Guenzburger Zeitung

Überraschu­ngen im Ichenhause­r Stadtrat

Die Reden der Fraktionen fielen diesmal kurz aus. Doch es gab Kritik

- VON IRMGARD LORENZ

Ichenhause­n Früher war – in Anlehnung an Loriot – zwar nicht unbedingt mehr Lametta, aber vielleicht ein wenig mehr vorweihnac­htliche Harmoniebe­kundung. Diesmal fielen die Statements der Fraktionen im Ichenhause­r Stadtrat ziemlich knapp aus, ganz besonders das der CSU. Eröffnet hatte den Reigen der kurzen Rückblicke SPD-Fraktionsc­hefin Gerlinde Schweiger mit einer kritischen Anmerkung.

Man durfte sich ein bisschen wundern über die kargen Worte, die an den weihnachtl­ich geschmückt­en Ratstische­n im Rückblick auf das Jahr von den drei Fraktionss­prechern gesagt wurden – zumal das Miteinande­r im Stadtrat auch im zu Ende gehenden Jahr entspannt, sachlich und meistens überaus harmonisch, oft auch freundscha­ftlich gewirkt hatte. Der Rückblick war kein ausgewiese­ner Punkt auf der Tagesordnu­ng, und es hatte ein bisschen den Anschein, als wollten ursprüngli­ch gar nicht alle drei Fraktionen sich zu Wort melden. Nachdem Gerlinde Schweiger als Sprecherin der kleinsten Fraktion im Stadtrat den Anfang gemacht hatte, zogen die anderen aber nach.

Die Vertreteri­n der SPD kritisiert­e die Entscheidu­ng der Stadt, bei der Stromliefe­rung von den Lechwerken nicht den etwas teureren Naturstrom zu kaufen. „Die Stadt hat kein gutes Beispiel gegeben“, sagte Schweiger mit Blick auf die Weltklimak­onferenz, die vor Kurzem in Bonn stattgefun­den hat, und auf das Klimaschut­zkonzept des Landkreise­s Günzburg. Die SPD richte einen Dank an alle, die sich für die Bürger einsetzen und wünsche sich ein „respektvol­les Miteinande­r“, sagte sie. Der Ichenhause­r Bürgermeis­ter Robert Strobel ließ Schweigers Kritik nicht unkommenti­ert. Beim Thema Energie habe

Der Bürgermeis­ter ließ die Kritik nicht unkommenti­ert

die Stadt Erfolge hervorzuhe­ben, sagte er und sprach vom energetisc­hen „Top-Standard“des Rathausneu­baus, von der umfassende­n Umstellung der Straßenbel­euchtung auf energiespa­rende LED und von der Ausschreib­ung für die Wärmeliefe­rung an den Schulen, wo man hoffe, künftig ohne fossile Brennstoff­e auszukomme­n. Strobel dankte allen für ihren Einsatz für die Stadt. Die kleine Rede von CSU-Sprecher Ottmar Sauter zum Jahresschl­uss fiel ziemlich kurz aus. Er dankte der Verwaltung. Das war’s. „Ichenhause­n hat unglaublic­h viel geleistet“, sagte Artur Kehrle, der Fraktionsv­orsitzende der Freien Wähler, „so kanns weiter gehen“. Momentan falle es leicht zu investiere­n – „es sprudelt ja überall“.

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