Edler Barock und atemberaubende Akrobatik
Auftritt Mit packenden Shows führt die Faschingsgesellschaft Knoronia bei ihrem Hof- und Silvesterball ins Jahr 2018
Jetzt sind die Narren endgültig los: Am Sonntag öffnete die Knoronia mit ihrem Hof- und Silvesterball den Vorhang für die fünfte Jahreszeit. Präsidentin Monika Riß hatte nicht zu viel versprochen: Denn, wenn man schon als erste Faschingsgesellschaft im Landkreis und dann auch noch an Silvester, sein Programm präsentiert, dann muss man es auch ordentlich krachen lassen. Es sollte sich sehen und hören lassen, was das Publikum in der mit unzähligen goldgelb-blauen Luftballons geschmückten Unterknöringer Schulturnhalle erleben konnte. „Steht’s auf, dass ihr locker werdet“, spornte Riß die Gäste zunächst zur ersten Tanzrunde an: Mit der Wodan Revival Band und Par- tynator Gere war die Tanzfläche voll. Oder vielmehr zu klein, so wie auch die Bühne. Auf der war es nach dem Einmarsch der Aktiven und dem Knoronia-Marsch mit einer satten Anzahl von 18 Gardemädchen ebenfalls recht eng geworden.
Küken-Aufruhr im Hühnerstall, so lautete das Motto der Minis: Eine Schar aus 16 gackernden Hühnern jagte auf die Bühne und forderte sogleich eine erste der sich immer wiederholenden Raketen: Klatschen, Stampfen und anschließend dreimal „Hio“schreien. Von einem Knoronia-Ball ebenfalls nicht mehr wegzudenken ist Tanzmariechen Hannah Riß. Einmal mehr verzauberte sie die Gäste mit einer packenden Choreografie und einer Mischung aus anspruchsvollen Akrobatikelementen und gekonnten Eigenkrea- tionen. Zwischendurch wieder eine Tanzrunde, zum Verschnaufen oder um die Stimmung noch mehr in die Höhe zu treiben – es ging Schlag auf Schlag weiter. Schließlich rückte das Zwölfuhrläuten der Unterknöringer St. Martinskirche gegenüber immer näher. Zwischenzeitlich hatten 16 Knoronia-Girlies die Bühne eingenommen und präsentierten sich in ihrer Show „Esmeralda“in prachtvollen Zigeunerinnengewändern. Unter dem Motto „Shadows of the Night“zogen die Knoronia-Teenies das Publikum nicht weniger eindrucksvoll in den Bann der Untoten. Eines war klar: Je später der Abend, umso anspruchsvoller wurden auch die akrobatischen Darbietungen.
Dudelsäcke und eine Reihe „kräftiger Kerle“in Schottenröck- chen auf einem Hof- und Silvesterball, passt das? Natürlich. Vor allem wenn es sich um die Firegirls, das Knoronia-Männerballett, handelt. Nachdem sich einige Abba-Verschnitte den fröhlich über die Bühne hüpfenden Schotten angeschlossen hatten, wimmelte es auf dieser kurz darauf von munteren rothaarigen irischen Kobolden – gewandet in grüne Hütchen, schwarze Röckchen und ebensolche Strumpfsocken im Kleeblattdesign. Unaufhaltsam rückten die Zeiger der Uhren Mitternacht entgegen: Jetzt war Prunk, Edel und Eleganz angesagt.
Louis der XIV. hätte wahrlich ebenfalls große Augen über die Knoronia-Große-Garde-Show gemacht, die ganz im Zeichen des Barocks stand. Nicht nur Falco’s „Rock Me Amadeus“hatte nun Einzug gehalten, jetzt flogen die Knoronia-Tänzerinnen buchstäblich über die Bühne. Wieder einmal hieß es: Nicht nur zu klein sei diese, sondern letztendlich auch zu niedrig. Vielleicht sollte die Stadt Burgau ja doch an die Halle anbauen, wie Präsidentin Monika Riß scherzend bemerkte. Noch einmal versammelten sich die Aktiven, noch einmal wurde die „Kammel nauf und nunter geschwommen“, damit auch jeder „Knoronia“schreit. Das Publikum sang munter zu den „tollen Tagen, wie diesen“mit, dann durften endlich die Korken knallen.
Der Unterknöringer Kirchplatz verwandelte sich zur Showbühne eines brillanten Feuerwerks: Das Jahr 2018 hatte begonnen. Was blieb, war ein Jahresausklang, begleitet von packenden Shows, atemberaubender Akrobatik in lockerer Atmosphäre. Die Knoronia hatte mit ihrem Hof- und Silvesterball einmal mehr ins Schwarze getroffen.
Auch Orden wurden verliehen: Den Jahresorden erhielten unter anderem Burgaus Dritter Bürgermeister Hebert Blaschke, Knoronia-Wagenbauerchef Günther Ganser und der Autor dieses Artikels. Blaschke erhielt zusätzlich den Ehrenorden, wie auch Hermann und Thomas Riß. Den Hausorden erhielten Lina Baumeister und Silke Streitel.
I Bei uns im Internet
Eine Bildergalerie zum Hof und Silvesterball finden Sie unter guenzburger zeitung.de/lokales