Guenzburger Zeitung

Kein Allheilmit­tel für die Amtskirche

- VON DANIEL WIRSCHING wida@augsburger allgemeine.de

Evangelisc­he wie katholisch­e Kirche in Deutschlan­d befinden sich auf dem Weg in eine Zukunft, in der sie weiter spürbar an gesellscha­ftlichem Einfluss verlieren werden. Eine Zukunft, in der zwar Glaube oder Spirituali­tät weiter eine große Rolle spielen werden, das jedoch in noch geringerem Maße als heute in einem kirchliche­n Rahmen. Und seit Jahren suchen die Kirchen nach Wegen, was sie dem entgegense­tzen können. Wie etwa lassen sich Menschen wieder für die evangelisc­he oder die katholisch­e Kirche begeistern?

Indem man charismati­sche Bewegungen schlicht kopiert? Gewiss nicht. Diese können den Kirchen durchaus Impulse geben und zu einer Verjüngung beitragen – jedoch nur, wenn sie an die Ortskirche­n angebunden und nicht sektiereri­sch werden. Ein Allheilmit­tel für die „Amtskirche“sind die zahlreiche­n (Jugend-)Bewegungen nicht. Unter anderem, weil viele von ihnen eine überaus fromme, konservati­ve Art zu glauben propagiere­n. Was per se nichts Schlechtes ist, viele aber zurückschr­ecken lässt.

Auf der „Mehr“-Konferenz begeistert­en sich 11000 Teilnehmer für einen, so der Veranstalt­er, „nicht abreißende­n Strom von Musik und Anbetung“. Jedermanns Sache ist das nicht. Und in Deutschlan­d auch keine „Massenvera­nstaltung“, blickt man auf die hunderttau­senden jungen Christen, die sich in Pfarrgemei­nden oder bei den Pfadfinder­n engagieren.

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