Wieso MAN jetzt einen Elektro Lkw baut
Mobilität Der Münchner Hersteller will in die Serienfertigung batteriebetriebener Laster und Busse einsteigen. Diese eignen sich zwar weniger für den Fernverkehr. In einem anderen Bereich könnten sie sich aber bald durchsetzen
am Tag fahren.“Das decke dann „die meisten Fahrten“in dem Bereich ab. Die Entwicklung aber wird Zeit brauchen. „Wir glauben, dass 2025 in etwa fünf Prozent unserer Lkw elektrisch fahren“, sagte der Fachmann. Was ein E-Truck von MAN kostet, wollte Kybart noch nicht sagen. Er gab aber an, dass die Kosten deutlich höher liegen als für klassische Diesellaster. Es gebe aber andere Vorteile: Was spreche zum Beispiel dagegen, mit den emissionsfreien und leisen Elektro-Lkw eine Stadt morgens um 4 Uhr zu beliefern? Oder direkt in eine Halle hineinzufahren? „Uns haben bereits über 250 Firmen angesprochen, dass sie am Elektro-Lkw interessiert sind“, sagte Kybart.
Und bei MAN geht man davon aus, dass bei Stadtbussen die Entwicklung noch viel schneller geht. „Wir gehen davon aus, dass bereits 2019 der Punkt für Betreiber erreicht ist, an dem es lukrativer sein kann, mit einem Elektrobus statt mit einem Dieselbus zu fahren“, sagte Kybart. Grund sei die starke Förderung der Elektrobusse. Der E-Bus sei für Kommunen trotz höherer Anschaffungskosten damit unter dem Strich billiger. Mitte der 2020er Jahre, so die MAN-Prognose, könnte die Hälfte der Stadtbusse rein batterieelektrisch ausgestattet sein. Bereits ein Jahr früher als den Elektro-Lkw will MAN vollelektrische Stadtbusse auf den Markt bringen. Hamburg zum Beispiel hat bekundet, den Fuhrpark umstellen zu wollen. Augsburg setzt derzeit auf Gasbusse.
Bleibt das Problem der E-Autos, dass ein großer Teil des Stroms immer noch aus Kohle kommt. Lokal fahren die E-Mobile zwar emissionsfrei, das Klimagas CO2 wird aber an einer anderen Stelle frei – in Kraftwerken. In Deutschland wird derzeit erst ein gutes Drittel des Stroms regenerativ erzeugt. „Falls die Fahrzeuge zum Klimaschutz beitragen sollen, muss hier nachgelegt werden“, sagte Kybart. Eine andere Befürchtung teilt er aber nicht – dass Batterien in Brand geraten. „Wir würden kein Fahrzeug auf die Straße bringen, von dem wir die Sorge hätten, dass es abbrennen oder explodieren würde“, versicherte er.