Pfeifkonzert der Unzufriedenen
Bubesheim und Reisensburg-Leinheim stehen im Finale um die Kreismeisterschaft. Die Fußballer des FC Günzburg fühlen sich von den Unparteiischen betrogen
Günzburg Statt Siegerjubel hallte ein Pfeifkonzert durch die Rebayhalle. Und während sich die Fußballer des SC Bubesheim über ihren glücklich zustande gekommenen Einzug in die Endrunde um die Futsal-Kreismeisterschaft freuten, fühlten sich die Kicker des FC Günzburg benachteiligt, nein, mehr als das, sie fühlten sich betrogen.
Turbulent ging es in diesem ewig jungen Derby zu, das über das Weiterkommen im Sparkassen-Cup entscheiden sollte. Liegt in der Partie SC Bubesheim gegen FC Günzburg schon prinzipiell genug Brisanz und Rivalität, so sorgte diesmal das Futsal-Regelwerk beziehungsweise dessen Auslegung durch die Unparteiischen für Diskussionsstoff.
Günzburg ging durch Mario Baumgärtner nach drei Minuten etwas überraschend in Führung. Bubesheim schien den Gegner erst jetzt Ernst zu nehmen und glich 20 Sekunden später durch Nico Lonsinger aus. Der gleiche Spieler brachte seine Farben kurz vor dem Seiten- wechsel in Führung. Alles schien den erwarteten Gang der Dinge zu nehmen. Doch kurz nach dem Wechsel schafften Enes Günzel und Daniel Nolde die Trendwende. Die Führung des Kreisligisten hielt auch – bis zehn Sekunden vor dem Ende. Da schafften die Bubesheimer durch einen Abwurf ihres Torwarts über das gesamte Spielfeld und einen unglücklichen Abwehrversuch des Günzburger Torstehers doch noch den Ausgleich.
So kam es zum Sechsmeterschießen und nun kamen die Unparteiischen ins Spiel. Als nämlich Axel Schnell auf Bubesheimer Seite am Günzburger Keeper Mevlut Dülger scheiterte, ließen die Schiedsrichter den Versuch wiederholen. Ihre Begründung: Der Günzburger Keeper habe sich nicht regelkonform verhalten, indem er sich vor dem Schuss ein gutes Stück Richtung Ball bewegte. Für viele Beobachter war diese Entscheidung unverständlich, andere konnten sie nachvollziehen. Wie auch immer: Schnell verwandelte den Wiederholungsschuss. Die Günzburger Volksseele vollends zum Kochen brachte dann das abschließende Duell der Zusatzschicht, zu dem die beiden Torhüter gegeneinander antraten. SCB-Neuzugang Liridon Rrecaj hielt den Versuch seines Kontrahenten, verhielt sich dabei bewegungsmäßig allerdings exakt so wie zuvor der Günzburger Torsteher beim Sechsmeter von Schnell. So zumindest bewertete der Großteil der Zuschauer die Sache, aber hier ließen die Unparteiischen die Abwehr als regelgerecht durchgehen. Als Rrecaj anschließend verwandelte, standen die Bubesheimer in der Endrunde.
Unabhängig von diesem Zwist: Das spielerische Niveau dieses ersten Qualifikationsturniers war in Ordnung. Spielleiter Rainer Zeiser bemerkte darüber hinaus: „Mit dem Zuschauerzuspruch können wir mehr als zufrieden sein.“Mehr als 350 zahlende Besucher hatten den Weg zur Vorrunde gefunden.
Die bekamen freilich mehr oder minder eine Zwei-Klassen-Gesellschaft präsentiert. Denn schnell stellte sich in den Vorrundenpartien heraus, dass die jeweiligen Grup- penfavoriten (FC Günzburg, SC Bubesheim, FC Silheim und SG Reisensburg-Leinheim) ihren Gegnern von VfL Leipheim, TSV Wasserburg, SpVgg Kleinkötz und VfL Großkötz deutlich überlegen waren. Und das, obwohl beispielsweise der Reisensburger Trainer Peter Aust beklagte, man habe „eigentlich gar kein Hallentraining vor dem Turnier“abhalten können.
Seinen Kickern machte das aber nichts aus, denn nach Platz zwei in der Gruppe und lediglich einer Niederlage gegen den SC Bubesheim behielten die Günzburger Vorstädter im entscheidenden Überkreuzspiel gegen den FC Silheim knapp, aber nicht unverdient 2:1 die Oberhand. Relativ schnell gingen die Reisensburger hier durch Leopold Munk und Tobias Vogler in Führung und alles schien in trockenen Tüchern. Doch als die Silheimer drei Minuten vor Schluss den Torwart zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Platz nahmen und kurz darauf den Anschluss erzielten, gerieten die Reisensburger noch einmal in Bedrängnis.