Die Sterne des Südens
GVON JOSEF KARG erade war es noch da, schwups, ist es weg, das Jahr mit der christlichen Ordnungsnummer 2017. Zum Leidwesen beispielsweise des neuen Großgewichts am bayerischen Polithimmel, Markus Söder, ist sein jüngster Lieblingsfreund Horst Seehofer nicht gleich mit verschwunden. Aber die Sterne können nicht auf alle privaten Wünsche Rücksicht nehmen, und so darf sich Söder freuen, mit dem bisherigen politischen Fixstern des Freistaates zusammen auch künftig als eine Art christlich-soziales Zweigestirn am südlichen Firmament zu stehen. Tatsächlich befinden wir uns ja nach dem chinesischen Horoskop bereits mit den Zehenspitzen im Jahr des Hundes, was Söder und Seehofer beide freuen dürfte. Denn nach der bayerischen Wortdeutung dieses Wirbeltieres („Hund sans scho!“) können beide, zumindest astrologisch gesehen, noch auf 363 erfolgreiche Tage hoffen. Ob sie allerdings im Herbst bei den Landtagswahlen wirklich als eine Art noch heller strahlender Zwillingsstern in der südlichen Hemisphäre aufgehen werden, darauf wollen sich professionelle Deuter der kosmischen Kräfte nach den jüngsten Wählerumfragen noch nicht festlegen. Auch ohne astrologische Vorkenntnis lässt sich jedoch prognostizieren, dass die bayerische SPD im Jahr des Hundes bei den Wählern eher wieder nicht besser punkten wird. Skeptiker äußern Befürchtungen, dass der rote Stern weiter sinken wird am Polithimmel. Astrologisch gesichert ist nur, dass ein Stern am südlichen Himmel niemals untergehen wird: Die Fußballmeisterschaft ist dem FC Bayern nämlich kaum mehr zu nehmen.