Eine neue Galerie in der Karl Mantel Straße
Was der Krumbacher Maler Karlheinz Schoblocher in den Räumlichkeiten des früheren Reformhauses Glück plant
Krumbach Karlheinz Schoblochers Blick verliert sich für Augenblicke im Raum. Dabei spürt man eine Mischung aus gelassener Zufriedenheit und Vorfreude. Und da ist auch das Gefühl, dass sich Karlheinz Schoblocher mit diesem Projekt eine Art Lebenstraum verwirklicht. Viele Jahre arbeitete der 59-jährige Diplomdesigner (FH) als Grafiker, doch seit einiger Zeit widmet er sich intensiv der freien Malerei. Nun eröffnet er mit Unterstützung des bekannten Krumbacher Galeristen und Malers Sigurd Rakel in den Räumen des ehemaligen Reformhauses Glück in der Krumbacher Karl-Mantel-Straße seine neue „Galerie am Wasserschloss“.
Wie Schoblocher und Rakel im Gespräch mit unserer Zeitung ankündigen, wird die erste Vernissage am Sonntag, 4. März, ab 11.30 Uhr, stattfinden. Zu sehen sein werden dann auch Arbeiten von Silvia Maier, Dr. Brigitte Schlonski, Marianne Riß, Lois Rinner und dem Bildhauer Kurt Armbruster. Zuletzt war in den Räumlichkeiten des ehemaligen Reformhauses bekanntlich eine Ausstellung mit Werken des Krumbacher Künstlers Tino Baumann zu sehen.
Schoblocher nahm zweimal an der Krumbacher Kunstnacht teil, ferner zeigte er eine Auswahl seiner Werke 2017 in der Ausstellung zum 40-jährigen Jubiläum der Krumbacher Galerie Rakel. Beim „Künstlerstammtisch“im „Zither“sei die Idee gereift, eine neue Galerie einzurichten. Die Eigentümerin des Gebäudes sei sehr angetan von dem Projekt gewesen, berichten Rakel und Schoblocher.
Schoblocher möchte seine neue Galerie auch als Atelier nutzen und dort künstlerisch arbeiten. Konzentrieren möchte er sich auf Bilder in eher kleinerem Format. Sigurd Rakel selbst bleibt in seiner Galerie am Lettenberg beim größeren Format. Darin sehen beide eine ideale Ergänzung. Denkbar sei, dass es in beiden Galerien gemeinsame Ausstellungen gibt. Beide freuen sich, dass von ihrer Idee für eine neue Galerie auch die Nachbarn „begeistert“gewesen seien. Die Krumbacher Karl-Mantel-Straße sehen sie im Zuge der Umgestaltung auf einem guten Weg. Sie freuen sich auf die bevorstehende Umgestaltung des Platzes vor dem Hürbener Wasserschloss.
Dies ist am kommenden Montag, um 18 Uhr, Thema im Krumbacher Bauausschuss. Rakel kann sich in der Karl-Mantel-Straße weitere künstlerische Akzente vorstellen wie beispielsweise ein „Museum für Oldtimer“, das in diesem Bereich eine interessante Ergänzung sein könnte.
In der neuen „Galerie am Wasserschloss“sollen zwei- bis dreimal jährlich Ausstellungen stattfinden. Arbeiten, insbesondere von Karlheinz Schoblocher selbst, werden aber ganzjährig zu sehen sein. Schoblocher kann es sich auch vorstellen, Malworkshops für Erwachsene und Kinder anzubieten.
Schoblocher war etliche Jahre als selbstständiger und angestellter Grafik- und Kommunikationsdesigner tätig. Er studierte an der Fachhochschule Augsburg (unter anderem bei Professor Joachim Palm), schloss sein Studium als Diplomdesigner (FH) ab. Er war bis 2015 in einem Berufsfeld tätig, das beispielgebend für die drastischen Veränderungen des digitalen Zeitalters steht. Die Grafik war einst durch gute Plakatmaler oder Schriftenmaler geprägt. Heute arbeiten Grafiker fast nur noch mit Digitalbibliotheken, Piktogrammen und vorgefertigten Symbolen.
Grafik ist damit zum Ebenbild der digitalen Welt und ihrer stereotypen Optik geworden. Es ist auch dieser Hintergrund, der Schoblocher den Weg zur „klassischen“Kunst, zur Malerei zurückfinden ließ. In der Krumbacher Kunstszene ist er inzwischen etabliert. Nun setzt er mit seiner neuen Galerie einen weiteren besonderen Akzent.