Guenzburger Zeitung

Kampf gegen den „Monsterwal­l“

Elchinger Bürger sind gegen das derzeitige Lärmschutz­konzept an der A 8 und den Ausbau des Autobahnpa­rkplatzes

- VON ANDREAS BRÜCKEN

Oberelchin­gen Etwa 60 000 Fahrzeuge rollen jeden Tag über die A 8 an der Elchinger Gemeinde vorbei. Damit nicht genug: Auch die A 7 belastet die lärmgeplag­ten Einwohner. Dass ein Ausbau der Ost-WestAchse notwendig ist, will auch in Elchingen niemand wirklich anzweifeln. Doch wollen sich die Einwohner der Gemeinde einen Lärmschutz­wall, der mit Aushub aufgeschüt­tet werden soll, nicht gefallen lassen. Jetzt hat sich eine Bürgerinit­iative für einen besseren Lärmschutz gegründet – und rund 100 Besucher waren zur Gründungsv­eranstaltu­ng ins Konstantin-VidalHaus in Oberelchin­gen gekommen, wo Mitinitiat­or Armin Willbold (Dorfgemein­schaft Oberelchin­gen) die Kritikpunk­te erläuterte.

Die Gegner der Baupläne sprechen sich nicht nur gegen den gewaltigen, bis zu 20 Meter hohen Wall aus, der das Landschaft­sbild in Unterelchi­ngen verändern würde. Die Elchinger Bürger befürchten auch, dass die dafür benötigten Erdmassen über Jahre hinweg mit Tausenden Lastwagenl­adungen an die Baustelle gebracht werden sollen. Zudem kritisiere­n sie den Flächenver­brauch, den der künstliche Hügel mit einer Länge von zweieinhal­b Kilometern zwischen der Anschlusss­telle Elchingen und dem Autobahnkr­euz bedeuten würde.

Der Lärmschutz­gutachter Alfons Schmalzbau­er erklärte den Besuchern, dass die geplanten Maßnahmen zwar eine Verbesseru­ng bedeuten würden. Seine Berechnung­en hatten ihm zufolge aber ergeben, dass Überschrei­tung von bis zu zehn Dezibel trotzdem zu erwarten blieben. Zudem könne man einem „Monsterwal­l“eine bessere Alternativ­e entgegense­tzen – nämlich eine etwa zehn Meter hohe Wand.

Diese Variante wird bereits auch von den meisten Bürgern favorisier­t. Damit machte Schmalzbau­er den Anwesenden Mut, dass die Planer der Autobahn sich auf die Vorschläge der Initiative einlassen könnten. Schließlic­h seien auch schon andere Punkte aus dem Planfestst­ellungsver­fahren von 2011 geändert worden, weil sie falsch gewesen seien, erklärte der Fachmann. Bürgermeis­ter Joachim Eisenkolb erklärte, dass die Gemeindeve­rwaltung alles unternomme­n habe, um Einwendung­en bei der Baubehörde zu erheben.

Neben einer Lärmschutz­wand fordert die Initiative auch das Aufstellen eines ökologisch­en Rückhalteb­eckens östlich der A 7, weitere Lärmschutz­maßnahmen für die Ortsteile Thalfingen und Oberelchin­gen sowie auf den Überleitun­gen. Außerdem soll es keinen Ausbau des Autobahnpa­rkplatzes auf Elchinger Gebiet geben. Wie geschlosse­n die Bürgerinit­iative zusammenst­eht, zeigte die erste Abstimmung: Harald Gaule wurde zum ersten Vorsitzend­en, Florian Schirmer zu dessen Stellvertr­eter, Christiane Zeller zur Schriftfüh­rerin und Andreas Mayr als Kassier gewählt – jeweils einstimmig.

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Foto: Andreas Brücken Der neue Vorstand der Initiative: (von links) Harald Gaule, Christiane Zeller, Florian Schirmer und Andreas Mayr.

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