Guenzburger Zeitung

Schorsch und das 21. Jahrhunder­t

- NEUES AUS SCHWABLANT­IS redaktion@guenzburge­r zeitung.de

Kinder, wia dia Zeit vergat! Jetzt hammer’s scho mea 2018! Des Jaur in dem des Jahrhunder­t volljährig wird, sozusaga. Des hat mi nauchdenkl­ich gschtimmt, also han I a weng nauchdenkt. Des isch fei gar et so schlecht ab und zua! Ond nau bin I z’maul auf a Idee komma: Vielleicht sollt I au mal ofanga erwachsa zum weara. Mei Inge hält mir ja fascht täglich vor, was I für a Kindskopf sei. Ja – des Kind im Manne, allawei guat für dia oina odr andra Panne! Erwachsa werra hoisst jetzt aber au et zwangsläuf­ig, dass ma et ab und zua a Kindskopf sei darf.

Ganz im Gegadoil: Mir solltat ons sogar ab ond zua in d’Köpf von de Kinder neiversetz­a, moin I! Dau sieht dia Welt glei a weng anderscht aus, wenn ma se durch dia Äugla von so am kloina Schörschle ogucka duat.

Ond so a kloins Schörschle isch irgendwann au mal a richtiger Schorsch.Des bassiert wiederum schneller als ma gugga ko, unter Garantie no in deam Jahrhunder­t. Han I mir jedenfalls denkt. Ond nau han I weiterdenk­t. Nach dem Motto: Wir schreibet des Jaur 2018 – no nia hat a Schorsch weiter denkt als heit.

Ond so bin I an dean Punkt in meiner Gehirngala­xis komma, an deam aus Schpass auf oimal Ernscht werd. Ond zwar net der Ernscht der jetzt vier Jaur alt isch, sondern der richtige volle ernschthaf­te Ernscht: Wia sieht des dau aus, in onserm eigentlich so scheana Schwablant­is, wenn unser Schörschle dann a richtiger Schorsch isch (und I längscht morsch)?

Leabt der dann in am riesiga Maislabyri­nth, ohne Schmetterl­ing und Bienla? Unter schtändige­r Angscht vor am oinazwanzi­gschta Jahrhunder­thochwasse­r in rer Häuseransa­mmlung, dia den Nama „Schdädtle“nemme verdient, weil’s dau koin Bäcker mehr gibt und au koin Metzger. Und somit au koi Leberwursc­htbrot. Isch unser Schwablant­is am End wirklich a oinzigs kollektive­s Outletcent­er, gebaut um a zentrale Verkehrsin­sel rom auf der a Franke sitzt ond uns alle regiert? A schwäbisch­e Albträumer­ei, kennt ma fascht moina. Aber was isch jetzt dia Moral von deara Gschicht? Vielleicht dia: Was d’r Schorsch jetzt macht, verzeiht ihm des Schörschle vielleicht a mal ett! Des gibt’s doch gar et! sagat sie jetzt vielleicht. I moin, es isch et undenkbar und zumindesch­t denkwürdig!

Also nau – bis zom nägschda Mal!

Eier Schorsch

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