Gala mit emotionalem Höhepunkt
Bei der Auslosung zur schwäbischen Endrunde gibt es offene Worte und einen Gastgeber im Pech
Burgau Alles war angerichtet für die große Gala. Vertreter aus Fußball, Wirtschaft und Politik waren auf Einladung des SC Bubesheim im eleganten Roma-Forum in Burgau zusammengekommen, um die Auslosung zur Endrunde der schwäbischen Futsal-Meisterschaft zu zelebrieren. Und dann verdarb Losfee Ingrid Kögl ausgerechnet dem Gastgeber den Abend. Die Unternehmerin loste den Bubesheimern nämlich eine Hammer-Gruppe zu. Gegen Titelverteidiger Türkspor Augsburg, Landesligist FC Stätzling und Angstgegner BSK Olympia Neugablonz dürfte es der Bezirksligist am kommenden Samstag schwer haben, ins Halbfinale zu kommen. Entsprechend genervt winkte SCBAbteilungsleiter Karl Dirr nach der Auslosung auch ab und musste die ein oder andere Frotzelei von anwe- Funktionärskollegen über sich ergehen lassen.
Das Lospech hielt die Bubesheimer aber nicht davon ab, den Gästen einen angenehmen Abend zu bescheren. Zum zweiten Höhepunkt der Gala entwickelte sich ein emotionales Interview, das die Turnerin Janine Berger gab. Auf Nachfrage von Jan Kubica, Redakteur unserer Zeitung, berichtete die Bubesheimerin von ihrem undankbaren vierten Platz bei den Olympischen Spielen 2012, von ihrer schweren Knieverletzung, den Operationen, der Hoffnung und der Enttäuschung über das Aus für Olympia 2016. „Ich habe mich all die Jahre durch Erfolg definiert und auf einmal war der weg. Ich sah keinen Sinn mehr im Leben“, sagte die 21-Jährige vor rund 70 sichtlich bewegten Zuschauern. „Mittlerweile habe ich gelernt, dass das Turnen zwar zu meinem Leben dazugehört, aber komplett mein Leben ist.“Auch deshalb sei es für die Leistungssportlerin die „beste Entscheidung“gewesen, ein Sportmanagement-Studium zu beginnen. Gleichzeitig wolle sie ab März mit den SSV Ulm in der Turn-Bundesliga wieder angreifen.
Neben Berger standen im Rahmen der Auslosungsgala auch Marco Löring und Daniel Pflügler von Landesliga-Überraschung Cosmos Aystetten auf der Bühne im RomaForum. Sie sprachen mit Walter Brugger und Jan Kubica über den Hallenfußball, die Herausforderungen für Amateurvereine und ihr Erfolgsgeheimnis, das sie als Aufsteiger auf den dritten Tabellenplatz der Landesliga gebracht hat. „Auch wir bezahlen Geld und haben unser Sponsoring stark ausgebaut. Aber wir sind immer noch ein kleiner Dorfverein“, sagte Abteilungsleiter Pflügler. Ex-FCA-Profi und Cossenden mos-Trainer Löring äußerte sich außerdem über das abnehmende Interesse am Hallenfußball: „Es ist immer wieder ein Riesenakt, Spieler zu finden, die in der Halle spielen wollen. Warum sie wegen der Verletzungsgefahr ängstlicher geworden sind, weiß ich nicht.“
Noch deutlicher wurde Bezirksspielleiter Reinhold Mießl. Vor dem Hintergrund, dass erstmals nur noch sieben statt wie bisher acht Qualifikationsturniere für die Endrunde stattfanden, sagte er: „Früher war es Ehrensache, bei der Schwäbischen dabei zu sein. Aber es sind andere Zeiten, das muss man akzeptieren.“Um dem abnehmenden Interesse der Vereine entgegenzuwirken, hatte man heuer bereits den Modus für die Endrunde geändert. Durch die Umstellung vom K.o.System auf Gruppenspiele sind jedem Teilnehmer drei Partien sicher. Für die Zukunft stehen weitere Ännicht derungen im Raum, etwa eine Reform der Qualifikation.
Die Gäste hatten bei der Auslosungsgala dennoch ihren Spaß. Zwischen den einzelnen Programmpunkten sorgte der Musikverein Bubesheim und die Undercover Dance Company mit ihrem neuen Programm für Unterhaltung. Sportlich ernst wird es dann am Samstag, wenn Türkspor Augsburg um 12.30 Uhr das Turnier gegen Stätzling eröffnet. Nicht nur in Bubesheim ist man gespannt.