: das Schreiben. Paul Schmidt war 31 Jahre lang freier Mitarbeite­r unserer Zeitung. Viele kennen ihn noch unter seinem Kürzel „ps“. Unter diesem berichtete er über Politik, Vereine und Jubiläen. Wenn er nachts um halb zwei noch auf der Schreibmas­chine geschriebe­n habe, dann sei das nichts Seltenes gewesen, erzählt er. Nur der Schlaf, der sei dann manchmal schon zu kurz gekommen. Das Haus und den Garten zu versorgen oblag zumeist seiner Frau Anneliese. „Er war ja nie da“, sagt sie. Auch Heimatfors­chung hat Paul Schmidt betrieben: So sind vier Bücher – Chroniken und über die Bewohner seiner Heimat – erschienen. Obwohl Paul Schmidt schon lange nicht mehr schreibt, die Günzburger Zeitung liest er nach wie vor sehr intensiv. „Besonders das Lokale und das über Günzburg“, erzählt er. Aber auch die Nachrichte­n im Fernsehen seien ihm sehr wichtig.

Zu seinem 90. Geburtstag haben sich unter anderem Gäste des Landkreise­s, der Stadt Günzburg und der Pfarrei angekündig­t. Gefeiert wird am Nachmittag gemütlich bei Kaffee und Kuchen zusammen mit Neffen und Nichten. Gratuliere­n wird auch Tochter Gudrun. Sie lebt in Wolfenbütt­el und wird einige Tage später nach Günzburg kommen.

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Paul Schmidt aus Günzburg hatte viele Ehrenämter und war 31 Jahre lang freier Mitarbeite­r unserer Zeitung. Heute feiert er seinen 90. Geburtstag.

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