Guenzburger Zeitung

Läuft bei DHL in Günzburg alles rund?

Im Internet beschweren sich Kunden über nicht hinnehmbar­e Wartezeite­n

- VON TILL HOFMANN

Günzburg Die Meinungsbe­iträge zum DHL-Frachtzent­rum Günzburg-Ravensburg lesen sich im Internet für den Paket- und Brief-Express-Dienst nicht wirklich schmeichel­haft. User Karl Liepert schreibt am 14. Januar: „Mein Paket liegt schon seit 22.12.2017 im Lager Günzburg, trotz mehrerer Anfragen hat sich mein Paket noch keinen Millimeter bewegt. Aus diesem Grund werde ich ganz sicher keinen Einkauf mehr machen, wo DHL liefert. Sorry, aber das gibt’s bei andern Zustellern nicht.“Thomas erwähnt am 10. Januar drei Pakete, die seit drei Wochen daliegen. Und er meint: „Hoffentlic­h bekommen wir (sie) noch in diesem Leben.“Und in einem anonymen Beitrag wird behauptet, dass am 5. Dezember bei Amazon das Weihnachts­geschenk für die Freundin bestellt worden sei. Am 8. Januar sei es angekommen. „Bin jetzt Single. Danke dafür.“

Was ist los im Frachtzent­rum? Carolin Gruber von der Deutsche Post DHL Group antwortet auf die Anfrage unserer Zeitung eher allgemein und verweist auf die Briefund Paketzuste­ller, die jeden Werktag in den 33 Frachtzent­ren in Deutschlan­d rund 59 Millionen Briefe und mehr als 4,3 Millionen Pakete ausliefern. 94 Prozent der Briefe erreichten ihre Empfänger am nächsten Werktag – und neun von zehn Paketen auch. „Das schafft kein anderes Postuntern­ehmen in Europa.“Dabei würden die Laufzeiten nicht von dem Unternehme­n selbst gemessen, sondern von einer unabhängig­en Firma. Der TÜV bestätigte außerdem regelmäßig, dass das Messverfah­ren beziehungs­weise das Ergebnis korrekt sei.

„Natürlich können wir als flächendec­kender Postdienst­leister nicht gänzlich ausschließ­en“, räumt Gruber ein. So gebe es immer wieder Fälle, in denen es aus unterschie­dlichen Gründen zu betrieblic­hen Problemen kommen könne. Die Sprecherin nennt als konkrete Beispiele kurzextern­en, fristige Erkrankung­en und Witterungs­einbrüche. Allerdings: „Setzt man die Zahl der Reklamatio­nen und kritischen Rückmeldun­gen (zum Beispiel ,Paketda’) ins Verhältnis zu diesen Mengen, so ergibt sich eine Fehlerquot­e, mit der andeUnrege­lmäßigkeit­en re Unternehme­n mehr als zufrieden wären.“

In vielen Fällen, beichtet Gruber weiter, würde den Zustellern vorgeworfe­n, dass sie nicht geklingelt hätten. Später „stellt sich heraus, dass der Empfänger doch einmal kurz im Keller, unter der Dusche oder zum Rauchen auf dem Balkon war.“

Sie betont, dass jede einzelne Beschwerde ernst genommen werde. „Wir sind immer bereit, den konkreten Fällen nachzugehe­n. Um hier Aussagen treffen zu können, brauchen wir aber genaue Informatio­nen wie Sendungsnu­mmer oder Absender/Empfänger.“Kunden würden zahlreiche Kontaktmög­lichkeiten über unterschie­dliche Kanäle, wie den klassische­n Telefonanr­uf auf der zentralen Kunden-Hotline 0228/4333112, das Kontaktfor­mular auf der Website oder Social-MediaAngeb­ote, geboten.

Pakete, die sich etwas länger im Paketzentr­um aufhalten, sind nach Auskunft von Carolin Gruber in aller Regel Pakete, die nachverpac­kt werden müssen, deren Adressaufk­leber unlesbar geworden oder abgefallen sind oder dessen Adresse nicht gelesen beziehungs­weise verarbeite­t werden kann.

Im vor 23 Jahren eröffneten Paketzentr­um in Günzburg werden alle Sendungen bearbeitet, die aus den Postleitza­hlgebieten 88 und 89 sowie aus Teilen von 73 und 87 verschickt werden oder für diese bestimmt sind. Die Sortierkap­azitätsgre­nze liegt bei 32000 Paketen pro Stunde. Die Anzahl der Mitarbeite­r wird mit etwa 300 angegeben. In der Vorweihnac­htszeit werden 100 zusätzlich­e Aushilfen eingestell­t.“

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Klappt das nicht so wie gewünscht mit der Paketzuste­llung durch die DHL? Das Unternehme­n liegt in Günzburg an der Ferdinand Porsche Straße. Mehrere Kunden beschweren sich im Internet über viel zu lange Wartezeite­n.

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