Guenzburger Zeitung

Edler Barock und atemberaub­ende Akrobatik

Auftritt Mit packenden Shows führt die Faschingsg­esellschaf­t Knoronia bei ihrem Hof- und Silvesterb­all ins Jahr 2018

- VON PETER WIESER

Jetzt sind die Narren endgültig los: Am Sonntag öffnete die Knoronia mit ihrem Hof- und Silvesterb­all den Vorhang für die fünfte Jahreszeit. Präsidenti­n Monika Riß hatte nicht zu viel versproche­n: Denn, wenn man schon als erste Faschingsg­esellschaf­t im Landkreis und dann auch noch an Silvester, sein Programm präsentier­t, dann muss man es auch ordentlich krachen lassen. Es sollte sich sehen und hören lassen, was das Publikum in der mit unzähligen goldgelb-blauen Luftballon­s geschmückt­en Unterknöri­nger Schulturnh­alle erleben konnte. „Steht’s auf, dass ihr locker werdet“, spornte Riß die Gäste zunächst zur ersten Tanzrunde an: Mit der Wodan Revival Band und Par- tynator Gere war die Tanzfläche voll. Oder vielmehr zu klein, so wie auch die Bühne. Auf der war es nach dem Einmarsch der Aktiven und dem Knoronia-Marsch mit einer satten Anzahl von 18 Gardemädch­en ebenfalls recht eng geworden.

Küken-Aufruhr im Hühnerstal­l, so lautete das Motto der Minis: Eine Schar aus 16 gackernden Hühnern jagte auf die Bühne und forderte sogleich eine erste der sich immer wiederhole­nden Raketen: Klatschen, Stampfen und anschließe­nd dreimal „Hio“schreien. Von einem Knoronia-Ball ebenfalls nicht mehr wegzudenke­n ist Tanzmariec­hen Hannah Riß. Einmal mehr verzaubert­e sie die Gäste mit einer packenden Choreograf­ie und einer Mischung aus anspruchsv­ollen Akrobatike­lementen und gekonnten Eigenkrea- tionen. Zwischendu­rch wieder eine Tanzrunde, zum Verschnauf­en oder um die Stimmung noch mehr in die Höhe zu treiben – es ging Schlag auf Schlag weiter. Schließlic­h rückte das Zwölfuhrlä­uten der Unterknöri­nger St. Martinskir­che gegenüber immer näher. Zwischenze­itlich hatten 16 Knoronia-Girlies die Bühne eingenomme­n und präsentier­ten sich in ihrer Show „Esmeralda“in prachtvoll­en Zigeunerin­nengewände­rn. Unter dem Motto „Shadows of the Night“zogen die Knoronia-Teenies das Publikum nicht weniger eindrucksv­oll in den Bann der Untoten. Eines war klar: Je später der Abend, umso anspruchsv­oller wurden auch die akrobatisc­hen Darbietung­en.

Dudelsäcke und eine Reihe „kräftiger Kerle“in Schottenrö­ck- chen auf einem Hof- und Silvesterb­all, passt das? Natürlich. Vor allem wenn es sich um die Firegirls, das Knoronia-Männerball­ett, handelt. Nachdem sich einige Abba-Verschnitt­e den fröhlich über die Bühne hüpfenden Schotten angeschlos­sen hatten, wimmelte es auf dieser kurz darauf von munteren rothaarige­n irischen Kobolden – gewandet in grüne Hütchen, schwarze Röckchen und ebensolche Strumpfsoc­ken im Kleeblattd­esign. Unaufhalts­am rückten die Zeiger der Uhren Mitternach­t entgegen: Jetzt war Prunk, Edel und Eleganz angesagt.

Louis der XIV. hätte wahrlich ebenfalls große Augen über die Knoronia-Große-Garde-Show gemacht, die ganz im Zeichen des Barocks stand. Nicht nur Falco’s „Rock Me Amadeus“hatte nun Einzug gehalten, jetzt flogen die Knoronia-Tänzerinne­n buchstäbli­ch über die Bühne. Wieder einmal hieß es: Nicht nur zu klein sei diese, sondern letztendli­ch auch zu niedrig. Vielleicht sollte die Stadt Burgau ja doch an die Halle anbauen, wie Präsidenti­n Monika Riß scherzend bemerkte. Noch einmal versammelt­en sich die Aktiven, noch einmal wurde die „Kammel nauf und nunter geschwomme­n“, damit auch jeder „Knoronia“schreit. Das Publikum sang munter zu den „tollen Tagen, wie diesen“mit, dann durften endlich die Korken knallen.

Der Unterknöri­nger Kirchplatz verwandelt­e sich zur Showbühne eines brillanten Feuerwerks: Das Jahr 2018 hatte begonnen. Was blieb, war ein Jahresausk­lang, begleitet von packenden Shows, atemberaub­ender Akrobatik in lockerer Atmosphäre. Die Knoronia hatte mit ihrem Hof- und Silvesterb­all einmal mehr ins Schwarze getroffen.

Auch Orden wurden verliehen: Den Jahresorde­n erhielten unter anderem Burgaus Dritter Bürgermeis­ter Hebert Blaschke, Knoronia-Wagenbauer­chef Günther Ganser und der Autor dieses Artikels. Blaschke erhielt zusätzlich den Ehrenorden, wie auch Hermann und Thomas Riß. Den Hausorden erhielten Lina Baumeister und Silke Streitel.

I Bei uns im Internet

Eine Bildergale­rie zum Hof und Silvesterb­all finden Sie unter guenzburge­r zeitung.de/lokales

 ?? Fotos: Peter Wieser ?? Ganz im Zeichen des Barocks stand die Show der Großen Garde – edle Kostüme und atembe raubende Akrobatik auf höchstem Niveau.
Fotos: Peter Wieser Ganz im Zeichen des Barocks stand die Show der Großen Garde – edle Kostüme und atembe raubende Akrobatik auf höchstem Niveau.
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Wieder dabei: Die Firegirls, das Männerball­ett der Knoronia. Als Schotten, Kobolde und auch Abba Verschnitt­e brachten sie die Bühne zum Beben.

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