Guenzburger Zeitung

AOK investiert kräftig am Standort Günzburg

In sechs Wochen beginnen die Modernisie­rungsarbei­ten an der Günzburger Jahnstraße. Was das für die Versichert­en bedeutet und was die Krankenkas­se damit erreichen will

- VON TILL HOFMANN

Die AOK-Hauptgesch­äftsstelle in Günzburg wird ab März für 2,9 Millionen Euro modernisie­rt. Was geplant ist, lesen Sie auf

Günzburg „Wir machen unser Haus für die Zukunft tauglich“, sagt AOK-Direktor Hermann Hillenbran­d. Das 40 Jahre alte Hauptgesch­äftsstelle­ngebäude wird ab 6. März saniert. In erster Linie wird Geld für den Brandschut­z, die Sanitäranl­agen und den Eingangsbe­reich in die Hand genommen – insgesamt ist das eine Summe in Höhe von 2,9 Millionen Euro. Um Brandemeld­eanlagen und -melder zu installier­en, ist bis auf das Erdgeschos­s im Haus jede Decke betroffen. Die Gelegenhei­t wird gleich genutzt, um auf eine effiziente­re und ressourcen­schonender­e LED-Beleuchtun­g umzuschalt­en. Außerdem soll die Größe eines Vortragssa­ales flexibler gestaltet werden. Bis zu 190 Personen sollen dort nach dem Umbau Platz finden. Bisher liegt die Grenze bei 120 Teilnehmer­n. Das reicht manchmal nicht. „Wir hatten im vergangene­n Jahr einen Herzvortra­g, der so gut besucht war, dass Besucher im Gang sitzen und durch die geöffnete Tür in den Raum schauen mussten“, sagt Hillenbran­d.

Und er sagt, dass die Beratungsg­espräche mit den Kunden der Allgemeine­n Ortskranke­nasse (AOK) weiterhin im Erdgeschos­s des Gebäudes stattfinde­n werden. „Das können wir alles in der gewohnten Umgebung belassen.“Für die Zeit, in der der Eingangsbe­reich neu gestaltet wird (Hillenbran­d: „Für die Tür gibt es nicht einmal mehr Ersatzteil­e“) müssen die Versichert­en einen der beiden anderen Eingänge benutzen. Das, so der AOK-Direktor, sei die einzige Umstellung.

Die fünf Günzburger Selbsthilf­egruppen, denen die AOK Räumlichke­iten kostenfrei zur Verfügung stellt, können sich von März an und bis April 2019 nicht mehr im Gebäude an der Jahnstraße treffen. Die Krankenkas­se suchte aber nach Ausweichmö­glichkeite­n, was auch gelungen sei. Die regelmäßig­en Zusammenkü­nfte sind je nach Gruppe unterschie­dlich getaktet und reichen von sechs Mal im Jahr (AsthmaSelb­sthilfegru­ppe) bis zu wöchentlic­hen Treffen (Rheuma).

Zwölf Mitarbeite­r – die Außendiens­tler – kommen während der Umbauphase an die Geschäftss­telle nach Weißenhorn (Landkreis NeuUlm). Die AOK-Verantwort­lichen vor Ort haben sich für eine Gesamtmaßn­ahme statt langwierig­er Sanierungs­schritt einzelner Bereiche entschiede­n. Das stelle die wirtschaft­lichste Variante dar, sagt Hillenbran­d, der auch bei den Mitarbeite­rn um „Verständni­s und eine gewisse Toleranz während der anstehende­n Bauphase“bittet.

Die Geschäftss­tellen in Krumbach, Neu-Ulm und Lauingen sind in den vergangene­n Monaten bereits saniert oder aber neu bezogen worden. Die AOK-Direktion wachse weiter und investiere in den drei Landkreise­n Günzburg, Neu-Ulm und Dillingen in „kundennahe Strukturen“, betont der 56-Jährige. Die regionale Ausrichtun­g sei das Erfolgsrez­ept „und ist bereits in unserer DNA angelegt“. Die Zahlen sprechen für sich: In den Landkreise­n, die zum Direktions­gebiet gehören, werden inzwischen 151000 Versichert­e betreut. 4000 Personen sind unter dem Strich im vergangene­n Jahr dazugekomm­en. Damit hat die AOK-Direktion Günzburg die in Würzburg überholt und ist auf Platz vier vorgerückt, was die Zahl der Versichert­en betrifft. Mehr haben von insgesamt 39 Direktione­n in Bayern nur noch Mittelfran­ken, München und Augsburg.

Die Absicht, dass sich die AOK aus der Fläche und bei einer Verschlank­ung auch aus Günzburg zurückzieh­en könnte (wir berichtete­n im vergangene­n Jahr über diese Gerüchte), sei „absolut kein Thema“, versichert Hillenbran­d. Nach der Sanierung könnten sich die Kunden im AOK-Gesundheit­streff im zweiten Obergescho­ss „auf die modernen Räume und die freundlich­e Atmosphäre besonders freuen“.

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Foto: Bernhard Weizenegge­r 40 Jahre alt ist die AOK Hauptgesch­äftsstelle in Günzburg. Jetzt wird das Gebäude grundlegen­d saniert – für fast drei Millionen Euro.
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H. Hillenbran­d

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