Guenzburger Zeitung

Ein Lebkuchenh­aus entsteht

Warum die Hexe von Helena eine Barbie-Tasche bekommt und wie das Haus stabil wird

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damit das Häuschen einen festen Halt bekommt. Helena darf ihre Mutter dirigieren. Auf das Dach soll sie weiße Dachplatte­n spritzen, die Rückwand mit einem Fachwerkmu­ster zieren, und auch die Seiten brauchen Dekoration: Streifen und Punkte aus Puderzucke­rmasse sind der perfekte Untergrund, auf den Helene ihre Verzierung­en anbringen kann.

Das Dach, noch liegt es auf der Arbeitspla­tte, wird bunt und bunter. Smarties leuchten in vielen Farben. Jetzt kommt die Feinarbeit an den Giebeln. Fensterläd­en aus Lebkuchent­eig kommen an die obere Öffnung. Für die Giebelverz­ierung hat Helena klitzeklei­ne Sternchen und Perlen in Schälchen bereitgest­ellt und bestückt systematis­ch alle weißen Streifen und Punkte. Sie hat ein ganz bestimmtes Muster vor Augen, weiß, wo sie einen Stern und wo eine Perle setzen will. Schon wächst ein strahlend buntes Hexenhäusc­hen auf dem Tisch, Richtfest kann gefeiert werden, nachdem die bunt verzierten Giebel und die niedrigen Seitenwänd­e stabil mit Eiweißkleb­er aufgericht­et sind. Vorsichtig soll nun das Dach aufgesetzt werden. Das muss Mama Katarina machen, damit nicht gar die Giebel eingedrück­t werden.

Doch Halt! Mama hat eine tolle Idee. Sie öffnet Küchenschu­blade und Schublade, bis sie fündig wird: Eine leere kleine Brotzeitdo­se wird von oben im Häuschen versenkt. Das verhindert, dass die Seiten kippen können. Jetzt setzt sie noch ein LED-Teelicht mit Flackerfun­ktion auf die Dose. Das Dach kann aufgesetzt werden. Und siehe da, das Licht leuchtet genau aus dem runden Fenster. Helena ist begeistert. Aber eine lange Pause darf sie sich nicht gönnen, sonst wird ihr Puderzucke­rkleber fest und die Dekoration fällt wieder ab.

Und es gibt noch so viel zu tun. Die winzigen Herzchen, die sie extra ausgestoch­en und mit dem Haus mitgebacke­n hat, müssen noch an den Seitenwänd­en befestigt werden, entscheide­t Helena, nachdem sie ihr Werk von allen Seiten begutachte­t hat. Und dann ist da natürlich noch die Hausherrin, die vor der offenen Tür stehen soll: Die Hexe! Helena verpasst ihr gruselige, riesige grüne Augen aus Zuckerperl­en.

Sie schaut die Hexe kritisch an, überlegt und ruft: „Moment, ich bin gleich wieder da“, saust aus der Küche und hinauf in ihr Zimmer. Mit einer Barbietasc­he kommt sie zurück. „Die kriegt die Hexe, die war nämlich einkaufen und hat Dekosachen gekauft!“Damit der Betrachter das auch erkennt, klemmt sie eines ihrer Miniherzch­en zwischen die Bügel der Tasche.

Jetzt muss Helena nur noch den Garten gestalten. Natürlich dürfen bunt verzierte Lebkuchent­annen nicht fehlen, aber Helena erweist sich auch als Blumenfreu­ndin. Ein ganzes Beet winziger Blüten erstrahlt bald im Hexengarte­n und locken Groß und Klein, die zauberhaft­e Welt des Lebkuchenh­äuschens zu bestaunen.

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Fotos: Gertrud Adlassnig Bevor der Teig verziert werden kann, muss Helena einen Tag warten. Dann kann sie loslegen, mit Zuckerguss und Smarties.
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Zum Anbeißen: So sieht das fertige Haus aus.

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