Subaru schwört dem Diesel ab
In ihrem Kompakt-SUV XV bauen die Japaner bereits nur noch Benziner ein
Subaru hat den Daumen gesenkt: Der weltgrößte Hersteller von Allradautos nimmt den Diesel aus dem Programm. Die Entscheidung dürfte den Japanern sogar vergleichsweise leicht gefallen sein. Außerhalb Europas spielt der Diesel so gut wie keine Rolle. Genau in diesen Märkten, allen voran in den USA, ist Subaru besonders stark vertreten.
Die aktuelle Diesel-Debatte hat nach den Worten von Geschäftsführer Christian Amenda nicht den Ausschlag gegeben. Trotzdem wolle man natürlich dem Käufer „langfristig die Gewissheit verschaffen, dass er mit seinem neuen City-SUV auch in die City fahren darf“. Gemeint ist die zweite Generation des XV, Subarus Kompakt-SUV. Die Japaner pflegen ihre Eigenheiten. Auch in den XV bauen sie wieder ihren Boxermotor ein, der als laufruhig und vibrationsarm gilt. Der Vierzylinder ist in zwei Leistungsstufen, 114 und 156 PS, bestellbar. Wie es die guten alten Saugmotoren so an sich haben, liegt das maximale Drehmoment für heutige Verhältnisse ewig spät an, in der 156-PSVersion erst bei 4000 Touren.
Ein wenig aus der Zeit gefallen wirkt auch das CVT-Getriebe, jetzt Serie im XV. Es kämpft wie alle Getriebe dieser Bauart damit, dass der Motor erst Drehzahl aufbauen muss – mit entsprechend penetranter Geräuschkulisse – und die Leistung dann mit Verzögerung einsetzt. Beim Mitschwimmen im Verkehr ist das durchaus ok, aber sobald man aber richtig aufs Gas drückt, offenbart das CVT Schwächen. Schade, dass ein Handschalter nicht mehr zur Wahl steht.
Über jeden Zweifel erhaben sind dagegen zwei weitere Eigenheiten: der permanente Allradantrieb, über den nahezu alle Subarus verfügen, und die Sicherheit. Der XV (und sein Schwestermodell Impreza) haben den europäischen NCAP Crashtest als Klassenbeste absolviert. Mit Stolz tragen sie laut Subaru den Titel „sicherstes kompaktes Familienfahrzeug“. Zu verdanken ist das hohe Sicherheitsniveau neben der besonders stabilen Konstruktion diversen Assistenten, die auf dem jetzt serienmäßig verbauten „Eyesight“-System basieren. Ebenfalls familienfreundlich: die Preisgestaltung. Schon die 114-PS-Einstiegsversion für 22 980 Euro bietet unter anderem Licht- und Regensensor, Klimaautomatik, Sitzheizung und Smartphone-Anbindung via Apple CarPlay und Android Auto.
Die Top-Variante Exklusive+ kostet exakt 10 000 Euro mehr. Sie hat den größeren Boxermotor, alle denkbaren Infotainment-Features, Ledersitze und ein Glasschiebedach an Bord. Subaru rechnet damit, dass sich dieses Spitzenmodell am besten an den Mann bringen lässt. Mag sein, ein robustes, praktisches und wertiges Auto (mit Allrad!) bekommen aber auch alle Käufer der günstigeren XVs.