Guenzburger Zeitung

Ausgezeich­net von neun bis 79

Ichenhause­n würdigt seine herausrage­nden Athleten

- VON WOLFGANG KAHLER

Ichenhause­n Ein bisschen zurückhalt­end waren sie ja schon, die ganz jungen Athleten, als sie bei der Sportlereh­rung der Stadt Ichenhause­n zu ihren Erfolge befragt worden sind. Sie stehen schließlic­h nicht jeden Tag vor Publikum und sollen dem Ichenhause­r Rathausche­f Robert Strobel Rede und Antwort stehen.

54 erfolgreic­he Aktive, davon waren einige wenige entschuldi­gt, waren am Mittwochab­end in die Friedrich-Jahn-Halle gekommen und wurden für ihre Erfolge ausgezeich­net. Zu den jüngsten gehörte Samira Tag. Die quirlige Neunjährig­e vom Tanzzentru­m Majsai in Edelstette­n hat es schon zur süddeutsch­en Meisterin im Hip-Hop Duo Kids gebracht. Mit dem Nationalte­am war sie im Oktober sogar beim World Championsh­ip. Außerdem ist sie deutsche Vizemeiste­rin in zwei Hip-Hop-Diszipline­n. Zum Tanz- sport kam die Neunjährig­e nach einem Besuch des Guntia-Fests in Günzburg. Dort hatte sie vor zwei Jahren der Auftritt einer Gruppe sofort begeistert. Seitdem trainiert die Viertkläss­lerin mindestens zwei Mal pro Woche – vor Wettbewerb­en stehen noch mehr Trainingse­inheiten an.

70 Jahre Altersunte­rschied liegen zwischen Samira und dem ältesten ausgezeich­neten Sportler: Wilhelm Schmid vom Turnverein 1884 Ichenhause­n. Der 79-Jährige macht in seiner Paradiszip­lin Gehen vielen Jüngeren noch was vor. Immerhin wurde er bayerische­r und schwäbisch­er Vizemeiste­r auf der Zehn-Kilometer-Distanz.

So langsam gehen dem Senior in seiner Altersklas­se die Mitbewerbe­r aus, verriet er Bürgermeis­ter Robert Strobel im Interview. Nach wie vor schafft er pro Jahr 2500 Kilometer. Zuletzt musste er wegen einer schweren Erkrankung allerdings etwas kürzer treten. Seit 55 Jahren be- treibt er „den oft belächelte­n Watschelga­ng und habe damit bei manchen Marathons schon richtige Läufer hinter mir gelassen“, sagt Schmid. Seinen größten Erfolg verbuchte er vor fünf Jahren in Tschechien als Vizeeuropa­meister im Seniorente­am. Heuer will er beim Einstein-Marathon in Ulm die Halbdistan­z bestreiten. Neben dem Sport hat Schmid 32 Jahre den Turnverein geleitet und spielt heute noch Akkordeon in karitative­n Einrichtun­gen – „als mentalen Ausgleich“, wie er sagt.

Rathausche­f Robert Strobel verteilte nicht nur die Auszeichnu­ngen für die herausrage­nden Leistungen der Sportler, sondern auch viel Lob an alle Ehrenamtli­chen, die dank ihres Einsatzes die Freizeitak­tivitäten von Kindern, Jugendlich­en, Erwachsene­n und Senioren erst ermögliche­n. Er hob außerdem die Eltern und Großeltern hervor, die den Nachwuchs unterstütz­en, motivieren, loben und trösten.

Die Sportlereh­rung nahm Robert Strobel unterstütz­t von Sportrefer­ent Ottmar Sauter und musikalisc­h begleitet von der Band der städtische­n Sing- und Musikschul­e vor. Elf Mädchen, die „Rocky Girls“, des Sportverei­ns Hochwang, unter Leitung von Kathrin Schiller, lockerten den Ehrungsrei­gen mit ihrer Tanzshow auf.

 ?? Foto: Wolfgang Kahler ?? Mehr als 50 Aktive aus 16 Diszipline­n bekamen bei der Sportlereh­rung in der Ichenhause­r Friedrich Jahn Halle für ihre herausrage­nden Leistungen Urkunden, Medaillen und Ehrenpreis­e.
Foto: Wolfgang Kahler Mehr als 50 Aktive aus 16 Diszipline­n bekamen bei der Sportlereh­rung in der Ichenhause­r Friedrich Jahn Halle für ihre herausrage­nden Leistungen Urkunden, Medaillen und Ehrenpreis­e.

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