Der Kampf geht weiter
Die Gewerkschaft NGG kritisiert den wachsenden Druck in den Betrieben
Günzburg Viele Kurzberichte aus Betrieben der Landkreise Günzburg und Neu-Ulm gab es bei der Jahreshauptversammlung der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten NGG Günzburg/Neu-Ulm. Dabei war die Rede von immer höherem Arbeitsdruck, von Flexibilisierungsanforderungen der Arbeitgeber, bei denen das Familienleben der Beschäftigten auf der Strecke bleibt, von der Weigerung Tarifverträge abzuschließen oder von Versuchen sie auszuhebeln, von sozialer Kälte bei Führungskräften und von Bestrebungen, mit Leiharbeitskräften das Lohnniveau zu drücken.
DGB-Kreisvorsitzender Werner Gloning kritisierte, dass in der Region Tarifautonomie und Betriebsratsarbeit von vielen Arbeitgebern „oft schon fast fanatisch bekämpft werden“.
Solche Arbeitgeber verstoßen laut Gloning gegen das Grundgesetz, gegen die bayerische Verfassung und gegen Grundregeln der sozialen Marktwirtschaft, man müsse sie deshalb bei öffentlichen Auftragsvergaben ausschließen.
Helga Springer-Gloning berichtete vom Kampf ihrer Gewerkschaft Verdi um bessere Arbeitsbedingungen und mehr Personal in den Krankenhäusern. Es gelte den Druck auf die Politik aufrechtzuerhalten, damit diese bessere politische Rahmenbedingungen für die Krankenhausfinanzierung schafft. Auch die 2018 anstehenden Landtagswahlen in Bayern will Verdi für dieses Anliegen nutzen.
Den Abend rundete Martina Berndt-Hoffmann von der katholischen Betriebsseelsorge Iller-Donau ab. Sie stellte die Aktion „Hier arbeitet ein Mensch“vor. Damit will die katholische Betriebsseelsorge in Erinnerung rufen, dass die Menschen und nicht der Profit im Mittelpunkt der Wirtschaft stehen müssen.
Die Landtagswahlen sollen genutzt werden