Guenzburger Zeitung

Diskussion zu Feldweg geht weiter

Eine weitere Lösung für eine Verbindung zu den landwirtsc­haftlichen Flächen hinter der Firma Reflexa ist gescheiter­t

- VON PETER WIESER

Rettenbach Nur wenn der im Osten an die Firma Reflexa angrenzend­e Feldweg in den Bebauungsp­lan mit einbezogen wird, kann sich das Unternehme­n erweitern. Damit weiterhin eine entspreche­nde Verbindung zu den dortigen landwirtsc­haftlichen Flächen gegeben ist, hatte die Gemeinde nach Lösungen gesucht. Den bestehende­n Feldweg nach Osten zu versetzen, war von vornherein an Verhandlun­gen mit dem Besitzer des angrenzend­en Grundstück­s gescheiter­t. Eine Alternativ­e mit einer im Osten parallel zu dem Feldweg verlaufend­en und in die Silbermann­straße einmündend­en Verbindung hätte es geben können. Aber auch das wäre mit einem Grunderwer­b verbunden gewesen. Man habe mit den Grundstück­seigentüme­rn gesprochen, dies habe jedoch nicht zum gewünschte­n Erfolg geführt, erklärte Bürgermeis­terin Sandra Dietrich-Kast (CSU) jetzt während der Sitzung des Rettenbach­er Gemeindera­ts.

Versuche des Bayerische­n Bauernverb­ands (BBV), an den man sich gewandt habe, hätten ebenfalls zu keiner Lösung geführt. Geschäftsf­ührer Matthias Letzing habe bestätigt, dass die Gemeinde alles unternomme­n habe, um gute Alternativ­en zu bieten. Zudem handle es sich um ein gut ausgebaute­s Feldwegene­tz. Die Bürgermeis­terin sprach klare Worte: „Wenn keiner mit der Wegnahme des Feldwegs mitgeht, dann ist jetzt und hier mit Reflexa Schluss. Das Unternehme­n würde Rettenbach den Rücken kehren.“Nach wie vor fehle das Verständni­s und viele meinten, das Unternehme­n könne sein Vorhaben auf dem in der jetzigen Form bestehende­n Gelände realisiere­n.

Weiter bat die Bürgermeis­terin um Respekt gegenüber ihrem Gremium und darum, es nicht in die Enge zu treiben. Es gebe Personen, die die Sache zusätzlich anheizten. Reflexa sei ein bedeutende­r Gewerbeste­uerzahler, hinter dem sowohl die Bürgermeis­terin, als auch der Gemeindera­t stehe. Dieser wolle das Problem lösen, doch dazu brauche er die Mithilfe eines bestimmten Personenkr­eises. Ansonsten bliebe den Anliegern nichts anderes, als auf das sehr gut ausgebaute Feldwegene­tz zurückzugr­eifen.

Gemeindera­tsmitglied Georg Mayer (UWR) schlug vor, in diesem Fall zumindest die Einfahrten so zu gestalten, dass sie auch mit schweren Fahrzeugen befahren werden könnten. Auf den Vorschlag des Zweiten Bürgermeis­ters Alexander von Riedheim (UWR) hin soll noch einmal die Alternativ­e einer Zufahrt über das Zwergwegle aufgegriff­en werden. Allerdings wäre auch diese Lösung mit Grunderwer­b verbunden. Die Kurve im oberen Bereich erfordert das Schaffen von Ausweichst­ellen und eines Warteberei­chs für entgegenko­mmende Fahrzeuge. Zudem müsste der untere Bereich ausgebaut werden, womit wiederum Kosten auf die dort angrenzend­en Anlieger zukämen. Ähnliches war im Vorfeld ein Punkt der Tagesordnu­ng: Darin hatte der Rat die Neu fassung der Straßen ausbau beitrags satzung und die neue Satzung zur Erhebung von Erschließu­ngs beiträgen beschlosse­n.

Die Gemeinde Rettenbach muss den bereits erfolgtenF­e st stellungsb­e schluss zum Flächen nutzungspl an wieder aufheben. Der Grund: Erst jetzt, gegen Ende des Verfahrens, hatte der Regionalve­rband DonauIller darauf hingewiese­n, dass die im Süden ausgewiese­ne Kiesabbauf­läche mit einer Größe von über zehn Hektar nicht genehmigun­gs fähig sei. Damit muss eine erneute Auslegung mit entspreche­nd geänderter Kies abbau konzentrat ions zone erfolgen. Eine Tatsache, die beiden Gemeinderä­ten Kopfschütt­eln her- vorrief. „Warum kommt das Schreiben erst jetzt?“, bemerkte Dritter Bürgermeis­ter Herber Sittenberg­er (BL). Man habe Zeit verloren und es kämen nun zusätzlich­e Kosten auf die Gemeinde zu. Warum habe es nicht nach dem ersten Auslegungs­beschluss die Äußerung gegeben?

Dafür kommen der Ausbau der Kuppe zwischen Rettenbach und Harthausen sowie die Maßnahmen beim Wirtschaft­sweg an der Alten Mühle in Bewegung. Nachdem sich die Ergebnisse der zuvor erfolgten Ausschreib­ungen als nicht befriedige­nd erwiesen hatten, war für beide Leistungen in einem Paket erneut ausgeschri­eben worden. Mit Kosten von gut 87 000 Euro brutto können nun beide Vorhaben im Gesamten realisiert werden. Das damalige Angebot mit einem Preis in ähnlicher Höhe hatte lediglich die Entschärfu­ng der Kuppe beinhaltet.

Weiter wurde zur Verbesseru­ng der Betreuungs­situation an der Rettenbach­er Kindertage­sstätte der Beschäftig­ung einer Praktikant­in sowie dem Aufstellen eines Verkehrssp­iegels im Bereich der Straße Am Priel zugestimmt. Auch dem Wunsch der Feuerwehr Remshart nach einem neuen Feuerwehrf­ahrzeug, ähnlich wie im Ortsteil Harthausen, soll nachgegang­en werden.

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