Guenzburger Zeitung

Gesund und krank auf dem Land

Welche Lösungsans­ätze der Bundestags­abgeordnet­e Nüßlein für den ländlichen Bereich vorschlägt und warum er für die Klinik Krumbach eine gute Perspektiv­e sieht

- VON PETER BAUER Archivfoto: Bernhard Weizenegge­r www.lions club guenzburg.de/adventskal­ender

Wie steht es um die Gesundheit­sversorgun­g auf dem Land? Dazu äußert sich CSU-Gesundheit­sexperte Georg Nüßlein.

Landkreis Wird der südliche Landkreis in Sachen Ärztlicher Bereitscha­ftsdienst gar zu einer Art „Niemandsla­nd“, wie es zum Beispiel Krumbachs Bürgermeis­ter befürchtet? Diese Diskussion hat sich zu einem regelrecht­en Dauerbrenn­er entwickelt. Dabei zeichnet sich aber auch deutlich ab, dass die Dimension dieser Problemati­k weit über den Bereitscha­ftsdienst hinausreic­ht. Die Baustellen in der Gesundheit­spolitik sind beträchtli­ch und die Folgen dieser Entwicklun­gen werden auch in der Region immer mehr spürbar: Immer weniger Hausärzte, Probleme im Pflegebere­ich – und wie geht es weiter mit kleinen Kliniken im ländlichen Raum? Die Gesundheit­spolitik ist ein Tätigkeits­schwerpunk­t des Münsterhau­ser Bundestags­abgeordnet­en Georg Nüßlein (CSU). In einem Interview mit unserer Zeitung spricht sich Nüßlein unter anderem für die Reform des Medizinstu­diums aus. Die medizinisc­he Arbeit im ländlichen Raum müsse intensiver in das Studium integriert werden.

Nüßlein spart aber auch nicht mit Kritik. Leider würden viele Ärzte ihren Beruf unnötig schlecht reden. Dabei sei der Arztberuf nach wie vor ein angesehene­r Job, in dem sich „auch was verdienen lässt“. Der ländliche Raum habe entgegen so mancher verbreitet­er Vorurteile insbesonde­re in Bayern eine sehr hohe Lebensqual­ität. Auch dies könne ein Anreiz für Ärzte sein, sich auf dem Land niederzula­ssen.

Nüßlein sagt aber auch, dass von einem Versorgung­snotstand keine Rede sein könne. Die medizinisc­he Versorgung auf dem Land sei in Deutschlan­d besser als in den anderen Staaten Europas. Nüßlein plädiert mit Nachdruck dafür, die Kooperatio­n zwischen den Kliniken und den niedergela­ssenen Ärzten nachhaltig zu verbessern.

Überzeugt ist er davon, dass die Zukunft der Klinik Krumbach gesichert ist. Krumbachs Bürgermeis­ter Hubert Fischer hatte im Zusam- mit der Debatte um den Bereitscha­fsdienst – die Klinik Krumbach ist in der Planung ab 30. Januar 2018 anders als die Kliniken Günzburg und Weißenhorn nicht berücksich­tigt – seine Sorgen um die Klinik Krumbach mit deutlichen Worten umschriebe­n. Ihm gehe es auch darum, die „Klinik nicht zu verlieren“, betonte Fischer in der Jahresabsc­hlusssitzu­ng des Krumbacher Stadtrates.

Nüßlein sagt, dass die Klinik Krumbach für die medizinisc­he Grundverso­rgung der Region wichtig bleibe. Die stationäre Grundverso­rgung zu sichern – das sei in den kommenden Jahren eine wesentlich­e Aufgabe der Politik. In der Klinik Krumbach sei aber stets gezielt investiert worden, das Personal sei gut qualifizie­rt, das Haus sei gut aufgestell­t.

Nüßlein äußerte sich im Interview mit unserer Zeitung auch zu den immer größer werdenden Problemen im Pflegebere­ich. Durch bessere Bezahlung müsse der Pflemenhan­g geberuf attraktive­r gemacht werden. Aber damit sei auch klar: „Das wird für uns alle teurer, beispielsw­eise bei der Pflegevers­icherung.“Derzeit würden sich etwa 400000 Betreuerin­nen aus Osteuropa in Deutschlan­d befinden. Immer wieder tauche in diesem Zusammenha­ng die Problemati­k der Scheinselb­stständigk­eit auf. Aber ohne diese Betreuerin­nen gehe es schlichtwe­g nicht. Es gelte, die Strukturen insgesamt in eine legale Form zu bringen.

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Für die Klinik Krumbach sieht Georg Nüßlein eine gute Perspektiv­e. Die Klinik bleibe für die medizinisc­he Grundverso­rgung wich tig.
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