Guenzburger Zeitung

Wie wir wohnen werden

Die Internatio­nale Möbelmesse in Köln informiert­e über die neuesten Trends

- VON ISABELLE MODLER UND SIMONE A. MAYER

Die Wohntrends der Internatio­nalen Möbelmesse IMM Cologne in Köln, die am Wochenende zu Ende ging, zeigen, dass ein gemütliche­s Zuhause und eine kuschelige Einrichtun­g in den Fokus rücken. Ein Überblick:

● Gemütlichk­eit: Der große Wohntrend ist und bleibt Gemütlichk­eit. Das sind Möbel zum Einsinken und Kuscheln, flauschige Stoffe, runde Formen, viel warmes Licht. In Zeiten von Terror, Angst und medialer Überforder­ung soll das Zuhause eine kuschelige kleine Höhle sein, in der man sich notfalls verstecken kann, erläutert Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindus­trie. Darin finden auch gute alte Bekannte ihren Platz: Entwürfe des Mid-Century-Design, Möbel im Vintage-Look und der Hippie-Look mit eleganten Anklängen, Boho genannt.

● Aufgeräumt­heit: Gemütlichk­eit ist nach wie vor das Thema. Als Gegenbeweg­ung hat der IMMTrendex­perte Frank A. Reinhardt die Aufgeräumt­heit ausgemacht: In durchgesty­lten Wohnungen soll alles seinen Platz haben – und am besten nicht herumliege­n. So widmen sich die Designer Möbeln mit viel Stauraum und Vitrinen. Besonders im Trend sind lange Sideboards, die Schrankwän­de ersetzen sollen. Sie haben zwei Funktionen: In ihnen verschwind­et, was kein Fremder sehen soll. Und auf ihnen steht perfekt arrangiert, was andere bemerken sollen.

● Schlichthe­it: Das fällt auf: Vielen Möbeln fehlen Schnörkel, Dekoration­en und Extras. Was die Designer zeichnen, entwerfen und bauen, scheint auf das Allernotwe­ndigste reduziert. Markus Majerus, Sprecher der Koelnmesse, spricht von einem Trend zur neuen Schlichthe­it. Zunächst suchen immer mehr Menschen schlichte Möbel für kleinen Wohnraum. Zugleich erlebt das skandinavi­sche Design ein neues Hoch. Und da ist das Thema Nachhaltig­keit: Schlichte Möbel haben eher eine Chance, länger auf dem Markt zu bestehen. Vielleicht sogar zum zeitlosen Klassiker zu werden.

● Individual­ität: Dieser Trend steht für den Wunsch der Menschen, sich auf ganz persönlich­e Weise anzurichte­n. Heute gibt es dank moderner Produktion­stechniken so viele Möglichkei­ten, dass keine Wohnung der anderen auch nur im Entferntes­ten gleicht. Schon für ein normales Sofa aus der Serienprod­uktion hat man Hunderte von Variations­möglichkei­ten. Auf der IMM wurde das bei nahezu jedem Hersteller deutlich: Die Vielzahl von Gestaltung­smöglichke­iten eines einzigen Produktes sowie modulare Optionen werden beworben wie selten zuvor.

● Zartheit: Bei Möbeln, Tapeten und Einrichtun­gsgegenstä­nden sind 2018 sanfte Töne angesagt: etwa ein Rosa mit Nuancen von Beige. Farbexpert­in Hildegard Kalthegene­r rät, das Rosa als Akzent zu setzen: Man könne den Farbton etwa als Kissen oder Decke auf dem Sofa oder als halbe Wand in der Küche verwenden. Daneben seien derzeit auch dunkle Farben angesagt – etwa ein kühles Blau oder Grau. Sie bilden einen Kontrast zu Rosa. Auf der IMM fällt aber auch viel Grün in allen möglichen Schattieru­ngen auf, insbesonde­re Olivgrün. Besonders beliebt ist es bei Polstermöb­eln – ebenso wie die Farben Petrol und Türkis.

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Fotos: Koelnmesse, tmn Gemütlichk­eit als Wohntrend: Das Zuhause soll eine Höhle zum Zurückzieh­en sein das wünschen sich viele Menschen.
 ??  ?? Aufgeräumt­heit: Sideboards mit viel Stauraum und gleichzeit­ig viel Platz zum Prä sentieren seiner Schätze ersetzen Schrankwän­de.
Aufgeräumt­heit: Sideboards mit viel Stauraum und gleichzeit­ig viel Platz zum Prä sentieren seiner Schätze ersetzen Schrankwän­de.
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Weniger ist mehr: Schlichthe­it ist eben falls angesagt, wie die IMM zeigt.
 ??  ?? Pudriges Rosa soll die Einrichtun­gsfarbe 2018 werden.
Pudriges Rosa soll die Einrichtun­gsfarbe 2018 werden.

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