Vor Rats Überfall kritische Fragen zu Heimatpreis Fahrt
Fasching Mehrere Stadtratsmitglieder wollen Antworten zur Reise einer Burgauer Delegation nach Kempten
Burgau Schon vor dem traditionellen Überfall der Narren ist es im Burgauer Stadtrat auch um den Fasching gegangen – allerdings waren es ernste, kritische Nachfragen der Kommunalpolitiker an Bürgermeister Konrad Barm (Freie Wähler), der auch Vorsitzender des Faschingszugkomitees ist. So wollte Frank Rupprecht (CWG) wissen, warum nicht alle Ratsmitglieder zur Fahrt nach Kempten zur Verleihung des Heimatpreises Schwaben für die Kinderbrotspeisung eingeladen waren. Manche sind schließlich dabei gewesen. Barm antwortete, das zugestandene Kontingent sei mit den Teilnehmern aus Faschingszugkomitee, bei der Kinderbrotspeisung Aktiven und Ratsmitgliedern mit entsprechender Funktion ausgeschöpft gewesen. Sie seien gebeten worden, im Bus auch noch weitere Teilnehmer mitzunehmen, die ihre Plätze aus einem anderen Kontingent bezogen. Rupprecht meinte, das sei dann wohl eine Parteiveranstaltung gewesen. Tobias Auinger (SPD) sagte, er habe vom Landtagsabgeordneten Alfred Sauter (CSU) eine Einladung als Ratsmitglied erhalten, was auch einem anderen Kommunalpolitiker so ging. Dass die Einladung offenbar nicht an alle ausgesprochen wurde, fand er nicht gut, „warum wurde da selektiert?“.
Auch Michael Smalko (CSU) ärgerte sich, dass er nur aus der Zeitung etwas über die Verleihung erfahren habe. „Warum wurde das nicht offiziell bekannt gemacht?“Barm meinte, „es stand in der Presse, damit war es ja bekannt gegeben“. Ahmet Baygül fand, das alles habe ohnehin nichts mit dem Stadtrat zu tun, was Barm aber anders sieht. Wilhelm Frielinghaus (CWG) wollte wissen, wer das Kontingent überhaupt festgelegt habe, der Bürgermeister erwiderte, das habe das Heimatministerium getan. Hermann Mühlbauer (ABB) meinte, da habe keiner etwas verpasst, bei Facebook habe es ohnehin viel Kritik gegeben. Auch Auinger ließ nicht locker: Er wollte von Barm wissen, ob es denn einen Stadtratsbeschluss dafür gebe, dass das Faschingszugkomitee die Entscheidungen zum Fasching trifft, wie es der Bürgermeister mal gesagt hatte. Barm erklärte, schon sein Vorgänger habe ihn darauf hingewiesen, dass das so sei, aber er werde raussuchen lassen, wann das beschlossen wurde und wie umfassend die Regelung ist.
Beim Überfall der Knoronia ging es dann heiterer zu. Im Stil der Ratesendung „1, 2 oder 3“mussten die Ratsmitglieder diverse Fragen zu den Stadtteilen beantworten. Wenn mehr als die Hälfte falsch lag, war ein Obolus von zwei Euro pro Frage für die Kindertagesstätte Purzelbaum zu zahlen. Da sich die Kommunalpolitiker aber ziemlich gut schlugen, müssen sie lediglich für sechs falsche Antworten spenden, die Faschingsgesellschaft gibt im Ausgleich je zwei Euro für 18 richtig beantwortete Fragen. (cki)