Gebühren steigen, Vereine profitieren
Finanzen Der Stadtrat Ichenhausen entscheidet ohne Aufregung über ein heißes Thema und hebt einstimmig die Miete für Sporthallen an. Trotzdem haben die Sportler Vorteile
Ichenhausen Nutzungsgebühren für Sporthallen – bei den Vereinen ist das ein heikles Thema, nicht zuletzt nach Überlegungen des Landkreises, die Bezuschussung in diesem Bereich kräftig zurückzufahren. Auch die Stadt Ichenhausen wird die Vereine in Zukunft stärker zur Kasse bitten. Weil dies aber nicht der einzige Beschluss zur Vereinsförderung war, haben die Sportvereine künftig trotzdem mehr Geld in der Kasse.
Das Zauberwort heißt „Kostendeckung“, und von der ist nicht nur die Stadt Ichenhausen weit entfernt, wenn es um Hallenbenutzungsgebühren geht. Um die 40 Euro müssten pro Stunde und Hallenteil verlangt werden, damit die Stadt nicht Nur moderat angepasst wurden jetzt die seit 30 Jahren unveränderten Gebühren. Bisher kostete ein Hallenteil im Sommer pro Stunde 3,83 Euro, im Winter 6,39 Euro. Beim Zwischenraum (1,53 Euro/ 2,81 Euro) und für den Boxraum (0,51 Euro/1,28 Euro) war es ebenso. Rückwirkend zum Jahresbeginn gelten die neuen, von der Jahreszeit unabhängigen Sätze mit 7,50 Euro pro Stunde und Hallenteil, drei Euro für den Zwischenbau und zwei Euro für den Boxraum.
Für den SCI bedeutet das nach einer Modellrechnung der Stadt Ichenhausen, dass er statt bisher 5940 dann 8140 Euro Hallenmiete aufbringen muss. Beim TVI steigt dieser Betrag von bisher 3235 auf 4445 Euro. Berücksichtigt man jedoch auch die Zuschüsse, die die Stadt Ichenhausen als Vereinsförderung pro Mitglied und als Sportbetriebsförderung für Übungsleiter und Trainer gibt, dann haben die Vereine, die die Sporthallen nutzen, trotz der höheren Hallenmiete künftig mehr Geld. „Zweimal Verbesserungen“, sagte Bürgermeister Robert Strobel in der Stadtratssitzung dazu, „aber beim Thema Hallennutzung muss es teurer werden.“
Von den Stadträten gab es dazu keine Wortmeldungen, offenbar hatte der Hauptausschuss das Thema so gründlich vorbereitet, dass alle zufrieden waren und dem Vorschlag der Verwaltung einhellig zustimmten. „Alle Vereine profitieren von den Veränderungen. Das ist mir wichtig“, sagte Strobel.
Wichtig ist der Stadt auch die Jugendarbeit. Das zeigt die Vereinsdraufzahlt. förderung, die bisher pro Jugendlichem schon 6,15 Euro betrug und jetzt auf glatte zehn Euro angehoben worden ist. Für jedes erwachsene Mitglied bekommen die Sportvereine künftig drei Euro, bisher 2,05 Euro. Kräftig aufgestockt, nämlich von 38 auf 75 Prozent des Betrags, den die Vereine vom Freistaat erhalten, wurde die Sportbetriebsförderung. Bei baulichen Investitionen erhöht die Stadt ihren Zuschuss von fünf auf zehn Prozent der zuwendungsfähigen Kosten, ebenso bei Investitionen ab einer Bagatellgrenze von 1000 Euro. Den Neubau von Spielfeldern und Trainingsplätzen hat sie bisher mit pachtfrei zur Verfügung gestellten Grundstücken unterstützt. Das soll so bleiben, aber zusätzlich gibt es fünf Prozent Zuschuss.