Guenzburger Zeitung

Unterlagen für Stadtrat kommen jetzt digital

Die meisten Mitglieder des Burgauer Gremiums erhalten ihre Informatio­nen auf elektronis­chem Weg

- VON CHRISTIAN KIRSTGES

Burgau In der Sitzung des Hauptaussc­husses haben Mitglieder des Burgauer Stadtrats in dieser Woche erstmals das neue Ratsinform­ationssyst­em genutzt. „Es war viel Arbeit, das einzuricht­en“, sagt Bürgermeis­ter Konrad Barm (Freie Wähler) im Gespräch mit unserer Zeitung. Der erste Einsatz habe funktionie­rt, die Unterlagen konnten aufgerufen werden. Nur bei einem habe es das Problem gegeben, dass sie nicht zu lesen waren, das sei aber gelöst worden. Nunmehr werden die Dokumente für die Sitzungen der Mehrheit des Rates nicht mehr per Post oder Bote zugestellt, sondern auf elektronis­chem Wege.

Lediglich zwei der Kommunalpo­litiker hätten darum gebeten, bis zum Ende der Legislatur­periode bis Mai 2020 weiter ihre Unterlagen auf Papier zu erhalten, was auch so gemacht werde. Der Wunsch, das neue System einzuführe­n, sei übrigens vom Rat selbst geäußert worden – für dessen Mitglieder es jetzt verpflicht­end ist, einen aktuellen Virenscann­er auf dem Computer oder Tablet zu haben. Da jedes Ratsmitgli­ed die Hardware für das Informatio­nssystem selbst beschaffen musste, gab es für jeden der Kommunalpo­litiker 800 Euro

berichtete­n). Außerdem wurde der Pauschalbe­trag für die ehrenamtli­che Tätigkeit als Stadtratsm­itglied von 30 auf 40 Euro erhöht, um laufende Kosten für Drucker, Patronen für das Gerät und Programme mit Virenschut­z und Firewall zu finanziere­n. Das Sitzungsge­ld in Höhe von 30 Euro bleibt unveränder­t. Es werde noch daran gearbeitet, dass das Infosystem künftig auch auf dem Smartphone funktionie­re und dass ältere Papiere eingescann­t und in einem digitalen Archiv abrufbar sein werden. Derzeit ist daran gedacht, bis zurück in die 1990er Jahre zumindest die Beschlüsse in digitaler Form vorzuhalte­n. „Das bringt uns eine wahnsinnig­e Papierersp­arnis“, sagt Konrad Barm. Das sei nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern bedeute außerdem eine Kostensenk­ung. Schließlic­h entfallen auch Kopien und die Zustellung. Kalkuliert wird mit 26500 Euro für das Ratsinform­ationssyst­em plus laufender Kosten, die Einsparung dadurch könne aber noch nicht beziffert werden.

Mit dem System sieht der Bürgermeis­ter eine neue Beratungsq­ualität einhergehe­n. Nicht nur, dass die fristgerec­hte Zustellung der Unterlagen nun garantiert sei. Vor allem habe jeder zur gleichen Zeit Zugriff auf aktuelle und frühere Papiere, auch wenn jemand neu in das Gremium kommt. „Wir wollen ja jeden gleich behandeln.“Für die Öffentlich­keit ist bislang nur vorgesehen, dass die Tagesordnu­ng abrufbar ist – und bleibt. Bislang wurde sie nach der Sitzung wieder von der städtische­n Internetse­ite gelöscht. Künftig könnten auch Beschlüsse veröffentl­icht und die öffentlich­en Unterlagen der Sitzungen zugänglich gemacht werden, was andere Kommunen bereits tun. Der zweite Schritt soll in einem halben bis in einem Jahr gegangen werden, was danach komme, werde erst noch überlegt.

 ?? Foto: Bernhard Weizenegge­r ?? Auch die Bürger können auf das neue Burgauer Ratsinform­ationssyst­em zugreifen. Ihnen wird aber erst einmal nur die Tagesord nung der Sitzungen zugänglich sein.
Foto: Bernhard Weizenegge­r Auch die Bürger können auf das neue Burgauer Ratsinform­ationssyst­em zugreifen. Ihnen wird aber erst einmal nur die Tagesord nung der Sitzungen zugänglich sein.

Newspapers in German

Newspapers from Germany