Mit Fröhlichkeit ins hohe Alter
Die Rheinländerin Amalie Horst feiert in Günzburg ihren 100.
Günzburg „Ich bin nur „en bissche opjeräscht“. Aber ich kann nicht klagen“, sagt die Jubilarin in fröhlichstem rheinländischem Dialekt. Wenn man, so wie Amalie Horst am heutigen Samstag, seinen 100. Geburtstag feiert, dann darf man da auch etwas aufgeregt sein. Die Jubilarin ist, ohne zu übertreiben, eine rheinische Frohnatur.
Amalie Horst stammt aus Düsseldorf und das Gesellige liebte sie schon immer. Dazu gehörte früher natürlich auch der Düsseldorfer Karneval oder die Neusser Kirmes, das dortige berühmte BürgerSchützenfest. Seit sie in Günzburg lebt, haben diesen Platz für sie eben das Guntia-Fest oder das Volksfest eingenommen. Vor sechs Jahren zog sie zusammen mit der Familie in die Donaustadt. Bayern sei schön, vor allem die Leute seien sehr zuvorkommend. In einer kleineren Stadt wie in Günzburg sei das alles ganz anders als wie in den größeren Städten. Nur mit der bayerisch-schwäbischen Sprache, da tue sie sich immer noch ein bisschen schwer, erzählt Amalie Horst schmunzelnd.
56 Jahre war sie mit ihrem Mann Hermann verheiratet. Bis 1968, bevor die Familie nach Neuss zog, führte sie ein kleines Lebensmittelgeschäft. Verkäuferin hatte sie ja gelernt, was damals gar nicht so üblich war. So ein richtiger Tante-EmmaLaden sei das gewesen, wo die Milch noch mit der Milchkanne geholt wurde. Sie hatte ihre Stammkundschaft, und dass angeschrieben wurde, sei ganz normal gewesen. Bezahlt wurde dann meistens am Ende des Monats. Amalie Horst war auch 32 Jahre lang Mitglied in einem Kegelverein, gekegelt hat sie übrigens noch bis ins hohe Alter.
Jetzt lebt sie in der Seniorenwohnanlage Belvedere, ist absolut fit und „rundum gesund“, wie sie sagt. „Es knackt mal da und dann mal da, aber dann ist man im knackigen Alter“, scherzt die Jubilarin. Zusammen mit ihrem Bekanntenkreis nimmt sie regelmäßig an den zahlreichen Angeboten, vom Gedächtnistraining bis zur Gymnastik, teil. Die leckeren Kuchen, die sie immer backte, sind zwar nach und nach weniger geworden, zum Einkaufen geht sie aber immer noch selbst und verbindet das dann gerne auch mit einem Tässchen Kaffee.
Amalie Horst hat einen Sohn, zwei Enkel, drei Urenkel und eine Ururenkelin. Ihren 100. Geburtstag wird sie heute richtig schön mit der Familie, Verwandten und Bekannten in der Seniorenwohnlage feiern und darf sich damit auch auf einige Überraschungen freuen.
Und wie wird man 100? Amalie Horst lacht und sagt: „Mit Fröhlichkeit und einer positiven Einstellung. Ich hab’ eben einfach „ein bissche“auf mich geachtet.“