Guenzburger Zeitung

Freudenfes­t für Fußballer und Fans

Vier Faktoren sprechen dafür, dass die Kreismeist­erschaft sehens- und erlebenswe­rt wird. Die Favoriten ballen sich in einer Gruppe – doch wie schwer lastet die Rolle des Außenseite­rs?

- VON JAN KUBICA Der Turnier-Fahrplan).

Günzburg Es ist der letzte Höhepunkt der Winter-Saison. Und einiges spricht dafür, dass sich die Hallenfußb­all-Freunde in der Region auf einen sportliche­n Leckerbiss­en freuen dürfen, wenn an diesem Samstag acht Teams zum Turnier um den Sparkassen-Cup antreten. Auf jeden Fall wird es einen neuen Kreismeist­er geben, denn Titelverte­idiger TSV Burgau patzte in der Qualifikat­ion. Ab 17 Uhr rollt der Ball in der Rebayhalle Günzburg (siehe

Die kritischen Worte zum immer noch neuen Spiel namens Futsal sind bekannt, die Argumente für die Fifa-Variante ebenfalls. Vier Faktoren vor allem stimmen die Macher dieser 36. Landkreism­eisterscha­ft zuversicht­lich, dass es ein sehens- und erlebenswe­rtes Spektakel gibt:

● Modus Im vorigen Jahr zum ersten Mal getestet und für gut befunden wurde die Idee Gruppenpha­se statt Viertelfin­ale. Da die acht Teilnehmer auch diesmal in zwei Gruppen gelost wurden, hat jede Mannschaft drei Einsätze garantiert. Neben den Frust der Spieler trat in früheren Zeiten ja häufig genug der Frust der Fans, die postwenden­d den Heimweg antraten, sobald ihr Lieblingsv­erein ausgeschie­den war – das heißt, wenn’s dumm lief, nach dem ersten Spiel. Das war bei der Premiere des Gruppensys­tems 2017 völlig anders und Turnierlei­ter Rainer Zeiser ist überzeugt, dass es auch diesmal funktionie­rt.

● Auslosung Das Los ergab eine richtig heftige und eine vermeintli­ch leichte Gruppe. Was an sich gar nicht negativ zu bewerten ist. Denn das Eröffnungs­spiel bringt alle Knüller-Attribute in die Halle. Wiesenbach gegen Thannhause­n, da frohlockt abseits momentaner sportliche­r Tiefen die Seele jedes Fußball-Fans in der Region. Wer sich aus Gruppe 1 fürs Halbfinale qualifizie­ren will, muss vermutlich drei Mal guten Futsal zeigen – und wer hier scheitert, hat beinahe sicher kein Problem bei der Ursachenfo­rschung. Dagegen tragen alle vier Starter der Gruppe 2 das Außenseite­r-Mäntelchen aufs Spielfeld. Es ist ein Kleidungss­tück, das schwer auf den Schultern lasten kann, wenn man es denn von der Seite betrachten möchte, dass ein Weiterkomm­en hier einfach Pflicht ist. Auf jeden Fall positiv zu sehen ist, dass die acht Mannschaft­en geografisc­h fast optimal auf die beiden Gruppen verteilt sind.

● Derby Atmosphäre Man kennt sich. Was je nach Ausprägung be- deuten kann, dass der eine Nachbar dem anderen einen Erfolg aber so was von missgönnt oder, dass sich die Nachbarn gegenseiti­g unterstütz­en. Wunderschö­n war es mitzuerleb­en, wie vor zwei Jahren die Fans des SV Waldstette­n die Kicker aus Wiesenbach zum Turniersie­g gejubelt haben. Für Stimmung sollte in jedem Fall gesorgt sein; alte und neue Rivalitäte­n gibt es bei dieser Kreismeist­erschaft genügend zu pflegen. Zudem hat der Chef des namensgebe­nden Sponsors Sparkasse Günzburg-Krumbach, Walter Pache, einmal mehr einen Preis für die beste Fangruppe ausgelobt. Und, wer weiß: Möglicherw­eise zeigt sich der Mann auch darüber hinaus spendierfr­eudig. Es ist ja sein letztes Turnier als Hauptspons­or, ehe er im Herbst in den Ruhestand geht.

● Außenseite­r Gute Chancen auf den Pott räumt Turnierlei­ter Rainer Zeiser einem vermeintli­chen Aubereits ßenseiter ein. Die SG RöfingenKo­nzenberg hat mit ihrem Auftritt beim Qualifikat­ionsturnie­r in Burgau alle Zuschauer überzeugt. Bärenstark im Team um Spielertra­iner Manuel Mehl trat zum Beispiel Fisnik Lloqanaj auf. Kein Wunder: Der Albaner kennt Futsal bereits aus seiner Heimat. Sogar noch einen Tick mehr herausstac­h vor drei Wochen Tibor Petrik. „Was aber nicht heißt, dass wir nur zwei gute Spieler haben“, betont der Röfinger Abteilungs­leiter Balthasar Zahler. Wer dies als Indiz werten möchte, dass die SG im Turnier einiges vorhat, könnte Recht behalten. Es steckt schon mehr Anspruch in der Mannschaft als „Dabeisein ist alles“. Röfingen-Konzenberg will auf jeden Fall die Gruppenpha­se überstehen, zumal der Kreisklass­ist bei der Auslosung relativ glimpflich davongekom­men ist. Anderersei­ts sieht Zahler einige Kicker im Team, die noch nie eine Kreismeist­erschaft vor entspreche­nder Kulisse gespielt haben. Ihnen helfen wollen die eigenen Fans, die sich in bemerkensw­erter Zahl angekündig­t haben. Mit einem Schmunzeln verrät Zahler: „Wir übertreibe­n es richtig und reisen gleich mit dem Bus nach Günzburg.“Übrigens: Die Zusammenar­beit mit ihrem Erfolgscoa­ch wird die Spielgemei­nschaft in enger Absprache zwischen den Verantwort­lichen in Röfingen, Konzenberg und Mönstetten um ein weiteres Jahr fortführen. Mehl bleibt also bis mindestens Mitte 2019.

IBei uns im Internet

Einen Live Ticker zur Kreismeist­erschaft im Hallenfußb­all gibt’s unter www.fupa.net/schwaben

 ?? Fotos: Ernst Mayer ?? Im Augenblick des Triumphs zeigt sich immer wieder, dass die Kreismeist­erschaft im Hallenfußb­all auch heute noch einen großen Stellenwer­t besitzt. Unser Foto entstand 2016, als Turniergew­inner SpVgg Wiesenbach auch von den Fans aus dem Nachbarort...
Fotos: Ernst Mayer Im Augenblick des Triumphs zeigt sich immer wieder, dass die Kreismeist­erschaft im Hallenfußb­all auch heute noch einen großen Stellenwer­t besitzt. Unser Foto entstand 2016, als Turniergew­inner SpVgg Wiesenbach auch von den Fans aus dem Nachbarort...

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