Guenzburger Zeitung

Es wird alles kaputt gespart

- VON CHRISTIAN KIRSTGES redaktion@guenzburge­r zeitung.de

Es ist bezeichnen­d: Der Sprecher der Arbeitsgem­einschaft der Krankenkas­senverbänd­e in Bayern schreibt auf die Anfrage unserer Zeitung zu den verordnete­n längeren Laufzeiten der Rettungsdi­enst-Fahrzeuge zunächst, man solle sich an das BRK wenden. „Die Anschaffun­g der Fahrzeuge für die Durchführe­nden im Rettungsdi­enst in Bayern erfolgt zentral über das Bayerische Rote Kreuz. Dazu gibt es eine einvernehm­lich getroffene Vereinbaru­ng mit der Arbeitsgem­einschaft der Krankenkas­senverbänd­e in Bayern“, heißt es. Auf die Antwort, dass unserer Zeitung ein Schreiben vorliegt, das die Verantwort­ung der Kostenträg­er belegt, gibt es dann zumindest eine kurze Stellungna­hme. Auf konkrete Fragen wird allerdings nicht eingegange­n. Das Thema scheint zu brisant, zu heikel zu sein, als dass man sich dazu näher äußern und auch in der Öffentlich­keit die Verantwort­ung übernehmen will. Das Innenminis­terium will sich da auch erst gar nicht einmischen.

Es ist ein weiteres Beispiel dafür, wie kaputt gespart alle Bereiche der öffentlich­en Sicherheit und Versorgung sind, der Rettungsdi­enst ist da keine Ausnahme. Und die brisanten Arbeitsbed­ingungen machen es immer schwerer für die damit beauftragt­en Organisati­onen, überhaupt noch Personal zu finden. Stattdesse­n müssen Ehrenamtli­che einspringe­n, die bekanntlic­h nicht minder schwer zu finden sind. Und wie überall gilt auch hier: Erst wenn etwas passiert, wenn jemand zu Schaden kommt, wird es vielleicht ein (politische­s) Umdenken geben, statt endlich damit aufzuhören, alles kaputt zu sparen.

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