McDonald’s in Scheppach wird Restaurant der Zukunft
Bis zum 13. Dezember ist das Gebäude im Scheppacher Gewerbegebiet geschlossen. Eine Million Euro wird investiert. Welche Neuheiten das Restaurant der Zukunft bieten wird
Die Filiale im Gewerbegebiet wird für viel Geld umgebaut. Dort bleibt fast nichts, wie es war. Vor allem wird alles digitaler.
Jettingen Scheppach McDonald’s im Scheppacher Gewerbegebiet ist nicht mehr wiederzuerkennen. Seit Montag ist das Gebäude in der Robert-Bosch-Straße eine gewaltige Baustelle. Bis einschließlich 13. Dezember ist das Schnellrestaurant für Besucher geschlossen und wird zu einem von deutschlandweit 350 „Restaurants der Zukunft“umgebaut. Franchise-Nehmer Tim Hendrikx investiert an dem Standort etwa eine Million Euro, zu den 30 bisher beschäftigten Mitarbeitern werden weitere 30 eingestellt.
Tim Hendrikx und sein Vater betreiben für die Kette McDonald’s insgesamt zwölf Restaurants. Hendrikx junior, Geschäftsführer der gleichnamigen Systemgastronomie, die ihren Sitz in Friedberg hat, ist unter anderem zuständig für die Standorte Günzburg, Lauingen und Jettingen-Scheppach. Neun von zwölf der von Hendrikx betriebenen McDonald’s wurden in der jüngsten Zeit bereits in Restaurants der Zukunft umgewandelt. „Scheppach stand auf der Liste ganz oben“, sagt Tim Hendrikx, „es ist ein hervorragender Standort an der Autobahn, der umgerüstet werden musste.“Immerhin gibt es den Scheppacher McDonald’s schon seit 26 Jahren. Erst im September hatte der Bauausschuss der Gemeinde seine Zustimmung gegeben, zwei Monate später beginnt bereits der Umbau.
Was steckt eigentlich hinter dem Begriff Restaurant der Zukunft? Hendrikx zufolge ist die Fast-FoodKette McDonald’s im Wandel und will sich ein neues Image aufbauen. Weg von „Fast Food“hin zu den Schlagworten „good food fast“, was so viel wie „gutes Essen in kurzer Zeit“bedeutet. Dafür wird viel Geld in die Hand genommen, in den Standort in Scheppach fließen nach Hendrikx Schätzungen eine Million Euro. Das Gebäude wird komplett umgekrempelt, „hier bleibt kein Stein auf dem anderen“. Das Raumkonzept ändert sich, doch an den Außenmaßen ändert sich nichts, die Quadratmeterzahl bleibt dieselbe. Hendrikx ist sich sicher: „Nach dem Umbau wird alles ganz anders, moderner, leichter sein.“
Und in erster Linie digitaler. Ab sofort wird es elektronische Terminals geben, an denen der Gast seine Bestellung persönlich eintippt und festlegt, wie sein Burger belegt sein soll. Nach der Bestellaufgabe muss er nicht an der Theke warten, sondern bekommt ein Bluetooth-Gerät, mit dem er sich hinsetzen und vom Personal automatisch geortet werden kann. Burger und Pommes bringen die Mitarbeiter persönlich an den Tisch. Es gibt zudem weiterhin die klassische Bestelltheke, an der auch bar – und übrigens alternativ zum Euro mit US-Dollar – bezahlt werden kann. Und wer am Terminal ordert, aber statt elektronisch lieber mit Scheinen und Münzen bezahlt, kann das beim Personal tun. Eingestellt werden nicht nur Küchenmitarbeiter, verstärkt wird das Team auch mit Kundenbetreuern, die sich speziell um die Gäste kümmern sollen. „Das bedeutet einen gewaltigen Aufwand. Aber wir tun alles für die Gäste, die meist auf der Durchreise sind, damit sie sich ein paar Minuten wohlfühlen“, sagt der Franchise-Nehmer.
Er spricht auch davon, das Gästeerlebnis steigern zu wollen. Dies soll unter anderem mit einem neuen Raumkonzept gelingen. Das Design nennt sich Alphabet und gehört Hendrikx zufolge zu den neuesten McDonald’s Designs in Deutschland. Durch den Umbau werden aus 144 Sitzplätzen in Zukunft 160, auch die Terrasse und der Garten werden umgestaltet, hier entstehen 105 Sitzplätze (bisher 65). Das Obergeschoss beherbergt ab sofort ein neues McCafé. Italienische Kaffeemaschinen sollen für besseren Espresso- und Cappuccino-Geschmack sorgen.
Damit auch die Kinder nicht zu kurz kommen, soll ihnen an sogenannten magischen Tischen mehr Unterhaltung geboten werden. Mittels digitaler Technik werden Spiele auf die Tische projiziert. Eine Neuheit, die unsichtbar aber von elementarer Bedeutung ist, will Hendrikx auf keinen Fall unerwähnt lassen: Eine neue Lüftungsanlage wird noch eingebaut. Die Kritik einiger Besucher in der Vergangenheit wegen zu schlechter Lüftung habe man ernst genommen und umgesetzt.
Hendrikx zufolge sollen im nächsten Jahr auch die beiden Restaurants in Günzburg und Lauingen zu modernen Filialen umgebaut werden. Diese zwei seien die letzten in seinem Besitz befindlichen Standorte, die sich noch nicht Restaurant der Zukunft nennen.