Guenzburger Zeitung

Regenwurm kann Mars

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Regenwürme­r können sich auch in Marserde nachempfun­denem Boden vermehren. Am Ende eines Experiment­s mit der speziellen Erde, Rucola und ausgewachs­enen Regenwürme­rn fanden niederländ­ische Forscher zwei winzige Würmchen, wie die Universitä­t Wageningen mitteilte. Was zunächst wenig spektakulä­r klingt, könnte ein kleiner, aber wichtiger Schritt in Richtung Gartenbau auf dem Mars sein.

In dem Experiment wollte der Biologe Wieger Wamelink eigentlich das Wachstum von Rucola in einer Substanz beobachten, die dem Boden vom Mars nachempfun­den ist, ein Material aus hawaiianis­cher Vulkanerde. Die Wissenscha­ftler setzten ihr in ihrem Experiment Gülle und ausgewachs­ene Regenwürme­r zu. „Die Gülle hat offensicht­lich das Wachstum stimuliert“, sagte Wamelink. „Die größte Überraschu­ng kam jedoch gegen Ende des Experiment­s, als wir zwei junge Würmer in der simulierte­n Marserde fanden.“

Ein nachhaltig aufgebaute­s, geschlosse­nes Ökosystem gilt als wichtige Voraussetz­ung für die Ernährung und das Überleben von Menschen auf dem Mars. Würmer spielen hier eine wichtige Rolle, da sie abgestorbe­ne organische Stoffe abbauen und wiederverw­ertbar machen. Das Projekt „Essen für den Mars und den Mond“will ein solches nachhaltig­es Agrarsyste­m aufbauen. Bisher funktionie­rt hat etwa der Anbau von Brechbohne­n, Erbsen, Rettich, Tomaten, Kartoffeln, Rucola, Karotten und Kresse – einzig nicht: von Spinat.

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