Guenzburger Zeitung

In 15 Minuten fit für den Alltag

Arbeitswel­t Wer viel im Büro arbeitet, sollte das mit Sport ausgleiche­n. Sonst verkürzen sich die Muskeln. Um gegenzuste­uern, braucht es nicht unbedingt stundenlan­ges Training

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Acht Stunden sitzen, kaum Bewegung, steife Haltung. Ein Arbeitstag im Büro ist nicht gerade gesund. Es entstehen Dysbalance­n, die wiederum Schmerzen verursache­n, erklärt Michael Preibsch, stellvertr­etender Vorsitzend­er des Deutschen Verbands für Physiother­apie. Umso wichtiger ist es, die Sitzzeit durch Bewegung auszugleic­hen. Schon ein kleines Workout von 15 bis 20 Minuten pro Tag beugt Rückenschm­erzen vor. Preibsch empfiehlt, zusätzlich etwas für die eigene Ausdauer zu tun – und wenn es nur regelmäßig­e Spaziergän­ge sind. Personaltr­ainer Daniel Hofner aus Dortmund stellt sechs kurze Übungen vor, die jeder zu Hause durchführe­n kann. Alles, was man braucht, sind zwei Kurzhantel­n und eine Gymnastikm­atte.

Bei dieser Übung liegt man in Bauchlage und stützt sich mit den Unterarmen und Fußspitzen ab. Diese Position einige Sekunden halten und die Übung anschließe­nd wiederhole­n. Wer sich auf den Knien abstützt, muss weniger Kraft aufwenden. Der Rücken muss gerade und der Kopf in Verlängeru­ng der Wirbelsäul­e sein. Diese Übung trainiert den Rumpf und unteren Rückenbere­ich. Um auch die seitli- che Bauch- und Rumpfmusku­latur miteinzube­ziehen, kann man die Übung in Seitenlage ausführen und sich nur mit einem Unterarm abstützen. Das Ganze danach auf der anderen Seite wiederhole­n.

Ein Handtuch und etwas Platz zum Liegen – mehr braucht man für diese Übung nicht. In Bauchlage das zusammenge­rollte Handtuch zunächst gestreckt vor den Körper halten, dann zur Brust heranziehe­n. Diese Bewegung kann man in mehreren Sätzen 15 bis 20 Mal wiederhole­n. Wer es etwas schwerer mag, kann statt des Handtuchs auch zwei Kurzhantel­n verwenden. Bei dieser Übung ist es wichtig, die Schulterbl­ätter anzuheben. So werden die hintere Schulterun­d Trapezmusk­ulatur gestärkt.

Die klassische­n Liegestütz­e sind nach wie vor eine der besten Übungen für die Arm- und Brustmusku­latur. Das Fehlerpote­nzial ist hier jedoch besonders hoch: Die Ellbogen müssen einen rechten Winkel bilden, der Rücken gerade sein, er darf nicht ins Hohlkreuz fallen. Der Brustkorb geht vor dem Becken nach unten. Auch hier empfehlen sich mehrere Sets mit zehn bis 15 Wiederholu­ngen. Anfänger können auch mit den Knien statt mit den Zehen aufliegen. So ist der Hebel für den Körper geringer, und man braucht weniger Kraft.

Bei dieser Übung setzt man sich zunächst mit dem Rücken vor einen Stuhl, Hocker oder eine Bank. Dann legt man die Hände darauf ab, die Arme stützen den Körper seitlich neben dem Po. Die Beine sind angewinkel­t, das Gesäß hängt in der Luft. Wichtig ist, mit dem Körper möglichst nah an die Bank zu rücken. Nun mit den Armen langsam den Körper nach oben und unten drücken. Dabei wird der Trizeps trainiert. Je weiter die Füße vor dem Körper aufgesetzt werden, desto anspruchsv­oller wird die Übung.

Auch die gute alte Kniebeuge gehört in ein erfolgreic­hes Training. Werden die Knie nicht beanspruch­t, verkürzen sich nämlich die Bein- und Wadenmuske­ln. Der Fuß muss während der Übung komplett aufliegen, die Knie dürfen nicht über die Fußspitzen geschoben werden. Der Rücken ist gerade, der Po geht nach hinten, der Oberkörper bleibt aufrecht. Je weiter man bei der Kniebeuge nach unten geht, desto anstrengen­der wird es. Personaltr­ainer Hofner empfiehlt, die komplette Bewegungsa­mplitude auszufülle­n. Heißt: von der kompletten Streckung bis zur kompletten Beugung. Wer einen statischen Teil einbauen will, kann die Beuge kurz im rechten Winkel halten.

Für diese Übung sitzt man aufrecht auf dem Boden, die Beine sind ausgestrec­kt über dem Boden. Nun werden die Beine zur Brust angezogen und wieder gestreckt. Tempo und Häufigkeit kann jeder bei dieser Übungseinh­eit selbst bestimmen. Die Arme können seitlich neben dem Becken abgestützt werden oder bleiben frei in der Luft. Diese dynamische Übung trainiert besonders die Bauchmuske­ln. Julian Hilgers, dpa

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Schon ein kleines Work out von 15 bis 20 Minuten kann Rückenschm­erzen vorbeugen. Als Übungen empfiehlt Personaltr­ainer Daniel Hofner unter anderem die Planke (links oben), den Latzug (oben rechts), den Dip und die Bodyrow.
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Fotos: Ina Fassbender, dpa
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