Es wird alles kaputt gespart
Es ist bezeichnend: Der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassenverbände in Bayern schreibt auf die Anfrage unserer Zeitung zu den verordneten längeren Laufzeiten der Rettungsdienst-Fahrzeuge zunächst, man solle sich an das BRK wenden. „Die Anschaffung der Fahrzeuge für die Durchführenden im Rettungsdienst in Bayern erfolgt zentral über das Bayerische Rote Kreuz. Dazu gibt es eine einvernehmlich getroffene Vereinbarung mit der Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassenverbände in Bayern“, heißt es. Auf die Antwort, dass unserer Zeitung ein Schreiben vorliegt, das die Verantwortung der Kostenträger belegt, gibt es dann zumindest eine kurze Stellungnahme. Auf konkrete Fragen wird allerdings nicht eingegangen. Das Thema scheint zu brisant, zu heikel zu sein, als dass man sich dazu näher äußern und auch in der Öffentlichkeit die Verantwortung übernehmen will. Das Innenministerium will sich da auch erst gar nicht einmischen.
Es ist ein weiteres Beispiel dafür, wie kaputt gespart alle Bereiche der öffentlichen Sicherheit und Versorgung sind, der Rettungsdienst ist da keine Ausnahme. Und die brisanten Arbeitsbedingungen machen es immer schwerer für die damit beauftragten Organisationen, überhaupt noch Personal zu finden. Stattdessen müssen Ehrenamtliche einspringen, die bekanntlich nicht minder schwer zu finden sind. Und wie überall gilt auch hier: Erst wenn etwas passiert, wenn jemand zu Schaden kommt, wird es vielleicht ein (politisches) Umdenken geben, statt endlich damit aufzuhören, alles kaputt zu sparen.