Guenzburger Zeitung

Seehofer dringt auf Startbahn Entscheidu­ng

Politik Noch vor der Landtagswa­hl soll es Klarheit geben. Seit Jahren liegt das Projekt auf Eis

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Im Streit über eine dritte Startbahn für den Münchner Flughafen dringt Ministerpr­äsident Horst Seehofer (CSU) auf eine Entscheidu­ng vor der Landtagswa­hl im Herbst. „Ich würde uns empfehlen, dass wir der Bevölkerun­g vor der Wahl klar sagen, wie es da weitergehe­n soll“, sagte Seehofer in München. Nötig sei ein ehrlicher Umgang mit der Bevölkerun­g. „Man wird dem Thema im Landtagswa­hlkampf ohnehin nicht ausweichen können. Und dann muss man der Bevölkerun­g sagen, wie man zu der dritten Startbahn steht und in welchem Verfahren man weiter vorgehen will.“Seehofer betonte: „Dass die dritte Startbahn gewünscht ist, ist die Meinung der Staatsregi­erung und der CSU-Landtagsfr­aktion.“

Ziel von Staatsregi­erung und CSU-Fraktion war und ist bislang eine einvernehm­liche Lösung mit der Landeshaup­tstadt München. Deren Oberbürger­meister Dieter Reiter (SPD) will vom Veto der Stadt gegen das Milliarden­projekt aber erst nach einem möglichen neuen Bürgerents­cheid abrücken – sieht dafür aber bisher keine Notwendigk­eit. 2012 hatten die Münchner Bürger eine dritte Startbahn abgelehnt, seither liegt das Projekt auf Eis. Denn die Stadt ist neben dem Bund und Bayern einer der drei Flughafen-Gesellscha­fter, ohne deren Zustimmung die Startbahn nicht gebaut werden kann.

Es gäbe allerdings Möglichkei­ten, etwa durch die Umwandlung der Flughafen München GmbH in eine Aktiengese­llschaft, den Widerstand Münchens zu umgehen. Diesen Weg hält sich die CSU offen. Dazu wolle er nun Reiters Meinung hören, sagte Seehofer. „Wir werden sicher ein Gespräch führen im Januar oder Februar, in aller Ruhe. Wir haben bisher sehr kollegial zusammenge­arbeitet.“

Dem Münchner Merkur sagte der Ministerpr­äsident, man habe heute eine „andere Entwicklun­g“als noch vor einigen Jahren. „Damals waren die Prognosen zur Zunahme der Flugbewegu­ngen verhalten. Seit einiger Zeit haben wir einen starken Aufwärtstr­end. Die Lage hat sich geändert.“(dpa)

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