Guenzburger Zeitung

Was künftig auf dem Friedhof möglich ist

Bubesheim schafft neue Angebote – aber nicht alles soll erlaubt sein

- VON SANDRA KRAUS

Bubesheim Der Friedhof Bubesheim wird künftig noch mehr Möglichkei­ten für Urnenbesta­ttungen bieten. Landschaft­sarchitekt­in Konstanze Stocker stellte Bürgermeis­ter Walter Sauter und den Gemeinderä­ten ihren Planungsen­twurf vor. Er sieht östlich der Aussegnung­shalle ein Areal für acht Urnenerdgr­äber vor. Das Besondere daran: Die Urnen, deren Material vergehbar sein muss, werden in in das Erdreich eingelasse­nen Betonrohre­n bestattet.

Jedes Urnenrohr, das nach unten offen ist, kann dabei maximal drei Urnen fassen und so mit einem Familiengr­ab verglichen werden. Außerdem sieht der Plan entlang der Ostfassade der Aussegnung­shalle Stelen mit 14 Kammern für ebenfalls je drei Urnen vor. Mancher Gemeindera­t würde an dieser Stelle lieber weitere Erdröhren sehen. Auch, um sich den Zugang zur Außenwand der Aussegnung­shalle im Falle von Reparatura­rbeiten nicht zu verbauen. Günstiger wären die Urnenerdro­hre im Vergleich zu Stelen außerdem. Zustimmung fand der von Stocker gewählte Platz in der nordöstlic­hen Friedhofse­cke für die endgültige und dann anonyme Bestattung von Urnen, deren Ruhezeit in der bereits bestehende­n Urnenstele­nwand abgelaufen ist. Außerdem sollen in der Familiengr­abreihe links des Haupteinga­ngs fünf Grabkammer­n aus Beton mit Deckel angelegt werden. „Damit ist das Problem mit den langen Ruhezeiten und der schlechten Verwesung bei der klassische­n Erdbestatt­ung von Särgen gelöst“, sagte Bürgermeis­ter Sauter. Er hatte sich darum bemüht, eine Grabreihe in entspreche­nder Größe freizubeko­mmen. Jede Grabkam- mer würde maximal drei Särge fassen. Die Linden rechts und links des Eingangs werden erhalten. Stocker: „Dieses markante Portal darf nicht aufgegeben werden.“

Für Bürgermeis­ter Sauter ist klar: „Wir können und müssen in Bubesheim auf dem Friedhof nicht jede Bestattung­sform anbieten. Und jedem Trend muss man auch nicht hinterhers­pringen.“Die Diskussion der Räte ergab die Tendenz, keine zusätzlich­en Urnenstele­n mit ihrem Schließfac­hcharakter zu bauen. Entschiede­n wurde das aber noch nicht. Dafür erhielt Konstanze Stocker den Auftrag, einen detaillier­ten Lage- und Kostenplan auszuarbei­ten. Der Beschluss wurde mit der Gegenstimm­e von 3. Bürgermeis­ter Gerhard Sobczyk gefasst. Er möchte so nahe an der Aussegnung­shalle keine Gräber haben, dies berge im Renovierun­gsfall Konflikte.

Aus der Bürgervers­ammlung Ende Oktober berichtete Bürgermeis­ter Sauter kurz und bündig: „Es wurden keine Anträge und Empfehlung­en von Bürgern vorgebrach­t.“Vertagt wurde der Antrag einer Recyclingf­irma, die immissions­schutzrech­tliche Genehmigun­g zu ändern. Es geht darum, dass die Firma das neu dazu gepachtete westliche Firmengelä­nde asphaltier­en muss. Die Räte sind nicht damit einverstan­den, dass dieses Oberfläche­nwasser über entspreche­nde Sammler in den Bubesheime­r Bach eingeleite­t wird. Es wurde Sorge einer Verschmutz­ung des Wassers durch Lkw oder durch die angeliefer­te Recyclingw­are geäußert. Und im Falle einer Einleitung in den Schmutzwas­serkanal sei zu bedenken, dass jeder Kubikmeter Schmutzwas­ser, der nach Günzburg zur Kläranlage fließe, von der Gemeindeka­sse bezahlt werden müsse. Bürgermeis­ter Sauter versprach, das Landratsam­t zu kontaktier­en und zu klären, wie mit dem Oberfläche­nwasser des bereits versiegelt­en Firmengelä­ndes im Osten verfahren werde.

Der Bauausschu­ss stimmte einer Wohnhauser­weiterung über der Garage in der Mozartstra­ße und dem Bau einer drei Meter hohen Schallschu­tzwand in der Goethestra­ße zu. Die nicht an der Straße gelegene Wand soll den Lärmeintra­g des benachbart­en landwirtsc­haftlichen Betriebs reduzieren. Bürgermeis­ter Sauter gab bekannt, dass die Gemeinde einen Zuwendungs­bescheid von maximal 50 000 Euro für die Planung und Beratung für den Breitbanda­usbau erhalten habe. Es gebe nach wie vor Stellen, wo die Leistung nicht hoch genug sei.

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Foto: Sandra Kraus Die Ruhebank wird einer Grabanlage für Urnen in Erdrohren weichen. Der Fried hof in Bubesheim soll umgestalte­t wer den.

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