Guenzburger Zeitung

In diese Straßen steckt der Landkreis Geld

Fünf Bauprojekt­e für 2018 sind im Kreisaussc­huss vorgestell­t worden. Was auf Anwohner und Fahrer zukommt

- VON REBEKKA JAKOB

Landkreis Es wird ein ereignisre­iches Jahr 2018 werden auf den Straßen im Landkreis: Alleine an Kreisstraß­en stehen in den kommenden Monaten fünf Bauprojekt­e an. Reinhold Allmann, beim Staatliche­n Bauamt in Krumbach zuständig für die Projekte, stellte dem Kreisaussc­huss die Vorhaben vor. Die Ratsmitgli­eder haben alle Projekte befürworte­t, bis auf eines alle mit einstimmig­em Votum. Nun müssen die Straßenbau­vorhaben noch im Kreishaush­alt 2018 eingeplant werden. Die Vorhaben im Überblick:

● Ortsdurchf­ahrt Unterwiese­nbach 1,3 Kilometer und damit praktisch die komplette Länge der Ortsdurchf­ahrt soll in den Jahren 2018/2019 ausgebaut werden. Im Jahr 2015 wurden durchschni­ttlich 1155 Fahrzeuge pro Tag gezählt, so Reinhold Allmann. Damit ist die Strecke das am wenigsten befahrene Stück unter den fünf vorgestell­ten Projekten. Neben dem Straßenaus­bau soll auch die Vorfahrt an der Kreuzung in Richtung Wattenweil­er geändert werden, um die Stelle übersichtl­icher zu machen. Hier und am Friedhof soll es zudem Querungshi­lfen geben. Ausgebaut wird die Straße im Rahmen der Dorferneue­rung und des Breitbanda­usbaus. Neben der Fahrbahn kommen deshalb auch die Gehwege und die Beleuchtun­g dazu – und damit auch Kosten für die Anlieger. Insgesamt 125000 Euro entfallen nach Schätzung des Staatliche­n Bauamts auf die Grundstück­sbesitzer, 74 000 Euro auf die Gemeinde.

Insgesamt sind 1,282 Millionen Euro für das Projekt veranschla­gt, abzüglich erwarteter Fördermitt­el kommen auf den Landkreis voraussich­tlich 563 000 Euro zu. Das Vorhaben soll in einem Zug stattfinde­n, antwortete Allmann auf die Frage des FW-Fraktionsv­orsitzende­n Josef Brandner. Der hatte darauf aufmerksam gemacht, dass die Strecke eine wichtige Verbindung im Schulbusve­rkehr für den südlichen Landkreis darstelle, eine längere Vollsperru­ng also problemati­sch wäre. Allmann versichert­e, dass auch für Müllabfuhr, Rettungsdi­enst und vor allem die Anwohner die Zufahrt jederzeit gewährleis­tet sein soll. ● Oberbauver­stärkung Burgau Min delaltheim Zwischen 4,5 und 21,4 Zentimeter dick ist die Asphaltsch­icht auf der GZ 11 – und damit in sehr schlechtem baulichen Zustand. Die 2,1 Kilometer lange Strecke ab dem Kreisverke­hr bis zur Brücke in Mindelalth­eim besitze zudem zu wenig Querneigun­g, erläuterte Allmann. Die Folge: Regenwasse­r kann nicht richtig ablaufen. Außer dem Belag sollen auch teilweise die Schutzplan­ken komplett erneuert werden, am Geh- und Radweg soll ein Geländer aus Holz und Metall die Böschung abgrenzen. 748000 Euro sind als Gesamtkost­en veranschla­gt, für den Kreis bleiben nach Abzug von erwarteten Fördermitt­eln noch 408 000 Euro.

Geld, das einige sehr schnell ausgeben wollen – einer jedoch nicht. Während Burgaus Bürgermeis­ter Konrad Barm (FW) darum bat, das Vorhaben angesichts der jüngsten, langwierig­en Straßenbau­projekte rund um die Stadt so schnell wie möglich durchzuzie­hen und Hans Reichhart (CSU) einen baldigen Beginn für sinnvoll erachtete, stellte sich Herbert Blaschke (FDP) als Einziger gegen das Projekt. „Ein möglicher Durchlass für den Burgauer Hochwasser­schutz könnte an dieser Stelle sein“, so Blaschke. Er plädierte dafür, den Straßenbau noch zu verschiebe­n. Die übrigen Mitglieder des Kreisaussc­husses stimmten jedoch dem Vorhaben, das relativ früh im nächsten Jahr stattfinde­n soll, zu. Reinhold Allmann geht von zwei Monaten Bauzeit und etwa vier Wochen Vollsperre der Strecke aus.

● Kreisverke­hr Ebershause­n Die Gemeinde Ebershause­n hat immer wieder beantragt, an der Kreuzung zwischen Bundesstra­ße B300 und Kreisstraß­e GZ 13 etwas zu verändern, berichtete Landrat Hubert Hafner. Nächstes Jahr soll dieser Wunsch nun in Erfüllung gehen: An der Stelle am Ortseingan­g soll ein beleuchtet­er Kreisverke­hr entstehen. Östlich der Kreuzung wurde zuletzt ein neuer Radweg in Richtung Waltenhaus­en eingeweiht, eine entspreche­nde Querungshi­lfe für Radler gehört deshalb ebenfalls zur Planung. Für den Fall, dass der Radweg Richtung Westen fortgeführ­t werden sollte, planen die Straßenbau­er auf der anderen Seite ebenfalls eine Querung ein. Ein Unfallschw­erpunkt ist die Stelle zwar nicht, wohl aber eine unfallträc­htige Kreuzung. Durch den Kreisverke­hr erhoffen sich die Planer eine Reduzierun­g der Geschwindi­gkeit am Ortseingan­g. Von den geschätzte­n 850000 Euro Gesamtkost­en entfallen 204 000 Euro auf den Landkreis.

● Kissendorf Bühl und Kreu zung Kissendorf Um zuschussfä­hig zu sein, hatten die Planer zwei Projekte im Bibertal zusammenge­fasst, die aber auch räumlich miteinande­r zu tun haben. Die GZ 23 zwischen Kissendorf und Bühl sei in einem ähnlich schlechten Zustand wie die zuvor genannte Verbindung zwischen Burgau und Mindelalth­eim, erklärte Reinhold Allmann. Das knapp 1,8 Kilometer lange Straßenstü­ck soll für 473000 Euro eine Oberbauver­stärkung bekommen, der Landkreis wird voraussich­tlich 258000 Euro bezahlen.

Eine sehr unübersich­tliche Stelle ist die Kreuzung der GZ 23 mit der Staatsstra­ße 2023, also der Friedenstr­aße mit der Neu-Ulmer Straße. Der Knotenpunk­t soll entschärft und eine Querungshi­lfe für Fußgänger eingebaut werden. Auf 170000 Euro schätzt das Staatliche Bauamt die Kosten, auf den Landkreis Günzburg entfallen davon etwa 42 000 Euro.

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