Aufwärtstrend versus Abwärtsspirale
Leipheim bejubelt den Derbysieg, der Niederraunau fast schon nach unten stößt. Auch Günzburg verliert
Leipheim Spürbare Erleichterung und Freude im Leipheimer Lager, tiefe Enttäuschung und Frust bei den Gästen aus Niederraunau – so stellte sich die Gemütslage nach dem Derby in der Handball-Bezirksoberliga der Frauen dar. Nach einer spannenden Schlussphase behielten die Güssen mit 21:20 (12:11) ganz knapp die Oberhand. Es war ein vorentscheidender Schritt zum Klassenerhalt. Der dürfte den Gästen verwehrt bleiben.
In der Anfangsphase hatten beide Seiten ihre Stärken in der Defensive. Als Leipheim nach 20 Minuten mit zwei Toren Differenz (7:9) in Rückstand geriet, brachte Coach Erkan Kaplan erstmals Kathrin Dirr ins Spiel. Mit durchschlagendem Erfolg: Sie erzielte zwei Treffer in Folge und brachte mehr Druck ins Angriffsspiel. Leipheim begann die zweite Hälfte wie verwandelt. Nicole Scheible vollendete nach einem schönen Spielzug, ferner überzeugte sie als sichere Siebenmeterschützin. Veronika Seidel setzte drei gehaltene Würfe sofort in Tempogegenstöße um, die Carolin Gruber souverän verwandelte. Es stand 16:12 und alle Zuschauer waren sich sicher; jetzt ist die Begegnung gelaufen.
Doch die Güssen behinderten sich selbst, Raunau durfte noch einmal gefährlich aufkommen, schaffte durch Franziska Rampp sogar den Ausgleich zum 19:19 (51.). Marina und Carolin Gruber stellten in der hektischen Schlussphase auf 21:19, doch anschließend wurde zu schnell der Abschluss gesucht. Als Julia Hiller für die Gäste den Anschlusstreffer zum 21:20 (59.) erzielte, war die Begegnung längst reine Nervensache. Beide Teams kämpften mit offenem Visier und hatten Möglichkeiten. Doch Leipheim rettete den Vorsprung, wenn auch mit etwas Glück, über die Zeit.
VfL Leipheim Seidel, Baur; Celik (1), M. Gruber (4), Junginger, Schweier (2), H. Körner, Schäfer (1), J. Körner, C. Gruber (4), Pointner, Wolf, Scheible (6/4), Dirr (3) TSV Niederraunau Rogg, Wieser; Ruchti (8/7), Rampp (4), Waldmann, Rittler, Blösch, Hiller (5), Gülseren (1), Erol (1)
Unterdessen dreht sich die Abwärtsspirale für die BezirksoberligaHandballerinnen des VfL Günzburg weiter. Nach dem 21:25 (12:10) in der Kissinger Paartal-Halle war die Ratlosigkeit der Spielerinnen schon fast greifbar.
In den ersten 30 Minuten stand die VfL-Abwehr sehr gut. Die schlechte Chancenverwertung war dafür verantwortlich, dass Günzburg nur mit einem Zwei-ToreVorsprung in die Kabine ging. Nach dem Seitenwechsel erhöhte Christina Häußler auf 13:10. Direkt danach kam die Mannschaft komplett aus dem Tritt. In wenigen Minuten drehten die Kissingerinnen das Spiel und gingen mit vielen Kontertoren, verschuldet durch einfache Ballverluste der Weinroten, in Führung. Diese bauten sie bis auf 20:15 (43.) aus. Aufseiten der Günzburgerinnen wurde kein Mittel gefunden, um die Niederlage abzuwenden.
VfL Günzburg II Schuller, Hassel; Eisen kolb (2), Rösch (2), Rembold (3), Betzler (3), Bestler (7/3), Häußler (1), Kohler (2/1), Geiger, Feik (1)