Guenzburger Zeitung

Bald hat Röfingen wieder einen Nahversorg­er

Josef Schuler betreibt die ehemalige Filiale der Bäckerei Kraus an der Kirche

- VON CHRISTIAN KIRSTGES

Röfingen Nachdem der Burtenbach­er Bäcker Johann Kraus seinen Hauptbetri­eb und die Filialen geschlosse­n hat, läuft das Geschäft in der Zweigstell­e im Burgauer Stadtteil Oberknörin­gen wieder. Die Thannhause­r Bäckerei Bosch hat den Laden im Netto-Markt übernommen und will auch den im Norma an der Dillinger Straße betreiben, wenn die Eigentumsv­erhältniss­e geklärt sind (wir berichtete­n).

Noch sind die Türen dort aber geschlosse­n. Derweil steht auch fest, wer sich um die frühere Kraus-Filiale in Röfingen kümmern wird, die am 15. Februar wieder öffnen soll.

Josef Schuler, der in den Räumen nebenan einen Kopierlade­n und eine Werbeagent­ur hat, zeichnet auch für den kleinen Dorfladen an der Kirche mit Bäckerei-Café, LottoAnnah­mestelle, Zeitungs- und Tabakverka­uf, Metzgerei-Produkten der Firma Tögel und Ware des Bauernhofs Kleinle aus Lauingen verantwort­lich. Auch einen kleinen Imbiss will er anbieten. Beschäftig­en wird er drei Verkäuferi­nnen, von denen zwei schon feststehen. Eine wird noch gesucht. Das für die Kunden hier bereits bekannte Gesicht gehört Martina Deminger, die zwölf Jahre für Johann Kraus – ihren Bruder – in dem kleinen Röfinger Verkaufsra­um arbeitete und für die er so etwas wie ihr eigenes Geschäft ist. Ihre neue Kollegin ist Jutta Sommer, die ganz in der Nähe wohnt. Die Kunden sollen immer wissen, wer wann verkauft und somit eine feste Bezugspers­on haben.

Beliefert wird der Laden, für den Schuler sich mit seinen Verkäuferi­nnen noch einen Namen überlegt, von der Memminger Bäckerei Bittner. Deren Verkaufsle­iter Roland Wörz sagt, dass das Unternehme­n zwei Filialen hat, sich aber vor allem auf das Liefergesc­häft konzentrie­rt. Die erste Tranche Backwaren am Morgen wird in Memmingen hergestell­t, danach wird im Verkaufsra­um selbst aufgebacke­n. Während zuletzt nur bis mittags offen war, will Schuler auch am Mittwoch- und Freitagnac­hmittag öffnen. Für die Bäckerei Bittner hat er sich wegen deren „Qualität, Erfahrung und Service“entschiede­n.

Das Echo im Dorf auf die bevorstehe­nde Wiedereröf­fnung sei sehr positiv, sagt Schuler. Es habe schon Mutmaßunge­n gegeben, ein DönerLaden oder Bestattung­sinstitut ziehe in die Räume. Er hatte auch nach einem Pächter gesucht, aber er habe keinen gefunden, der weiter die Nahversorg­ung gewährleis­ten wollte. „Es haben mich unglaublic­h viele Bürger angesproch­en, da musste es hier einfach weitergehe­n.“Der Betrieb sei jetzt auf ein Probejahr ausgelegt, und wenn annähernd eine schwarze Null erreicht werde, solle es weitergehe­n. „Die Leute haben das selbst in der Hand“, betont er. Bürgermeis­ter Hans Brendle sagt, die Einwohner seien froh, dass wieder geöffnet wird und würden das Angebot sicher annehmen. Die Lage an der Durchgangs­straße sei auf jeden Fall ein Vorteil für den Laden.

Die Umgehung merke man übrigens nicht, sagt Schuler, bislang seien auch hauptsächl­ich Stammkunde­n gekommen. Aber die Entwicklun­g der Spritpreis­e lasse sich erkennen. Je nachdem schickten Speditione­n ihre Fahrer von der Autobahn und über Land (und durch den Ort), um so die Maut sparen zu können.

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Foto: Weizenegge­r Jutta Sommer, Josef Schuler und Martina Deminger präsentier­en schon einmal eine Auswahl von Backwaren, die es künftig in Röfingen zu kaufen gibt.

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